Stexpert-Bis ans Ende der Welt!

Kapitel I-Eine Vision

Viele verschwommene Bilder kreisen durch Stegis Kopf. Schreie, Angst, es sind zu viele Gefühle um sie alle zu erkennen. Langsam werden die Bilder deutlicher. Tim wird verfolgt! Eine Person, komplett umhüllt in einem schwarzen Mantel rennt ihm hinterher. Stegi will hinterherrennen, doch er kann sich irgendwie nicht bewegen. Auf einmal stolpert Tim und fällt zu Boden. Der Angreifer, welcher ein großes schwarz-glänzendes Schwert in der Hand hält lacht hämisch und holt zum Schlag aus. „NEIN" schreit Stegi, doch er kann nichts unternehmen...

Nass geschwitzt wacht er auf. Anscheinend war alles nur ein Traum? Oder war es eine Vision? Aber alles wirkte so real. Beide Möglichkeiten beunruhigten den jungen Erwachsenen. Stegi ist gerade 19 Jahre alt geworden. Für sein Alter ist er nicht der Größte, aber das hat ihn noch nie gestört. Dafür hat er glänzendes, blondes Haar und strahlende blaue Augen. 

Verwirrt schaut er sich um... Der Raum sieht nicht gerade nach seinem zu Hause aus. Eher wie ein Zelt, doch bei der Dunkelheit kann er nur wenig erkennen. Stegi schreckt auf, als er einen lauten Schrei von Außen hört. Er versucht aufzustehen, doch sein rechtes Bein schmerzt höllisch. Er fällt wieder zu Boden.

Plötzlich öffnet sich der Reißverschluss des Zeltes, und eine große gut gebräunte Person tritt herein. Stegi fällt ein Stein vom Herzen, als er sie erkennt. „Tim du lebst! Mann bin ich glücklich, ich dachte du wärst tot", sagt Stegi, während er vor Freude Tränen in den Augen hat. Tim ist seit dem Kindergarten Stegis bester Freund, sie waren schon immer unzertrennlich. Wie eigentlich immer trägt er sein Basketball Tang-Top, welches dem 21 Jährigen auch gut steht.

„Was ist passiert? Wieso bin ich verletzt? Und wo sind wir hier?" Tim antwortet fürs Erste nicht und entzündet eine Laterne. „Bleib ruhig, ich werde dein Bein verbinden, ich hab auf dem Schlachtfeld einen Verbandskasten gefunden. Erinnerst du dich nicht mehr?" Stegi rollt mit den Augen, wie immer, wenn Tim seine Fragen mit einer Gegenfrage beantwortet. Während er das Bein des Verletzten verbindet spricht er mit seiner außergewöhnlich tiefen Stimme zu Stegi: „Wo genau wir hier sind, kann ich dir auch nicht sagen, aber es herrscht anscheinend Krieg. Wir haben gekämpft, und du wurdest dabei verletzt.", schmunzelt Tim, der etwas konzentrierter an Stegis Bein arbeitet. „Gekämpft? Gegen wen denn? Welcher Krieg?" Stegi wirkt verzweifelt und zuckt zusammen, als Tim den Verband zu zieht. „Naja... wir sind hier aufgewacht, und es waren ganz viele andere Leute da, eine Stimme zählte von zehn runter, und dann ging das Gemetzel los. Es war grauenvoll, und es gab so viele Tote. Anscheinend sind die Leute in 2er Teams unterteilt. Manche sind weggelaufen, es gibt einen Wald und eine Wüste. Wir hatten uns bereits erfolgreich verteidigt, doch du wurdest von hinten mit mit einem Schwert getroffen. Der Gegner verschwand spurlos, und ich hab dich in dieses Zelt gebracht. Aber das ist zu kompliziert um es zu erklären", meint Tim. „Eine Wüste und ein Wald... direkt nebeneinander?! Das klingt surreal, und ergibt überhaupt keinen Sinn", spekuliert Stegi, während er skeptisch den Verband betrachtet.

„Wir müssen weiter, es ist zu gefährlich in der Nähe vom Startgebiet zu bleiben", warnt Tim. Behutsam hilft er Stegi beim Aufstehen. „Pass auf Stegi, egal was passiert, wir beide werden das hier überleben. Du weißt, dass wir das können. Wir haben für so eine Situation trainiert, und wir werden nicht versagen.", erklärt Tim dem völlig aufgelösten Jungen Erwachsenen. „Aber es gibt noch so viele Fragen Tim, und was sollen wir überleben? Was sollen wir denn überhaupt machen?", fragt Stegi verzweifelt. Tim antwortet nicht, sondern legt seinen Finger auf Stegis Mund und umarmt ihn, „Es wird alles gut".

Zu zweit verlassen sie das Zelt. Als Stegi den Reißverschluss öffnet, blendet ihn im ersten Moment die grell scheinende Sonne. Dann wird alles klar... Vor Stegis Augen bahnt sich ein riesiges Schlachtfeld hervor.