Schimmern

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Als sie, von ersten Sonnenstrahlen geweckt, aufwachte blinzelte sie in einen orangenen Himmel mit kleinen rosafarbenen Wölkchen. Es hatte aufgehört zu regnen, aber sie konnte noch kleine Tropfen an der Scheibe erkennen die glitzernd in Richtung Erde rannen. Als sie sich aufsetzte um sich anzuziehen spürte sie die angenehme Abwärme des letzten Restes Glut der noch km Kamin glimmte auf der Haut. Sie ging zum Kleiderschrank um sich in der Spiegeltür zu betrachten. Sie fand dass, die schwarze Unterwäsche ihren Körper noch ein wenig schlanker aussehen ließ, fast ein wenig zu sehr. Das erinnerte sie an die Schule. Schnell schaute sie auf die Uhr die über der Tür hing. Halb Sieben. Erleichtert atmete sie auf und öffnete den Schrank. Überraschender weise befanden sich nicht Millionen von Kleidungsstücken darin, sondern lediglich ein paar verschiedene Shirts, Jeans, Hotpants, Tops. Alles was ein Mädchen braucht um ihren Schultag zu überleben. Nachdem sie mehrere Sachen an und wieder ausgezogen und in verschiedenen Kombination an probiert hatte, entschied sie sich mit einem Blick aus dem Fenster für Hotpants und ein schwarzes, bauchfreies Top. Ein Blick auf die Uhr ließ sie ins Bad wandern, wo sie den Spiegelschrank öffnete und begann sich zu Schminken. Gefühlte Stunden später kam Leonie wunderschön aus dem Bad und ging zurück in ihr Zimmer. Halb Acht. Um Acht begann die Schule. Jetzt musste sie laufen. Schnell die Schultasche über eine Schulter geworfen, tribelte sie in die Eingangshalle und zog ihre weißen Sneakers an. Leonie rannte den Kiesweg bis zur Einfahrt und öffnete die rostige Tür, die Kieselsteine knirschten unter ihren Füßen. Dann wand sie sich um und rannte hinunter bis zu der Abzweigung um zur Eiche zu gelangen. Ab hier war es nicht mehr weit. Sie musste den Weg zu Anna gehen und sie abholen damit die beiden gemeinsam zur Schule gehen können. 9.Klasse. Erster Schultag. Alles war perfekt. Leonie mochte die Schule. Also sie mochte ihre Freunde und den Spaß, die Schule selbst war eher ein Hindernis. Trotzdem ging sie gerne hin. Als sie bei Annas Haus ankam drückte sie den Klingelknopf In der Betonmauer die den kleinen Garten umgab und trat ein paar Schritte zurück. Schon nach kurzer Zeit öffnete sich die Tür und Anna kam heraus. Anna war nicht besonders hübsch. Sie war eher dicklich und sie sah immer aus als hätte sie gerade geweint. Aber sie war trotzdem Leonies beste Freundin."Hey." sagte sie und Leonie erwiderte die Begrüßung. "Hoffentlich sind die Lehrer in Ordnung." gab Anna zu bedenken und trat einen Stein der auf dem Weg lag quer über sie Straße. "Ja, hoffentlich. Wehe, wenn wir wieder die Fette bekommen." lachte Leonie. Es war kurz vor Acht als Leonie sich im Klassenzimmer der 9e wiederfand, Anna war in der 9a.
Die Wände waren in den Sommerferien frisch gestrichen worden und es roch überall nach Farbe. Leonie nahm den Platz in der zweiten Reihe rechts am Mittelgang. Der Platz neben ihr war leer. Frau Saleh betrat den Raum als letztes. Sie war ungewöhnlich groß und trug ein unpassendes Kleid. Gerade als alle zur Begrüßung aufstanden stieß jemand die Tür auf. Ein Junge. Er trug eine schwarze Lederjacke und eine Jeans, zusammen mit schwarzen Sneakers. Die Jacke war offen, darunter ein orangenes T-Shirt. "Entschuldigung." gab er von sich und nahm augenblicklich den Platz neben Leonie ein. "Ohne Worte" dachte Leonie und merkte wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg. Nach der Begrüßung setzten sie sich wieder auf die unbequemen Plastikstühle und es gab eine Vorstellungsrunde. Der Junge neben mir hieß Isaac. "Süßer Name für so einen süßen Jungen." flüsterte Leonie und er grinste. "Danke, Leonie ist auch ein schöner Name... Kann ich dich Leo nennen?" gab er mit einem strahlenden Lächeln, wie aus einer Zahnpastawerbung zurück. Sein Atem roch nach Minze. "...Leo?" sagte er und sah sie fragend an. "Oh,äh ja klar." sagte Leonie schüchtern. Oh mein Gott war er süß. Während der Stunde redeten sie nicht viel, aber Leonie musste trotzdem immer wieder zu ihm über schielen. Zwischendurch trafen sich ihre Blicke und beide mussten lächeln. "Ohh.. da sieht aber jemand glücklich aus." kam eine Stimme von hinten. Die beiden drehten sich um. Tussy Nummero Uno. Genau das beschreibt das Ding das Leonie jetzt sehen musste. Ein völlig überschminktes Mädchen mit Minderwertigkeitskomplexen aus der Hölle.

HellboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt