Harry
„Passt auf, Sie wären beinahe in den Tod gestürzt", gab ruhig eine Frau von sich diese mich anlächelte. Sie besaß blondes, glattes Haar, trug ein Kleid mit Korsett. Sie war auf einer Art und Weise eigenartig. Wieso wäre ich in den Tod gestürzt? Natürlich sah ich sofort hinunter und so es sofort. Es war eine Lücke, eine große. Diese hätte mich vermutlich wieder auf die Erde gebracht oder wo auch immer hin. „Danke.", nuschelte ich nur und sah nach vor. Eine Brücke ging hinunter und nun konnte man sorgenfrei durch laufen was ich auch tat. Ich musste mich wirklich daran gewöhnen das die Stadt fliegt und auch aufpassen.
Ziemlich ruhig sah ich mich umher, bestaunte doch diese Häuser sowie alles andere. Wie konnte es denn nur möglich sein das die Stadt schwebt? Magie? Technik? Ich wusste es nicht aber vielleicht würde ich noch dahinter kommen.
„Harold Styles?", ertönte es sofort neben mir und ich blickte dahin. Da war ein Mann, ca. 24 Jahre und er trug eine gestreifte Hose, einen Sonnenhut und ein Hemd mit Jackett, beides bräunlich. „Ja?" Misstrauisch blickte ich den Herren an, dieser mir die Hand erstreckte. „Mein Name ist Zayn Malik, ich werde ihnen teilweise helfen das Mädchen zu holen. Ich wohne hier um die Ecke, kommen Sie mit. Ihre Klamotten müssen trocken werden.", meinte Zayn, komischer Name, von sich und nickte mir zu. Schon lief er los und ich wusste zuerst nicht ob ich mit gehen sollte oder nicht. Ich entschied mich jedoch dafür. Er wusste was ich hier wollte, wohnte hier und kannte sich aus. Hilfe würde vermutlich nicht schaden auch wenn ich gerne das alleine erledigen würde.
Dort angekommen zog ich mir meine Klamotten sofort aus und legte sie auf das Geländer das einem Schützen sollte nicht herunter zu fallen. Ich blickte mich kurz wieder um, da ich draußen war und drehte mich wieder um und ging in das Schlafzimmer. Natürlich sah ich mich wieder um und entdeckte etwas. Ein Gerät das ich nicht wirklich kannte. Ich hob es an, setzte mich auf das weiche Bett und betrachtete es ein wenig. ‚Voxophon' war an der Ecke eingraviert. Interessant.
Sofort schaltete ich es an und es ertönte ein Geräusch, ehe eine Stimme den Raum füllte. Es war Zayns.
„Heute wird der Junge kommen der das Lamm befreien soll. Ich bin mir nicht sicher ob es wirklich ein guter Plan ist, ein gutes Gefühl habe ich jedenfalls nicht. Ich kenne nur seinen Namen, auch das er beim Militär ein Jahr war aber das macht ihn nicht gleich zu einem richtigen Soldaten. Ich bin der Sache über misstrauisch aber ich bin nur der Helfer."
Dann verstummte sie. Wieso macht er eine Aufnahme davon? Wollte er dass ich es höre?
„Du hast es gehört", meinte eine ruhige Stimme und ich drehte mich um. Zayn. Nickend sah ich ihn an und er kam zu mir, setzte sich zu mir. „Ich bin ehrlich misstrauisch. Es ist eine große Sache. Ich werde dir nicht immer helfen, nur bei manchen Dingen. Damit du schon mal Bescheid weißt."
Ich spürte wie die Matraze sich erhob, mein Blick war nämlich auf das Voxophon gerichtet. Er stand auf. Ich sah zu ihm und erblickte ihn am Fenster, seine Arme hinter dem Rücken gekreuzt. „ Es gibt heute ein Fest, mit Parade. Geh doch hin und habe ein wenig Spaß. Morgen beginnen wir dann mit dem Abenteuer, hm?" Etwas träumerisch, gedankenversunken klang er schon. Ich nickte nur, legte das Voxophon weg und stand auf. „Werde ich machen.", meinte ich nur und Zayn verschwand aus dem Zimmer. Ich ging zu meinen Klamotten und zog diese über dabei bemerkte ich wie das Haus, das alleine schwebt ohne weitere Häuser, sich der nächsten Platte näherte sodass ich über das Geländer springen konnte und nun in der Stadt war. Halbwegs.
Ich hörte natürlich die Musik der Parade sowie das Feuerwerk, folgte diesem und blieb dann stehen als es vorbei marschierte.
War ja klar.
Es handelte sich um den Propheten, der Prophezeihung und dem Lamm. Sollte ich mich damit auseinander setzen was denn die Geschichte hier ist? Ich wusste es nicht. Eigentlich interessierte es mich nicht aber ich kann ja später Zayn fragen.
