Das hätte ich nie für möglich gehalten

So war das schon immer

Es war so schon immer und wenn man es nur beobachtet, dann kann man genau feststellen, dass das auch immer so sein wird, oder?
Schon seitdem Harry und Draco in die Schule gekommen waren konnten sie sich nicht leiden. Der Schwarzhaarige den Blonden nicht, weil er seinen ersten Freund Ron beleidigt hatte und der Blonde den Schwarzhaarigen nicht, weil dieser sein Freundschaftsangebot ausgeschlagen hatte. Von dort an bekamen sie sich immer in die Haare, denn Draco war nicht damit zufrieden, wie der Bezwinger Voldemorts seine Freunde aussuchte. Er wollte sich damit rühmen mit ihm befreundet zu sein und nicht so ein Blutsverräter, so wie Weasley. Zum Glück für beide, dass sie sich außer im gemeinsamen Unterricht nur recht selten über den Weg liefen. Doch wenn das Schicksal seine Finger im Spiel hatte wurde das Glück hart auf die Probe gestellt.

Es war Zeit für das Frühstück in der Großen Halle und so machte sich Draco auf den Weg die Treppen hinauf. Seine Gedanken kreisten ganz um eine Überraschung, die der Schulleiter Albus Dumbledore gestern angekündigt hatte und konnte nur hoffen, das sich dies nicht bewahrheiten würde. Er wollte doch einfach nur in Ruhe das Schuljahr mit Erfolg beenden. Doch Fortuna schien ihm heute nicht wohl gesonnen. Zwar gehörte er wie immer zu den ersten Schülern die die Halle betraten, jedoch war etwas unnormal. Potter und seine zwei Freunde saßen schon am Gryffindor-Tisch und unterhielten sie fröhlich. Normaler Weise waren diese doch Langschläfer, also musste wohl etwas im Busch sein, wenn sie schon so früh hier aufkreuzten. Das Schlammblut lachte und Potter wandte schließlich dem Slytherin den Kopf zu. Er hatte nicht einmal bemerkt, dass er stehen geblieben war. Ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Moment und die Zeit stand für wenige Sekunden still, ehe Draco mit einem hochnäsigen Funkeln in den Augen sich abwandte und erhobenen Hauptes zum Slytherin-Tisch verschwand.
Er setzte sich zu Blaise Zabini, einem seiner besten Freunde in Hogwarts, der ihn nicht einmal bemerkte und stattdessen auf eine gewisse Person bei den Gryffindors starrte. Hätte der blonde Reinblüter nicht gewusst, dass dieser auf Weasley stand - was er jedoch überhaupt nicht nachvollziehen konnte, doch er ließ ihn gewähren - hätte er sich sicherlich noch zu Tode gewundert, wohin sein Blick denn so entschwindet. Während er auf den alten Schulleiter wartete drifteten seine Gedanken zu einem Paar smaragdgrüne Augen ab, in denen er sich förmlich verlor, doch woher kannte er sie? Pansy riss ihn schlussendlich aus seinen Gedanken, denn sie hatte sich auf seinen Schoß gesetzt und strich ihm nun durch die Haare. "Pansy nervt mich wieder so sehr", dachte sich Draco und stand ruckartig auf, sodass diese im Endeffekt hart auf dem Boden landete. Sie machte das schon, seit sie den ersten Tag hier in Hogwarts waren. Bestimmt würden ihre Annäherungsversuche nie aufhören. So würde es immer sein. Genervt ging er dann schließlich zu Vincent und Gregory, um sich zwischen sie zu setzten. "Lieber zwei Fresssäcke, als eine turtelnde Pansy", dachte er sich und grinste dann breit, "Hier kommt sie bestimmt nicht hin." Und er behielt Recht. Die große Halle war nun schon fast komplett besetzt und es gab ein solches Festessen wie schon lange nicht mehr. Als das Essen nach einer gefühlten Ewigkeit endlich verschwand, erhob sich der weißbärtige Schulleiter und alle Gespräche verstummten augenblicklich.