Funken

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Was für ein seltsames Buch! Leonie blätterte eine Seite um, dann noch eine und noch eine, aber sie fand den Anfang der Geschichte nicht. Es gab überhaupt keine Wörter - nur leere Seiten, die wie eine Wendeltreppe ins Unbekannte führten. Eine Weile folgte sie ihren Gedanken und fragte sich, wo sie sie wohl hinführen würden, doch immer wieder schien sie im Nirgendwo zu enden. Sie war enttäuscht und gleichzeitig wie berauscht, so als habe sie gerade mit der Suche nach etwas Geheimnisvollem begonnen. Sie schlug das Buch zu. Der Einband war kunstvoll aus Leder mit goldenen Mustern und Zeichen. Er glitzerte Magisch in der untergehenden Sonne die durch das große Fenster der alten Bücherei schimmerte. "Leo!-Komm lass uns gehen!", rief eine Mädchenstimme und riss sie aus ihren Gedanken. Sie stand gerade auf und wand sich zu gehen, da glaubte sie draußen vor dem Fenster jemdanden zu sehen und blickte schnell nochmal an die Stelle, doch da war niemand. Wohl nur Einbildung, dachte sie. Schnell stellte sie das Buch zurück in das mächtige Eichenholzregal und machte sich auf, ihre Freundin Anna zu suchen. Sie stand angelehnt an ein weiteres Regal und erwartete sie. Wortlos gingen beide in Richtig des Spiegelganges der zum Ausgang führte. " Und?Was spannendes gefunden?"fragte sie.-"Nö.Du etwa?"antwortete sie obwohl sie das leere Buch schon sehr neugierig gemacht hatte -"Auch nicht. " Leonie warf einen kurzen Blick über die Schulter zurüch in die Bücherei. Schon wieder. Da war doch jemand. Aber sie wollte jetzt einfach nach Hause bevor es dunkel wurde. "...hallo! Hörst du mir zu?" sagte Anna und schnipste vor Leonies Gesicht herum. "Ja, was? Ich bin wach!" antwortete Leonie schnell. Anna lachte:,"Du bist total durch den Wind hab ich recht?"- "Wer?Ich?Pffff!" machte Leonie als sie um die Ecke in eine der Gassen einbogen um den Umweg über die große Straße zu umgehen. Langsam wurde es finster. Leichte Nebelschwaden zogen sich durch die Gasse als ob uns eine übernatürliche Kraft absichtlich Angst machen wollte. Aber die beiden gingen unbeirrt weiter, hier gingen sie schon ihr ganzes Leben durch und nie war etwas passiert. Leonie dachte nach, was das für ein seltsames Buch war, als sie plötzlich ein schwacher Lichtschein aus den Gedanken riss. Hoch oben auf den Dächern. "Anna...." flüsterte ich. Doch da verschwand der Lichtschein. Sie war unwahrscheinlich erleichtert als sie das Ende der Gasse erreichten nach links über den alten Spielplatz auf die große Wiese schlenderten. Die Sonne war jetzt ganz untergegangen und am klaaren Himmel funkelten erste Sterne die den Mädchen den Weg erhellten. Langsam näherten sie sich der alten Eiche an der sich ihre Wege trennten. "Du bist so still..." sagte Anna."Stimmt etwas nicht?" fragte sie besorgt. "Nein, alles okay. Es ist nur..."Leonie unterbrach sich mitten im Satz als sie die Eiche erreichten. " Was machst du morgen? Wir können ja nochmal in die Bücherei gehen und schauen ob wir doch noch was finden." schlug sie dann vor. "Klar. Treffen wir uns wieder hier oder? Selbe Zeit."-"Alles klar." schloss Leonie das Gespräch ab und umarmte Anna zum Abschied. Dann ging sie nachdenklich in die linke Abzweigung der Gabelung. Der weg war nicht weit, aber es ging jetzt wieder in die Stadt, und nachts weiß man nie welche zwielichtigen Gestalten sich dort tummeln. Vorsichtig betrat sie eine der Gassen.
Hinter sich hörte sie leise Schritte. Als sie bei der Hälfte angekommen war drehte sie sich schnell um. Diesmal hatte sie ganz deutlich einen Jungen gesehen der blitzartig wieder hinter einer Mauer verschwunden war. Sie Drehte sich um und fing an zu rennen. Bis ans Ende der Gasse und dann sofort nach rechts auf die Hauptstraße. Nur noch einige hundert Meter dann war sie bei ihrer Schwester Tiffany angekommen bei der sie wohnte, weil es nahe an der Schule lag. Zudem war es ein schlossartiges Anwesen mit mehr Komplexen als eine alte Hexe mit Warzennase. Sie drehte sich noch einmal um. Niemand. Leonie verlangsamte ihren Gang und lief den Rest vorsichtig, immer wieder über die Schulter. Keuchend kam sie an. Klopfte an die Tür. Niemand war zuhause. Langsam wurde ihr mulmig, und sie griff in die Tasche um den Schlüssel hervor zu holen. Sie zog ihn heraus, steckte ihn in das Schlüsselloch und drehte ihn herum. Langsam schwand die Angst und sie betrat den breiten Eingang des Anwesens.

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