Die Schranken gehen hoch, die Wache daneben blickte in die Menschenmenge. „Vergisst nicht an der Verlosung teilzunehmen!", rief er laut und alle sprachen einfach darüber. Ob sie gewinnen würden, was wohl diesmal zu gewinnen gibt. Ich ging einfach den Leuten hinterher jedoch wurde ich von einer Frau und einem Mann aufgehalten. Der Mann hatte eine Tafel.
„Kopf...", fing der Mann an, „Oder Zahl?", beendete die Frau und ich seufzte. „Lasst mich durch.", ich wollte mich zwischen ihnen zwängen aber sie waren hartnäckig, sehr sogar. Aber statt was anderes zu sagen, sagten sie dasselbe wie davor.
„Kopf.."
„Oder Zahl?"
„Kopf" Die Frau warf die Münze, ließ sie auf ihrem Handrücken fallen und ihre andere Hand bedeckte diese. Danach ließ sie ihre Hand verschwinden und es war Kopf.
„Sagte ich doch.", gab der Mann von sich und ich musterte die Tafel an der eine Strichliste war. Alles Kopf, 5 mal Zahl. Seltsam, oder nicht? Das war doch kein Zufall..
Sie machten mir den Weg frei und ich lief weiter. Als ich dann ankam, hielt mich ein Zeitungsjunge auf und hob einen Zettel an. „Post für Sie, Sir", lächelte der Junge, der kleine Löckchen hatte und grüne Augen mich an und ich nahm natürlich den Brief. Ich bedankte mich und lief weiter, dabei den Brief öffnend.
Ziehen sie nicht #77!
Das wars? Es war eine Zahl, was sollte denn passieren wenn ich es doch tun würde? Schulter zuckend war ich nun da und betrachtete jeden Stand. Es waren solche Schießbuden. Ob man ein wahrer Beschützer ist oder nicht. Man sollte immer eine Familie vor dem Teufel beschützen. Irgendwie witzig. Ich kam bei einem Stand an wo eine Frau mit einem Korb und mit vielen, großen blauen Flaschen da stand. Ich hielt dort an und sah kurz auf das Schild. „Was ist das?", fragte ich nun einfach und diese Frau schmunzelte. „Dies, mein Lieber, verändert ihr ganzes Leben. Trinken sie es und all ihre Wünsche gehen in Erfüllung."
Sie drückte mir einer dieser Flaschen in der Hand, ich sah es nur an. Soll ich?
Ich tat es. Ich nahm den Kork aus der Flasche und setzte an, trank alles und plötzlich wurde mir schwummrig. Ich sah grün und ich ließ die Flasche fallen. Diese Frau gab mir einen Kuss auf die Hände und ich sah auf diese. Sie waren grün und hatten irgendwelche Risse und meine Adern konnte man sehen. Und wie man das konnte. Das war unnormal.
Plötzlich hörte es wieder auf. Die Frau war verschwunden und ich fühlte mich seltsam. Was war das?
Ich ging einfach weiter, hielt mir mit einer Hand den Kopf und ging zu einem Stand mit einem riesigen..irgendwas. „Was ist Handyman? Halb Mensch, halb Roboter? Oder andersherum? Handyman wird der neuste Helfer werden, der neuste Soldat! Der beste Soldat!", gab der Sprecher von sich und präsentierte diesen ‚Handyman' ganz stolz.
Viele machten Fotos und er versteckte sich. Er hatte anscheinend Angst oder war schüchtern. Wer weiß. Auf jeden Fall ist diese Stadt komisch.
Ich lief weiter Richtung Tribüne für die Verlosung und sah noch ein Plakat. Es war eine Hand zu sehen mit den Initialien „MS", darunter stand ‚Der falsche Hirte ist an diesen Brandmark zu erkennen'
Ich blickte auf meine Hand und sah das ‚MS' auf dieser. Zugegeben: Ich habe keine Ahnung wo es herkommt. Ich hatte es vor meiner ‚Abreise' nicht. Ich bin also der falsche Hirte.
Natürlich ging ich einfach weiter und ich sah dann zwei Teufel oder was die darstellen sollten diese sich gegenseitig angriffen. Der eine schwebte, der andere schoss Feuerbälle.
„Der Teufelskuss ist einer der besten Fähigkeiten die es gab. Ein Schritt auf einen Ball und der Gegner ist tot.", gab der Sprecher überzeugt von sich und ich runzelte die Stirn. Ich zuckte nur die Schultern und fragte einfach nicht nach. Hier war eh alles komplett verwirrend. Ich lief weiter und ich kam letztendlich auch an bei diesem Glücksspiel. Ich ging zur Tribüne da die Frau mit dem Korb dort war und ich zog einfach eine Nummer.
„#77", nuschelte ich nur und die Frau lächelte freundlich und wünschte mir viel Glück. Ich nickte und dann ging die Verlosung los. „Und der Gewinner ist..."