3. Stuhl mit Amazon-Prime bitte!

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Erschrocken duckte ich mich schnell und hockte mich leise keuchend unter das Fensterbrett. Was macht Taehyung da drüben?!

Zögernd zog ich mich an dem Fenstersims hoch und linste flüchtig durch das offene Fenster. Taehyung stand noch immer auf der gegenüberliegenden Seite und glotze mit schmalen, neugierigen Augen zu mir rüber.

Ich sog laut die Luft ein und drehte mich wieder weg bevor ich mich zurück auf den Boden plumpsen ließ. Was macht dieser Spast da?!

Ich legte meinen Kopf schief und dachte angestrengt nach, ob ich mich vielleicht doh nur verguckt hatte, oder meine Augen mir einen Streich spielten.

Mit einem ungläubigen Gesicht vergewisserte ich mich erneut ob wirklich mein Albtraum da stand, und in mein Badezimmer starrte.

Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen um sein Gesicht auf mich einwirken zu lassen nachdem ich das zweite mal nachgesehen hatte.

Ich ging auf alle Viere und kroch im Bademantel aus dem Bad. Ich will ihn nicht sehen. Nie wieder.

Schnell setzte ich mich in den Flur und spähte zurück ins Badezimmer durchs Fenster, als Taehyung plötzlich grinste und mir verschmitzt zu wunk.

Kann den mal bitte jemand schlagen? Mit nem Stuhl oder so?! Jetzt?

Ich zog schnell meinen Kopf zurück und stand seufzend auf.

Wieso grinst der? Er sollte Angst haben, ich mich sauer auf ihn!

Ich schlich ich mein Zimmer um mich eilig anzuziehen ehe ich langsam zurück zum Bad tappte und meinen Kopf hinein steckte, um das gegenüber liegende Fenster zu kontrollieren.

Ich legte einen grandiosen Sprint dahin und schlug es mit voller Kraft zu.

Okay, vergiss das einfach. Das war Einbildung beruhigte ich mich, bloß damit ich mich an das Telefonat erinnern konnte. Nach der Auseinandersetzung mit meiner Mutter fühlte ich mich besser. Zufrieden.

Noch etwas benommen von dem Schock ging ich hinunter und nahm ich mir eine Milchtüte aus dem Kühlschrank bevor ich mich auf die Couch setzte.

Du magst ihn einfach nicht, deswegen spielt dein Gehirn mir streiche

Ich verbannte diesen Idioten aus meinen Gedanken und trank auf meine realistische Lösung aus der Tüte.

Auf ein mal stieg Wut in mir auf. Taehyung hatte die Erinnerung an meinen Bruder kaputt gemacht und sich dann noch über mich lustig gemacht. Und dazu mich dann auch noch wie ein Faultier angelächelt, als währe nie was passiert! Extremer Optimist, würd ich da sagen.

Wenn man keine Ahnung hat soll man die Klappe halten! Wütend wischte ich mir den Milchbart weg. Der rote Ärmel der Strickjacke war übersäht mit Flecken, ebenso wie die karierte Boxershorts die von meinem langen weißen T-Shirt verdeckt wurde.

Ich dachte mit Tränen in den Augen an die Szene die sich in meinem Kopf wiederholte als das Auto das Armband erfasste und es mit sich riss. Nur noch kleine Teilchen waren auf der Straße verteilt und Taehyung begann mich anzuschreien.

Eine Klingel riss mich glücklicher Weise aus meinen traurigen Gedanken an diesen Trottel, den ich in meinen Gedanken zu schlagen anfing. Ich sprang auf und vergaß die Milch abzustellen. Meine Augen waren immer noch feucht und meine Haare auch nicht besonders schön, geschweige denn trocken. Ich öffnete die Tür und schaute automatisch nach oben um meinem Gegenüber ins Gesicht zu schauen.

"Hey", sagte er und für eine Sekunde musste ich überlegen was ich tat. Ein kurzer Moment verging in der ich ihn anstarrte und mit einem mal die Tür vor seiner Nase zu knallte.

~Little Problems~ || K.T.H BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt