Da sich das alles nun in den Staaten abspielt, sprechen die Charaktere logischerweise Englisch. Falls es Szenen/Situationen gibt, wo beide Sprachen gemischt werden, dann sind die fett gedruckten Wörter auf Deutsch.
Er hält mir seine Hand hin. Vorsichtig ergreife ich sie.
"Jess. Freut mich." Wir gehen zu einem Tisch am Fenster. Naja, Fenster. Man sollte es eher als Glasfront bezeichnen. Wir sitzen gegenüber. Er schaut mich an; ich mustere die Kaffeekarte.
"Was nimmst du?" Oh, Mutter Maria, ist seine Stimme sexy! Und ich dachte, Zac Efrons Stimme sei schon heiß genug.
"Einen Latte Macchiato mit viel Milch und bunten Marshmallows", äußere ich meine ziemlich ungewöhnliche Bestellung. Chace lacht wieder. "Zufall? Ist mein Lieblingskaffee", engegnet er.
Oh mein Gott, ich wusste es - Wir sind für einander geschaffen! Gott wollte es so! Komm mal runter."Dann schätze ich mal, zwei Latte Macchiatos mit viel Milch und bunten Marshmallows?", fragt der Kellner belustigt. Wir nicken beide. Der Kellner verschwindet langsam und ich blicke Chace an. Es ist das erste Mal, dass ich ihn genau ansehe, und was ich sehe, gefällt mir noch viel besser als das, was ich erwartet hätte. Seine Augen sind so himmlisch blau, dass ich glaube, dass ich darin schwimmen könnte. Himmlisch. Schwimmen. Sarkasmus for the win. Sein Dreitagebart macht ihn noch heißer als er es schon ist. Ich dachte, solche Menschen sieht man nur im Fernsehen oder so, aber jetzt sitzt ein von Kopf bis Fuß perfekter junger Mann vor mir und das ohne jegliche Übertreibung. Was mir noch auffällt an ihm, sind seine gepflegten Augenbrauen, die einfach "on point" zu sein scheinen. Augenbrauen sind wichtig. Sie gestalten größtenteils das ganze Gesicht. Ich mein, stellt euch mal Megan Fox ohne Augenbrauen vor ... Gruselig.
"Magst du deinen Kaffee wirklich so oder versuchst du mich nur zu beeindrucken?", witzle ich und lächle. "Nein, es ist mein voller Ernst! Meine Freunde machen sich schon über mich lustig, dass ich gerne kleine Marshmallow-Stückchen in meinem Kaffee mag", Chace schmunzelt und ich denke mir nur, wie perfekt ein Lächeln bloß sein kann. Ich habe einmal auf Tumblr herumgescrollt und mir kam ein Spruch entgegen.
Have you ever met someone whose smile looks like it could make flowers grow?
Damals habe ich den irgendwie nicht nachvollziehen können und jetzt - Jetzt macht mein Hirn eine 180° Grad Drehung und verstehe ihn vollkommen.
"Awww", antworte ich und mache einen Schmollmund. Ich führe fort: "Nun hast du eine vor dir sitzen, die dich garantiert nicht ärgern wird. Pinky Promise." Ich grinse und halte meinen rechten kleinen Finger in die Höhe. Zuerst schaut er mich nur an und nimmt dann meinen Pinky Promise an. Ich habe ihn berührt, w-o-w. Oder nein, sogar besser: Er hat mich berührt.
Wir sehen, wie der Kellner mit einem Tablett und zwei Kaffees auf uns zukommt und ich freue mich innerlich schon wie ein kleines Kind. Immerhin wird das mein allererster Kaffee in New York sein. Dieser Moment sollte irgendwo eingraviert werden. Okay, nein ...
"Hier bitteschön, zwei Latte Macchiatos mit dem ganzen bunten Süßzeugs obendrauf. Genießt es!", sagt der Kellner während er sie auf unseren Tisch platziert. Gierig schnappe ich mir meine Tasse und verbrenne mich fast dabei, da ich sie so hastig zu mir gezogen habe, sodass die Flüssigkeit fast über den Rand schwappt und meine Finger berührt. Ich muss zugeben, dass ich eine sehr tollpatschige Person bin. Ich schaffe es sogar immer und immer wieder über meine eigenen Füße zu stolpern. Das muss man ja erst einmal hinkriegen.
