Weihnachtswunder

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Schnee fällt hell ins düstre Tal

Wo eine Familie sitzt beim Weihnachtsmahl

Draußen die Wege sind verweht

Unterm Christbaum eine kleine Krippe steht.

Die Geschenke sind Wollsocken

Mehr konnten sie der Spardose nicht entlocken.

Verarmt schon seit Generationen

In einer schiefen Hütte sie wohnen

Fürs Leben reicht gerade mal,

die Ernte im düstern Tal

An der Tür da klopft es schwach

Schnee rieselt vom schiefen Dach

Die Mutter öffnet rasche die Tür,

lässt den Bettler ein, der dankt dafür.

Der Bettler, alt und weise,

erzählt den Kindern von seiner Reise

Er wollt' Weihnachten nicht verbringen

In Luxus und solchen Dingen

Er wollt' besuchen andre Leut'

Am Fest der Feste heut.

Doch hat er sich arg verlaufen,

denn eine Kart' konnt er sich nicht kaufen

Die Mutter macht ihm ein Lager am Kamin,

denn der Gast das Beste tun verdien.

So war dann still die Nacht vergangen

Und als das Kind in die Stub' gelangen

Da staunte es nicht schlecht,

glaubte es wär nicht echt.

Der Bettler ward verschwunden

An seiner statt, das Kind Gold hat gefunden.

Und ein Zettel wo drauf stand,

dass der Bettler sich bedankt.

So lief das Kind zu den Eltern schnell

Und rief mit einer Stimme ganz hell:

„Mutti, Vati wacht doch auf

Und nehmt dies in Kauf!

Der Bettler war kein armer Mann,

seht wie er uns danken kann!"

Da sprach das Kind weiter munter:

„Seht, es war ein Weihnachtswunder"



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