,, Ihre Bestellung?"fragte mich der Typ hinter dem Tresen freundlich.
,, Ein Frappuccino caramel in groß"
,, Und ihr Name?"
,, Shira"
Er kitzelte auf dem Becher herum und meinte dann lächelnd:
,, Ein hübscher Name!"
Hinter mir schnaubte jemand aufgebracht.
Ich drehte mich um und warf Sky
einen warnenden Blick zu.
,, Danke"sagte ich schlicht, überreichte dem Typ das Geld und lief weiter.
Als Sky ebenfalls seine Bestellung abgeben hatte, kam er zu mir und zischte wütend:,,Der hat dich voll angemacht"
Ich verdrehte genervt die Augen.
,, Gar nicht wahr! "
,, Doch!"beschwichtigte er trotzig.
Ich atmete einmal tief durch, entgegnete aber nichts mehr.
Als uns unsere Bestellung überreicht wurde, suchten wir einen freien platz und setzten uns.
,, Ha!?!"machte Sky aufeinmal empört, so das ich erschrocken zusammen zuckte und zeigte auch meinen Becher.
,, Der Typ hat seine Handynummer drauf geschrieben"
Ich drehte den Becher und entdeckte tatsächlich in unordentlicher Schrift eine Handynummer.
Ich zuckte mit den Schultern.
,,Ist doch egal"
,, Egal? Nein das ist überhaupt nicht egal!!"schnaupte er.
Ich sah in fragend an.
,, Was ist dein Problem sky?,was interessiert dich das?,Ich mein wir sind noch nicht einmal befreundet und du verhältst dich als wärst du eifersüchtig! "
,, tzz..ich und Eifersüchtig"er kicherte höhnisch.
,, Schon gut"ich seufzte und trank einen großen schluck aus meinem Becher.
,,Shira... "sagte Sky ernst.
,, Hm?"brummte ich fragend und schaute ihm in die Augen.
Wow ich wusste gar nicht,dass er so schöne Augen hat.
,,..das heute Morgen...wie du Kessy beschützt hast...fand ich echt cool von dir!"
Ich räusperte mich und meine Wangen färbten sich leicht rosa.
,, Ähm..danke"stotterte ich unsicher, nie hätte ich gedacht das mir Sky irgendwann ein Kompliment machen würde.
Er lächelte.
Ich Spielte nervös mit meinen Haaren und wusste nicht sorecht was ich jetzt machen wollte, lachte aber kurz darauf über mich selbst, ich benahm mich wie ein gottverdammter Teenager.
Ich setzte wieder meine ausdruckslose Miene auf und sagte mit monotoner Stimme:,, Ich muss jetzt los!"
Er schaute etwas verwirrt.
,, Hab ich was falsches gesagt?"fragte er.
Ich schüttelte den Kopf und stand auf.
,, Nein"
Mit schnellen schritten lief ich aus dem Café und lies Sky verdattert sitzen.
Ich atmete tief durch um mich zu beruhigen und stieg dann auf mein Motorrad, mit dem ich schnell zum Kindergarten meines Bruders fuhr.
,, Da sind sie ja endlich!"rief die Erzieherin etwas genervt,als ich durch die Tür trat.
,, Tut mir leid, der verkehr hat mich aufgehalten"log ich.
Sie nickte.
,, Taylor deine Schwester ist da"rief sie in den Gemeinschaftsraum.
Mein hörte ein freudigen schrei und kurz darauf sauste mein Bruder um die Ecke.
,, Shira"quikte er glücklich und sprang mir in die Armen.
Ich lachte und drückte ihn fest.
,, Hallo mein kleiner"
Wir verabschiedeten uns von seiner Erzieherin und gingen raus zu meinem Motorrad.
Ich setzte ihn vor mich so,dass er zwischen meinen Armen sahs und nicht herunter fallen konnte.
Eigendlich war es illegal mit einem Beifahrer, jünger als 7 Motorrad zufahren aber in unserer stadt wurde das anscheinend nicht sonderlich ernst genommen.
Als wir Zuhause ankamen, hob ich ihn vom Motorrad und er sprang glücklich zur Tür unseres Hauses.
