Fünf Warme Tropfen

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Meine Mutter sah mich verzweifelt an und ein Träne lief ihr übers Gesicht. Mir kullerten auch Tränen über die Wange. Ich nahm sie in den Arm und flüsterte: "Es tut mir leid".
Aber ich wusste sie würde mich nicht verstehen. Irgendwann musste sie es ja merken. Doch besser fühlte ich mich nicht. Eher schlechter, es tat mir leid es ihr nicht gesagt zu haben und sie es durch das finden meiner Klingen heraus fand. Meine Mutter sagte unter weinen: "Schatz, sag mir was ich tun kann damit es mir besser geht. Wer oder was hilft dir?"
Ich sah auf den Boden. Ich konnte nichts sagen. Meine Antwort würde sie verletzen. Und das wollte ich nicht. Sie ging wieder und schloss die Tür hinter sich.
Trotz all dem wühlte ich sofort in meinem Schulranzen. Fand mein Mäppchen und riss es auf. Den Spitzer und die Schere. Ich drehte mit der Schere die kleine Schraube, welche die kleine Klinge befestigte, heraus und hielt sie nun in der Hand. Es war ein tolles Gefühl. Noch war sie schmutzig und voller Bleistift Resten. Ich ging ins Bad und wusch sie ab.
Jetzt war sie glänzend Silber farbend.
Ich wollte gerade an meinem Arm ansetzen. Als mich die Angst packte dabei drauf zu gehen. Sonst passierte dies nie. Es war das erste mal und es erschreckte mich sehr. Ich kannte mich so nicht, so schissig. Doch ich zog durch. Das Blut lief, es war tief. Ich schnappte mir ein Taschentuch bevor alles auf den Boden tropfte. Vergeblich. Auf dem Boden landeten fünf Tropfen meines warmen Blutes. Schlagartig wischte ich es weg bevor es trocknete. Mein Arm hörte gar nicht mehr auf zu bluten. Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen es nicht zu tun. Doch das, fiel mir genau zwei Minuten zu spät ein. Es tat so weh, doch es erleichterte mich ein wenig.

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