Stille. Diese endlose Stille, brummt in meinem Kopf. Es ist so still. Warum ist es so still. Ich öffne meinen Mund, um die Stille zu durchbrechen. Obwohl ich versuche zu schreihen, zu rufen, zu sprechen. Selbst ein Flüstern würde mich so glücklich machen. Trotzdem ich es so verzweifelt versuche, verlässt kein Ton meine Lippen.
Um mich herum sind viele Menschen. Sie streiten. Sie schreien. Sie machen so viele Geräusche. Warum ist es so still?! In meinen Kopf schreie ich. Und doch ist es so still. Ich wüsste nicht das Stille so grausam sein kann. So wahnsinnig machen kann. Warum dringt kein Geräusch an mein Ohr?!
Eine Frau die neben mir steht, packt mich an der Hand und sagt irgendwas zu mir. Ich frage sie warum es so still ist. Sie antwortet mit geweiteten, glasigen Augen, einem verzweifelten Gesichtsausdruck und mit Worten. Worte die ich nicht höre. Worte sind mächtig.Doch die Stille ist unendlich. Unbesiegbar. Und so traurig. Ich fühle mich verlassen. Vom all den Leuten hier und vor allem von mir selbst.
Und diese Einsamkeit macht mich wütend. Verzweifelt. Ich schreie. Alle sehen mich an. Ich sehe in ihren Gesichtern das sie mich hören. Warum dürfen sie mich hören? Warum erreicht mein verzweifeltes Geschrei ihre Ohren? Und warum ist es so still.
Ich schreie immernoch. Mein Hals fängt an zu brennen, so laut schreie ich. Plötzlich höre ich auf zu schreien. Ich spüre wie sich meine Brust zusammen zieht. Die Zeit steht für einen winzigen Augenblick stehen. Und es kommt mir wie eine Ewigkeit vor.
Das erste Schluchzen durchbricht diese Ewigkeit. Mein Körper bebt. Ich spüre wie eine warme Träne meine Wange hinunter läuft. Ich sinke in mich zusammen und weine. Ich lasse meinen tränen freien Lauf.
Die Frau, die immernoch meine Hand hält nimmt mich in den Arm. Ich klammere mich an sie und schluchze ein schwaches 'Mama'. Sie antwortet. Ich höre es zwar nicht aber ich weiß das sie 'Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr' schluchzt.
Wir sinken, uns immernoch aneinander klammernt, zu Boden. Liegen uns beiden gegenseitig in den Armen. Und erst jetzt merke ich, das ich mich nicht mehr alleine fühle. Ich fühle mich geborgen. Beschützt. Ich vergrabe mein Gesicht in ihrer Schulter. Und sauge ihren Duft in mich auf. So verharren wir lange.
Ich weiß das die anderen Menschen hier wieder streiten. Aber es ist mir egal. Ich will es gar nicht mehr hören. Alles was ich jetzt will ist, in den Armen meiner Mutter zu liegen und zu weinen. Mich an sie klammern und nie mehr loslassen.
Und das werde ich jetzt auch tun.

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