Ich schluckte als ich das Auto meines Vaters sah,normalerweise kam er erst um 20:00 uhr und jetzt war gerade mal 16:00 uhr.
,, Kommst du?"fragte Taylor ungeduldig.
,, ja"
Ich lief zu ihm und schloss die Tür auf.
Im gang schmiss Taylor achtlos Schuhe und Tasche auf den Boden und stürmte in sein Zimmer.
,, Dad?"rief ich durch das zweistöckige Haus.
,, Dad?"
Niemand antwortete.
Etwas erleichtert, ging ich in mein Zimmer und lies mich auf mein Bett fallen.
Ich seufzte und wühlte in meiner Tasche, nach meinem Handy,machte etwas Musik an und schloss entspannt die Augen.
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,, Shira!"brüllte jemand verärgert durchs Haus.
Ich sprang erschrocken auf und rannte in die Küche.
,, Vater!"
Als er mich entdeckte packte er mich am Arm und funkelte mich wütend an.
,, Was hast du dir dabei gedacht...?!"schrie er aufgebracht und schüttelte mich.
,,.....den Sohn meines Chefs zu schlagen?"
Ich wollte mich aus seinem griff befreien, schaffte es aber nicht.
,, Antworte!"brüllte er wieder und begann mich wieder zu schütteln.
,, Er wollte...Er hat...eine Freundin von mir belästigt! "stotterte ich.
Er lachte höhnisch.
,, Und du wolltest sie beschützen? "
Er lachte wieder und zog mich ganz nah an sich heran, so das ich seinen warmen, nach Alkohol stinkenden Atem in meinem Gesicht spürte.
,, Dein bescheuerter Beschützer Instinkt hätte mir fast meinen Job gekostet"
Ich schluckte.
,, Ich verlange von dir, dass du dich für dein Verhalten bei ihm Entschuldigst und das wieder gut machst"flüsterte er bedrohlich.
,,Hast du das verstanden? "brüllte er.
Ich nickte,, Ja Vater"
,, Dann geh mir aus den Augen"zischte er und schubste mich, so das ich mit dem Gesicht gegen den Küchentisch knallte.
Ich schrie schmerzerfüllt auf und spürte kurz darauf warmes Blut über mein Gesicht laufen.
Er lachte und schaute schadenfroh auf mich herunter.
,, Du bist so erbärmlich"fauchte er und trat mir nocheinmal fest in den Bauch.
Ich wimmerte leise und kauerte mich auf dem Küchenboden zusammen.
Er lachte schnaufend und verschwand mit der Wiskyflasche in der Hand durch die Haustür.
,, Shira"schrie Taylor und kniete sich mit verheultem Gesicht neben mich.
Ich setzte mich, trotz der Schmerzen auf und nahm ihn in den arm.
,, Es ist alles gut, mein kleiner.."brachte ich hervor.
,, Aber du Blutest!"schrie er heulend.
,, Mir gehts gut!"
Er weinte.
,, Geh in dein Zimmer, Ich mach gleich essen"sagte ich und unterdrückte die Schmerzen.
,, Aber..."schluchzte er und klammerte sich an mich.
Ich schob ihn weg, ich wollte nicht das er mich so sah.
,, geh schon!"
Er gehorchte und schliech in sein Zimmer.
Ich stand auf und lief mit wackligen Schritten ins Bad.
Vor dem Spiegel erschreckte ich mich selbst.
Meine Haare klebten mir im Blutigen Gesicht,mein Rechtes Auge war stark angeschwollen und meine unter Lippen war aufgeplatzt.
Ich nahm einen Waschlappen und versuchte so gut wie möglich, mein Gesicht wieder herzurichten.
,, Komm Taylor, es gibt essen"krächzte ich und führte ihn in die Küche.
Ich hatte ihm ein Suppe hergerichtet, die er allerdings kaum anrührte.
Nach dem Essen brachte ich ihn ins Bett.
Mein Bauch schmerzte und die wunde im Gesicht pochte wie verrückt, so das ich diese Nacht die meiste Zeit wach lag.