7. Cleared

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Der Sonntag war schneller vorrüber gegangen als es mir lieb war. Montag morgens quälte ich mich widerwillig aus dem Bett und machte mich für die Uni fertig, überhaupt nicht bereit mich mit den Menschen dort außeinander zu setzen.

Taehyung und Hoseok warteten entgegen meiner Erwartung vor meiner Haustür und gingen mit mir still schweigend zur Bushaltestelle.

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„Ha, schaut mal ihre Schuhe, kann sie sich mit ihrem Geld nichts besseres leisten?" ertönte eine verächtliche Stimme als ich aus dem Bus stieg.

Als ich mich dann dazu entschloss vom Boden aufzusehen und mit dem Blick der Stimme zu folgen, erkannte ich das Mädchen aus dem Hörsaal vom ersten Tag. Augenverdrehend ging ich an ihr vorbei und ignorierte sie.

"Du sagtest du würdest die Sache klären," Taehyung holte auf und flüsterte mir ins Ohr.

Ich kicherte belustigt. Eigentlich verbündeten die zwei sich gegen mich um mir das Leben zur Hölle zu machen, für sie muss gerade eine Welt zusammen brechen.

"Oppa? Was machst du? Hast du vergessen was das für eine ist?!", hörte ich sie auch schon aufgebracht kreischen.

"Kommt auch mal irgendwas anderes als bloß Bullshit aus deiner Fresse?" zischte ich wütend als sie sich neben Taehyung aufstellte und ihn entrüst am Arm zog.

"Omo! Miss Superreich erweist uns die Ehre mit uns zu sprechen!" keuchte sie lachend und hielt sich aufgeregt die Hand vor den Mund. Alle anderen auf dem Campus gingen entweder weiter, blieben neugierig stehen, oder zückten gar ihr Handy um das ganze Szenario zu filmen.

"Hör mal zu, Schätzchen," ihr heuchlerisches Lächeln verschwand in der nächsten Sekunde sofort.

"Glaubst du es interessiert mich was du von dir gibst? Du hast hier nicht's zu sagen, nur weil du deinen Daddy um Kohle fragen kannst wann und wie du willst. Deine Familie besteht doch sowieso nur aus abgehobenen Bonzen die denken sie wären was Besseres! Wie gut dass es mittlerweile einer weniger ist, findet ihr n-" ihre Hetzrede wurde durch ein dumpfes Knacken unterbrochen, darauf folgte ein schmerzlicher Schrei.

Meine Faust tat weh, ihre Nase vermutlich noch mehr.

„Bist nicht du diejenige die sich für was besseres hält? Herum zu laufen und den Selbstmord eines Kindes gut zu heißen. Was stimmt denn nicht mit dir?", neben der aufschäumenden Wut verspürte ich hauptsächlich Verwirrung und Trauer.

Ich hielt die Tränen zurück, bloß nicht weinen.

Bloß nicht jetzt.

Ich zückte eine Packung Taschentücher aus meiner Jackentasche und drückte sie ihr in die Hände. Mit blutverschmiertem Gesicht blickte sie meinem hasserfüllten Blick entgegen.

„Upsi, jetzt darfst du sie nochmal operieren lassen!" Seufzte ich theatralisch und tippte bedeutend auf meine eigene Nase.

"Komm, wir gehen rein", flüsterte Taehyung wieder neben mir und legte schützend einen Arm um mich während er mich zum Eingang leitete. Elektrisiert vor Wut schob ich seine Hand weg und lief stumm nur neben ihm her.

"Hier", sagte er kleinlaut und hielt mir eine zerknüllte, aber saubere, Serviette entgegen, die ich wortlos annahm.

Wir betraten den Hörsaal und hielten nach Hoseok Ausschau der schon vorgegangen war.

"Ey, hier her!" rief dieser plötzlich, woraufhin Taehyung endlich von meiner Seite wich und lachend zu Hoseok eilte. Ich wollte mich schon in eine leere Reihe setzen, als Tae meinen Namen rief.

"Young-Jae! Hier ist noch was frei!"

Zögernd schaute ich kurz auf die leere Reihe vor mir, in der ich mich tatsächlich nicht so verstecken konte wie ich es normalerweise immer versuchte - Sie machte mich eher angreifbarer.

~Little Problems~ || K.T.H BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt