Where It Begans

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Der Morgen ist grau und verregnet. Dicke, schwere Regenwolken ziehen am Himmel vorbei, während ein kalter Wind weht. In einem kleinen Farmhaus, weit auf dem Land, steht ein junges Mädchen vor einem Spiegel. Sie betrachtet sich und seufzt. Ihre langen, dunkelblonden Haare hat sie zu einem Zopf zusammengebunden und geflochten. Sie sieht ihre olivgrünen Augen und ihre dunkelgrüne Brille an. Ihre mollige Figur, bis ihr plötzlich laute Musik ertönt. Sie dreht sich um und sieht aus dem Fenster hinter sich. Sie beobachtet, wie ein Auto an dem Haus vorbeirast. Eine ganze Weile wartet sie, bevor sie sich umdreht und sich den Rucksack im Militärmuster auf ihrem orange-roten Bett schnappt. Sie schwingt ihn sich über die Schultern und geht zu ihrer Zimmertüre. Ein letztes Mal dreht sie sich um und sieht die vielen Poster am Schrank zu ihrer linken Seite an. Sie beobachtet ihren roten Teppich. Ihr schlicht gehaltenes, aber dennoch kunterbuntes modernes Zimmer. Ein letztes Mal holt sie tief Luft, bevor sie leise ihre quietschende Zimmertüre öffnet und in den Flur geht. Dort zieht sie sich ihre schwarzen Chucks an und überprüft ein letztes Mal ihre schwarze Leggins und ihren Jeansrock. Sie richtet sich ihren schwarzen Pullover und verlässt anschließend den in terracottafarben gehaltenen, kühlen Flur. Vor der Haustüre sieht sie auf ihre schwarze Armbanduhr. Es ist urz vor sechs Uhr. In wenigen Minuten würde ihr Vater die Treppe herunter gehen und zum seiner Arbeit fahren. Das Mädchen läuft deshalb hastig die weißen Steinstufen herunter und läuft durch ein Eisentor auf die Straße. Sie folgt der Straße durch das kleine Dorf, in welchem sie wohnt. Unterwegs holt sie ihr graues Handy aus ihrer Rocktasche und sieht, das sie in einem Gruppenchat mehrere ungelesene Nachrichten hat.


Panda : Ich kann es immer noch nicht fassen das wir das wirklich tun!

Deni : Uns bleibt doch nichts anderes übrig

Van : Penis!

Das Mädchen muss schmunzeln.

„Wie kannst du jetzt nur so unbeschwert sein?"

Mit einem Kloß im Magen fährt sie über den Display und schreibt eine Antwort hin.

Anna : Seid ihr schon unterwegs?

Deni : Unnie!! Ja klar, und du?

Panda : Unnie Eomma!

Van : Anna!

Anna : Van!

Taecchi : Penis!


Anna, das Mädchen muss lachen. Vor wenigen Monaten erst wurde sie in diese Gruppe, bestehend aus K-Pop Fans gebracht. Doch für sie war es, als würde sie die Mitglieder schon seit Jahren kennen.


Sara : Ich brauch noch ne Stunde.. Ich hoffe bloß das wir fliegen können,

das Wetter sieht nicht gerade gut aus...

Deni : Wir müssen!

Little Anna : Wer kam nochmal auf die Idee das wir das tun?


Die Idee. Anna seufzt und erreicht schließlich eine kleine, uralte Bushaltestelle. Diese besteht aus einer Stahlwand, welche ein Stahldach stützt. An den Seiten befinden sich merkwürdige, dotterblumengelbe Wände, welche vollgeschrieben sind. Anna setzt sich auf die Holzbank und stützt ihre Arme auf ihren Oberschenkeln ab. Sie schließt ihre Augen und denkt nach. Eine Woche ist es her, als sie die schockierenste Nachricht ihres Lebens erhalten hatte. Denn vor einer Woche verkündeten ein paar der Entertainments in Seoul, wer in zwei Wochen seinen Militärdienst antreten müsste. Und die Namen, die gefallen sind, waren ausgerechnet die, die keiner aus der Gruppe hören wollte. Sie erinnert sich noch, das in den ersten drei Tagen ein unaufhaltsamer Spam geherrscht hatte. Niemand wollte sich so wirklich beruhigen. Manche wollten es nicht verstehen. Sie für ihren Teil schrieb nichts. Erst am dritten Tag nach der Veröffentlichung schrieb sie eine Nachricht, die alles verändern sollte. Die ihren Plan, Krankenschwester in weite Ferne rücken lies.

The War LadiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt