Kapitel 2

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Als ich aufwachte, war ich völlig fertig. Mir brummte der Schädel von den ganzen Tabletten, die ich gestern geschluckt hatte. Ich wusste, das ich aufstehen musste. Ich hatte keine andere Wahl, mir ging einfach das Geld aus und ich brauchte das Dach über meinem Kopf. Völlig lustlos stieg ich aus dem Bett und sah aus dem Fenster. Draußen erwartete mich das kalte Deutschland. Ich hatte es so satt. Diese ganze Heuchlerei, dieser Haufen von Lügnern und Schweinen, die sich unsere Politiker schimpften.

Ich muss hier raus.

Mehr dachte ich mir nicht, als ich mich vom Fenster abwandte, mir meinen Laptop schnappte und mich auf mein Sofa fallen ließ. Ich gab Tierhilfe ohne Grenzen ein und suchte solange, bis ich eine Organisation fand, die in Spanien arbeitete und bewarb mich dort direkt per Mail. Ich hatte keine Ahnung, ob sie mich brauchten oder wie ich das alles bewältigen sollte, aber das war mir egal. Ich wollte einfach nur raus. Raus und die Welt sehen. Atmen, Tanzen, Weinen, Helfen und das Leben erleben. Natürlich suchte ich mir dafür nicht gerade einen Job aus, der mir gute Seiten zeigen würde, aber ich wusste, das ich aufblühen würde. Ich konnte dieses Leid der Tiere  nie wirklich ertragen. Es zeriss mich jedes Mal wieder aufs Neue. Als ich fertig war, packte ich meinen Laptop weg und schwang mich unter die Dusche. Das ganze Selbstmitleid musste aufhören und das wusste ich. Ich beschloss, heute mal bei meinem Tätowierer vorbei zu schauen. Schnell zog ich mich an und rannte zur Bahn. Ich fand nichts, wirklich nichts entspannender als in der Bahn zu sitzen, die Menschen ein-und austeigen zu sehen und Musik dabei zu hören. Ich stellte mir die Geschichte hinter ihren Gesichtern vor. Wer sie waren, was sie hier her brachte und wohin sie wollten. Welch3 Ticks sie vielleicht habe. Wie sie Wohnen. All das ging mir durch den Kopf, während eine Station nach der anderen an mir vorbeizog. Nach einer halben Stunde stieg auch ich dann endlich aus und lief zum Aufzug. Gerade so erwischte ich noch die Türen und quetschte mich zwischen die Menschen. Oben angekommen ging ich über die Straße und betrat den Shop. " Hi Mark!" rief ich laut , da ich ihn gerade nirgends entdecken konnte.
Plötzlich hörte ich es hinten poltern. " Warte Kira, bin sofort da!". Wieder hörte ich es krachen, ehe Mark vor mir stand und mich schief angrinste. " So was kann ich diesmal für dich tun, Kleines?" , fragte er mich und kam mir nahe. Ich blickte durch meine Wimpern kokett zu ihm hoch "Tja Hasi, diesmal nicht das übliche", und schob ihn mit meinen Zeigefinger etwas von mir weg. Ja, ich habe was mit Mark. Oh mein Gott, ich bin so ein schlechter Mensch. Okay, nein eigentlich nicht. 1. Ist er, seit ich denken kann der einzige Mann, der immer zu mir hält und 2. Ist er attraktiv. Er ist jetzt nicht der typische Hollywood-Mann, nein. Er hat keinen Hammer trainierten Körper oder ein Zahnpasta-Lächeln. Er konnte auch nicht sonderlich gut singen oder was weiß ich. Er war einfach nur er selbst und seine Tattoos waren so göttlich. Genau deswegen mochte ich ihn. Seine Haare waren schwarz, an den Seiten kurz rasiert und oben zu einem Dutt zusammengebunden. " Kira?....Bist du sicher , das du nicht deswegen hier bist? Du starrst gerade ganz schön." . Er kam mir wieder näher und knabberte an meinem Ohrläppchen. Ich musste ein Aufseufzen unterdrücken und schob ihn endgültig weg. " Sorry aber ich brauch ein neues Tattoo , also hast du Zeit ?". Er sah mich kurz etwas an " Wo denn? Und vorallem, Was?". Ich hatte es mir alles schon überlegt und kramte in meiner Tasche nach der Vorlage, die ich schon seit Monaten zu Hause liegen hatte. Als ich sie ihm hinlegte, machte er große Augen. "Sicher, das du das willst?", ich nickte nur und zeigte ihm Stelle, wo ich sie haben wollte. Er nickte mit seinem Kopf in Richtung Liege und folgte mir. "Warum habe ich nur das Gefühl, das Blödsinn machen wirst?" murmelte er, ehe er anfing zu arbeiten. Nach drei Stunden sorgfältiger Arbeit war er fertig und stellte mich vor den Spiegel. Er flizte noch schnell nach hinten und holte einen zweiten Spiegel, damit ich besser sehen konnte. Ich staunte nicht schlecht, als er wieder da war. Sehr filligran und mit vielen Ornamenten prangte eine Hand der Fatima direkt unter meinem Nacken.

Und ich liebte es jetzt schon.

Hallöchen ihr Lieben!

Entschuldigt, das ich solange nicht geschrieben habe ABER kurz nach meiner Veröffentlichung hatte ich Prüfungen, Abschluss, Umzug und Ausbildungsbeginn bzw auch ne kleine Flaute, was die Ideen anging. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen :( Da ich jetzt aber krank bin, hab ich wieder etwas Zeit und dank der Liebe meines Lebens jede Menge Inspiration.

Für diejenigen, die nicht wissen, was die Hand der Fatima ist:

Die Hand der Fatima bzw. Hamsa, was für "fünf" (Finger) steht, ist ein kulturelles Zeichen im islamischen Volksglauben Nordafrikas und des Nahen Ostens ohne religiös fundierten Hintergrund. Es ist eine Art Talisman und gilt in den Augen derjenigen, die es verwenden, als universell schützend und als wirksamste Abwehrmaßnahme im Kampf gegen die und den Bösen Blick

Ein Sommer Mit DirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt