Billion dollar girl

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Ich drehte mich im Kreis und bewunderte all die farbigen Blumen, die bis zum Horizont reichten. Über mir flog ein Schwarm bunter Schmetterlinge.

 Lächelnd streckte ich meinen Arm aus und ein wunderschöner hellblauer Schmetterling setze sich auf meine Hand. Seine Flügel waren blauer als der Himmel und sie erinnerten mich an die blauen Augen meins Vaters. 

„Angeliiiinaaaaaa."

 „Angelinnaaaaa." 

hörte ich eine Stimme hallen. Ich drehte mich um und sah in der Ferne eine Gestalt auf mich zu kommen. Neugierig tappste ich auf die Person zu. 

Als ich nah genug dran war, erkannte ich, dass es mein Vater war. 

„Daddyyyyyy." 

rief ich freudig und begann auf ihn zu zu rennen. Lachend breitete er seine Arme aus. Ich wollte gerade in seine offenen Arme springen, als plötzlich ein Lauter Knall ertönte.

 In Sekundenschnelle veränderte sich die Blumenwiese in einen düsteren Wald und die Schmetterlinge wurden zu pechschwarzen Raben. Ich sah wie das Lächeln meines Vaters erlosch. 

Plötzlich war überall Blut zu sehen. Als ich mich umsah, fiel mein Blick auf meinen Vater. 

„Daddyy."

 schrie ich. Überall aus seinem Körper strömte Blut. Ich fing an hysterisch zu schreien.

" Neeeeeeeeeeeein."

„Neeeeeein."

 Ich schreckte hoch. Tränen rannten über meine Wange und mein Atem kam schnappend aus meinem Mund. Es ist alles nur ein Traum. Alles nur ein grausamer, dummer, schrecklicher Traum. Ausser dass meine Vater wirklich tot ist.

 Ich rappelte mich auf. Ich brauche jetzt dringen eine kalte Duschen. Der Schweiss, der sich gebildet hatte, musste ich dringen los werden.

 Ich stellte mich unter die Dusche und liess das kalte Wasser über meinen Körper prasseln. Ich hasste diese Albträume. Und das schlimmste an all dem war, dass nicht alles ein Traum war.

 Mein Vater war der Einzige meiner Familie gewesen, der mir noch erhalten geblieben war. Und jetzt wurde sogar er mir weg genommen. Wie alle anderen. Ich hasse diese beschissene Welt. Ich hasse mein beschissenes Leben. Wieso ich? Ich hatte noch nie einer Fliege was zu Leide getan. 

Aber ich hatte oft genug zu spüren bekommen, dass das Leben nicht fair war. Doch ich war an einem Punkt angekommen, bei dem ich nichts anderes machen konnte, als es einfach zu akzeptieren.  

◊ ◊ ◊ ◊ ◊

Unmotiviert stocherte ich in meinen Pancakes rum. Zurzeit wohnte ich im Ritz Carlton in Moskau, meiner Heimatstadt. Ich mochte eigentlich keine Hotels, da alles so unpersönlich war, aber in meinem Haus hielt ich es Dank der vielen Erinnerungen an meinen Vater im Moment nicht aus. 

„Schätzchen hör auf deinen Pancake zu massakrieren und mach dich endlich fertig, wir müssen in 15 Minuten los."

Wurden meine Gedanken durch meinen Bodyguard Igor unterbrochen. Igor gehörte schon praktisch zur Familie. Also wenn man mich  noch als Familie bezeichnen konnte. Ich war schliesslich alleine. Er war schwul, weshalb ich ihn auch öfters als persönlichen Stylisten ausnutze. 

Manche Menschen, die ich kenne finden es komisch, dass ich einen Bodyguard habe, aber mein Vater hatte nicht den normalsten Job auf Erden gehabt. Er war einer der Führer, eines Geheimdienstes. Was natürlich niemand wissen durfte, weshalb er zusätzlich auch noch der Besitzer eines erfolgreichen Öl Unternehmens war.  

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