Essen und der Superbowl

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Ich humpelte zur Küche und ließ mich erschöpft auf einen Stuhl sinken. Paul war mir gefolgt und grinste dämlich, als ich einen Wolf heulen hörte. „Na los, geh schon." „Bist du sicher, dass ich dich nicht noch vorher in die Notaufnahme bringen soll?" Ich griff nach einem Apfel in der Schüssel vor mir und warf ihn nach Paul. Ich weiß, man soll nicht mit Essen spielen, aber Paul fing ihn mit Leichtigkeit auf. Mit einem „Ich glaube du solltest was essen." drückte er mir den Apfel wieder in die Hand und ging. Ich sah auf meine Uhr. 10 Uhr. Der Tag fing ja gut an.


Das war jetzt schon die fünfte Schüssel mit Chips, die ich ins Wohnzimmer brachte und ich bezweifelte, das die auch nur annähernd reichen würden. Immerhin wollten Paul und seine Freunde heute Abend bei uns den Super Bowl sehen. Ich sah mich im Wohnzimmer um, das könnte eng werden. Es klopfte an der Tür und ich sah auf die Uhr. Da war einer aber sehr früh dran. Schwungvoll öffnete ich die Tür und das Erste was ich sah war ein graues Hemd, dass sich über einen muskulären Oberkörper spannte. Ja, das war zweifellos einer von Pauls Freunden.

Ich blickte weiter nach oben und lächelte freundlich. „Hi, ich bin Liz. Und du bist?" „Jacob." Der war ja gesprächig. Wir sahen uns direkt in die Augen und mir fiel auf, wie schön seine waren. Dunkel braun, wie geschmolzene Schokolade, ich hätte ewig so stehen bleiben können, wenn da Paul wäre. „Hey Jake! Steh nicht den Türrahmen voll und komm lieber rein." Tja, überlasse es Paul den Moment zu ruinieren. Ich trat einen Schritt zur Seite und ließ Jacob eintreten. Er blickte mich immer noch an und bevor mir noch etwas peinliches passieren konnte, verschwand ich lieber in die Küche. Ich hörte wie Paul und Jacob sich unterhielten, konnte aber kein Wort verstehen.
Der Super Bowl begann in wenigen Minuten und obwohl ich wenig von Football hielt, wollte ich mir dieses Spiel nicht entgehen lassen. Die restlichen Jungs waren inzwischen auch eingetroffen und warteten bereits auf den Spielbeginn. Ich wollte mir nur noch ein Glas Wasser holen als es passierte. Zum zweiten Mal an diesem Tag lief ich irgendwo gegen, dieses Mal erwischte es aber mein Knie. Der Aufprall war leise und ich unterdrückte ein Geräusch, in der Hoffnung, dass niemand etwas merkte. Aber da hatte ich die Rechnung ohne meinen Stiefbruder gemacht. „Komm schon Liz, nicht schon wieder." „Klappe dahinten."
Ich betrat das Wohnzimmer. „Wie hast du es überhaupt geschafft so lange zu überleben?" Für den Kommentar stieß Jacob ihn von der Sofakannte und mit einem „Danke." setzte ich mich drauf. Das ließ er sich aber nicht gefallen und schubste mich wieder runter, direkt auf Jacobs Schoß. Ich wollte aufstehen, aber Jacobs Hand an meiner Hüfte zog mich sanft zurück. Ich lehnte mich an ihn und gemeinsam sahen wir uns das Spiel an, von dem ich aber nicht viel mit bekam. Ich musste mich mehr darauf konzentrieren normal weiter zu atmen. Wer hätte gedacht, dass das so schwer sein kann? Jacob vergrub sein Gesicht immer wieder in meinen Haaren und ich hatte das Gefühl, dass wir von allen Seiten aus angestarrt wurden. Aber immer wenn ich mich umsah waren alle auf das Spiel fixiert.

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