Ich nehme den Zucker, der neben der Tasse liegt und schütte ihn in meinen Kaffee. Logischerweise benutze ich den Teelöffel und verrühre alles. Dabei spüre ich Chaces Blick auf mir und aufgrund dessen wird mir total heiß und ich merke schon, wie sich mein Gesicht erhitzt. Vor allem meine Wangen. Ich erröte. "Woher kommst du eigentlich? Du hast einen leichten süßen Akzent.", fragt mich Chace während er auch gerade seinen Latte Macchiato umrührt. Ich blicke in an und bemerke erst ein paar Sekunden später, dass er mich gerade "süß" nannte. Naja, nicht mich, aber indirekt eben. Oder so. "Aus Österreich. Wien, um genau zu sein. Ich mache ein Auslandsstudiumjahr ... Ist mein Akzent stark? Oder ich weiß ni-", Chace unterbricht mich und brabbelt: "Nein, ganz und gar nicht! Man hört ihn nur leicht und außerdem macht er dich einzigartig." Charmant.
Er führt fort: "Ein Auslandsstudiumjahr? Wie alt bist du denn?" Ich verrate ihm, dass ich 21 bin und frage ihn ebenso, während ich mir im Kopf denke, wie alt er sein könnte. Also irgendwie würde ich sagen, so gegen Ende seiner Zwanziger vielleicht? "30", sagt er mir und trinkt genüsslich aus seiner Tasse. Waaas - Er ist schon so alt? Da liegen neun Jahre zwischen uns ... Ich nicke.
"...Und auf welche Uni gehst du?", Chace stellt mir eine weitere Frage. Irgendwie komme ich nie dazu, ihn was zu fragen. Was er wohl macht? Immerhin ist er schon 30. Er könnte mit dem Alter sogar schon verheiratet sein und ein Kind haben. Oh mein Gott, er ist Vater!!! Bild' dir nicht so viel ein. "Auf die Yale. Sie gefällt mir echt gut", äußere ich meine Meinung.
"Ja, die Yale ist wirklich eine sehr gute Universität. Sie gehört nicht umsonst zu den besten Unis der Welt", erwähnt Chace. War er auch auf der Yale? "Warst du auch auf der Yale?"
"Jein. Ich war dort für Dreharb-", mein Handy ertönt und unterbricht ihn beim Sprechen. "Oh, tut mir leid, ich muss da leider rangehen. Es ist meine beste Freundin bei der ich hier wohne", teile ich Chace mit und hebe ab.
"Jess? Ich bin fertig mit meinem Kram, treffen wir uns jetzt bei mir. Oh, bei uns meinte ich natürlich. Hab' 'ne kleine Überraschung, also beeil dich!", verkündet mir Sophy über den Hörer und ich lege auf, nachdem ich zugestimmt habe. "Musst du schon gehen?", fragt mich Chace und blickt mir mit seinen blauen Augen in meine braunen. Ich antworte: "Ja, es tut mir leid, aber meine beste Freundin sagt, ich solle mich beeilen und sie mag Unpünktlichkeit so gar nicht. Aber warte." Ich nehme die Serviette, die unter meinem Unterteller liegt, krame einen Kugelschreiber aus meiner Tasche heraus und schreibe Zahl für Zahl meine Handynummer auf. "Hier, meine Nummer. War nett dich kennengelernt zu haben", überreiche ich ihm die Serviette und gebe ihm ein warmes Lächeln.
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Zu Verschieden
Fanfiction„Ich möchte nicht, dass du gehst. Ein Jahr ist viel zu wenig für das, was wir sind.” Jessica Roth, eine gewöhnliche Studentin aus Wien, die ihr vorletztes Studienjahr in New York verbringt, lernt dort einen interessanten Mann kennen, der jedoch nich...