500 Jahre später – Halloween
Kapitel 1: Anrufung
Es klingelt an der Haustür und ich stürme runter zur Tür.
Endlich sind meine Freunde da, um zu meiner kleinen Party zu kommen,für die ich vorher schon extra alles geschmückt habe. Das hat dreiStunden in Anspruch genommen und war verdammt anstrengend.
Ich öffne die Tür und Sheila springt mir sofort um den Hals.
„Hiii Ty! Alles klar bei dir?", fragt sie mit schriller Stimme.
„Jaja, alles bestens", antworte ich.
Bevor ich euch jetzt jeden Einzelnen vorstelle, ist es denke ich ander Zeit, dass ich euch erzähle, wer ich bin. Wie ihr ja eben schongehört habe, heiße ich Ty. Okay, eigentlich Tyler. Ich bin nun seitgenau 19 Stunden 17 Jahre alt, denn heute, an Halloween, ist meinGeburtstag. Die Schulbank muss ich natürlich auch noch drücken,aber das ist ja normal in meinem Alter, denke ich. Beliebt bin ichnicht sonderlich, aber ich finde mich trotzdem total cool. Was essonst noch so gibt? Ach, das werdet ihr im Laufe der Geschichte schonerfahren.
Nacheinander kommen nun auch noch Laura, Sarah, Marc und Jason durchdie Tür und gratulieren mir. Dabei fällt mein Blick natürlichjeweils auf die Päckchen, die sie dabei haben. Ich liebe Geschenke,aber ich glaube, da bin ich nicht der einzige.
Besonders ins Auge sticht mir dabei das Geschenk, das ich von Laurabekomme, denn das ist groß und viereckig. Sieht fast so aus, als seidort ein Brettspiel oder so was drin. Sind wir nicht langsam zu altfür so was Kindisches? Naja, mal sehen, was dort wirklich drin ist.
Aber bevor die Geschenke ausgepackt werden, machen wir uns erstmalüber das Essen her, das sich schon aus der Küche meldet. Ich undKochen? Das geht meist schief, um ehrlich zu sein. Die Spieße sindleicht angebrannt, aber schmecken trotzdem noch. Meine Mutter hat siefür mich am Morgen vorbereitet, genauso wie die anderen Sachen. Siesind zu meiner Oma gefahren, um sie für die Geburtstagsfeierabzuholen und da sie so weit weg lebt, bleiben sie gleich über Nachtdort. Perfekt, um eine Party zu feiern!
Nachdem wir uns alle die Bäuche vollgeschlagen haben, mache ich michendlich daran, meine Geschenke auszupacken. Das meiste davon sindSüßigkeiten. Und das ist gut, denn ich liebe Süßes.
Doch dann ist das Geschenk von Laura an der Reihe, das sich, wenn manes schüttelt, auch noch so anhört, als sei es ein Brettspiel...
Tatsächlich bestätigt sich meine Vermutung und es ist eines, abereines, das doch nicht in jedermanns Hände geraten sollte: EinMockridge-Witchboard.
„Oh mein Gott, wie aufregend!", schreit Sheila schon, bevor ichmich überhaupt bei Laura bedanken kann. „Das müssen wirausprobieren!"
„Langsam, langsam", beschwichtigt Laura sie. „Ich habe mirgedacht, das könnte dir gefallen, Ty. Du bist ja so einer, der aufdiesen mystischen Kram steht. Und was würde besser passen, als einHexenbrett aus unserer Region, um die berühmten Mockridge-Schwesternanzurufen? Mal sehen, ob der Humbug auch wirklich funktioniert."
Sheila wird blass im Gesicht. Ich glaube, mit so was hat sie nichtgerechnet. Und ich auch nicht, um ehrlich zu sein.
„Das klingt verdammt spannend", sagen Marc und Jason im Chor. Dastaten sie ständig. Keine Ahnung, wieso. Vielleicht Telepathie oderso was...
Ich schaue auf die Uhr. Es ist bereits 21 Uhr und zu dieserJahreszeit sowieso schon dunkel.
„Dann machen wir uns mal ans Werk, nicht wahr?", frage ich in dieRunde.