Glut

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Sie fiel ihm um den Hals und presste ihr Gesicht an seine Brust. Dabei hinterließ sie einen Schminkeabdruck. Er erwiderte die Umarmung und sie konnte seinen warmen Atem im Nacken spüren. Er roch nach Rauch. "Er...er hat mir weh getan.." weinte sie. Er antwortete nicht. "Wo hast du das Buch der Seelen? Wir müssen es vor ihm verstecken!" meine er stattdessen besorgt. "Was?" fragte sie leise. "Du hast mich schon verstanden." sagte er kalt. "Ich hab kein Buch der Seelen." sagte sie unsicher. "Ich kann es spüren. Es ist hier. Hier im Haus."sagte er nur. "Wie hast du ihn erledigt?" fragte sie mit neugieriger Stimme, doch man sah ihr an, dass der Schock noch tief saß. "Gar nicht. Ich hab ihn nur getroffen." gab er zurück. "Ich muss gehen." sagte er und drückte Leonie sanft gegen die Schulter. Sie ließ zögerlich los. Er begleitete sie in ihr Zimmer. "Nette Hütte." sagte er anerkennend als er ihr hübsches Zimmer sah. Leonie brachte keinen Ton heraus. Sie starrte nur auf den Boden. Sie konnte nicht glauben, dass sie angegriffen worden war. Noch dazu in ihrem eigenen Haus. Als Isaac die Tür hinter sich schloss sprang Leonie unwillkürlich auf und riss die Tür auf. Der Gang war leer. Mit zitternden Händen schloss sie die Tür wieder. Sicherheitshalber drehte sie den Schlüssel zwei mal um, dann setzte sie sich aufs Bett und wischte sich mit den Händen durchs Gesicht. Ihr Arm schmerzte höllisch. Er war bestimmt verletzt. Langsam beruhigte sich ihr Herzschlag wieder und sie ließ sich nach hinten fallen, sodass ihre Haare über die Bettkante auf den orangenen Teppichboden fielen. "Wieso ich?" flüsterte sie und wieder rollten Tränen über ihr Gesicht. Sie setzte sich auf und ging zum Spiegel. Als sie ihr Spiegelbild sah erschrak sie. Ihre Schminke war grausam im ganzen Gesicht verteilt, ihr Haar zerzaust und sie hatte vom Weinen geschwollene Augen. Sie sah einfach schrecklich aus. Niemand sollte sie so sehen. Mittlerweile ließ der Schmerz in ihrem Arm nach und sie ging ins Bad um sich das Gesicht abzuwaschen und die Haare zu kämmen. "Wer war nur dieser Mann? Und welches Buch meinte er?" dachte sie während sie sich mit der Bürste durch das, mittlerweile wieder feine Haar strich und schlich durch den dunklen Gang auf ihr Zimmer zu. Wo war sie da nur rein geraten? Vorsichtig öffnete sie die Tür einen Spalt weit und linste ihnen aus Angst der vermummte Mann würde ihr jeden Moment an die Kehle springen, doch alles blieb ruhig. Draußen war es schon dunkel. Leonie fühlte sich irgendwie verfolgt und beobachtet, deshalb machte sie das Licht aus und beobachtete den Park. Nichts. Sie war immer noch geschockt, aber irgendwie wütend auf den Mann der sie angegriffen hatte. Sie stellte sich rachsüchtig vor wie sie ihn verfolgt und ihm ein Messer in den Rücken stieß. Vorsichtig schlich sie zu ihrem Bett und ließ sich auf die weiche Matratze fallen. Einen Moment später war sie eingeschlafen. In ihrem Traum durchlebte sie nochmal die schrecklichen Momente. Erst jetzt fragte sie sich wie Isaac in ihr Haus gekommen war und wieso er sie gerettet hatte. Wieso war er genau richtig zur Stelle gewesen? Woher wusste er dass sie angegriffen wurde? Diese Fragen beschäftigten sie noch bis zum Morgengrauen als der erste Sonnenstrahl durch ihr Fenster fiel und sie sanft in die echte Welt zurück holte.

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