Kapitel 77 - 'Jetzt du...'

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Lesen auf eigene Verantwortung... Enthält ab einem bestimmten Punkt etwas abschreckende Szenen... Ist aber in einem akzeptablen Rahmen...
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Ein leises flüstern,dass sehr unverständlich von weiter weg zu hören war, ließ mich langsam wach werden. Ich war bei vollen Sinnen,jedoch hielt ich meine Augenlider geschlossen,da ich nicht wusste,wer oder was das war. Das raunen jedoch wollte keineswegs aufhören und ließ somit meine Neugier steigen. Weshalb ich zögerlich meine verschlafenen Augen öffnete,doch kurz darauf schloss,da ich mich an das,für mich,grelle Licht erstmal gewöhnen musste.

Beim zweiten Versuch musste ich sie nicht mehr schließen und war sehr verwirrt. Ich lag nicht in meinem Zimmer auf meinem weichen Bett unter der wärme spendeten Decke. Nein,ich lag auf dem kalten,harten Boden in einem fensterlosen,dunklen,nur durch eine Lampe beleuchteten Raum. Anscheinend einem Keller. Doch wie bin ich hier her gekommen? Und die wichtigste Frage aller Fragen 'was tat ich hier'? Gestern Abend lag ich doch noch in meinem Bett und kuschelte mich an meinen Freund. Und jetzt?

Jetzt war ich anscheinend gefangen. Aber wieso? Hatte ich etwas getan,wovon ich noch nichts wusste? Oder war es nicht meine Schuld, dass ich hier war? Die größte aller Fragen jedoch war 'was war hier los'? Es war zu still. Und bei Filmen war es doch immer so,dass jemand ins Zimmer platzte sobald man wach wurde,was hier aber nicht geschah. Auch das mit dem Flüstern war außergewöhnlich und seltsam. Ich horchte mal wieder,doch das Wispern war nicht mehr zu hören. Hatte ich es mir vielleicht doch nur eingebildet?

Nein das war keine Einbildung. Da war es wieder. Dieses lispeln,dass man nicht verstehen konnte. Wen jemand wollte, dass ich es verstand,dann würde er lauter und deutlicher Sprechen und nicht so etwas veranstalten. Derjenige wollte mich also in den Wahnsinn treiben,doch dieses Spiel konnte man nicht mit mir spielen. Ich würde schon noch zeigen,wer hier mit wem spielt. Dachte ich zumindest...

"Wer ist da?",fragte ich verzweifelt in die dunkle Leere. Doch ich bekam keine Antwort. Nur wieder dieses undeutliche hauchen. Doch dieses mal konnte ich ein Wort aufschnappen. Nelichen. Dieses eine Wort ließ mir einen kalten Schauer den Rücken hinunter laufen und mich versteinern. Wer war derjenige,der meinen Namen flüsterte und mich somit völlig aus der Bahn warf?

Die Stimme konnte ich keinem zuordnen. Sie war viel zu leise und zu schnell wieder verschwunden. Noch eine gefühlte Ewigkeit ging ich dieses eine Wort in meinem Kopf durch 'Nelichen'. So nannten mich nur die wenigsten. Um genau zu sein eigentlich nur meine Familie. Also mein Vater,meine Mutter und meine kleine Schwester. Wer wusste von meinem Spitznamen? Oder war es jemand von meiner Familie?

"Verdammt nochmal. Wer ist da?!",brüllte ich niedergeschlagen. Ich wollte endlich wissen,wer mich hier durch diese Hölle schickte. Da keiner antwortete,stand ich von dem Boden auf und streichte mir den Dreck von der Kleidung. Erst jetzt bemerkte ich,dass ich nur Unterwäsche und ein sehr knappes,fast durchsichtiges Kleidchen mit 15 Zentimeter High Heels trug. Fast wie in all den illegalen Geschäften in denen sich die Männer an den armen Frauen vergnügten. Das ließ mich erschaudern und ängstlich werden. Was geschah hier?

Mit einem Ruck zog ich mir die nervenden Dinger von meinen Füßen und hielt diese Schuhe nun in meiner einen Hand,während ich Barfuß zur großen Eisentür lief und aber den Rest meiner Umgebung ausblendete. Mit meiner freien Hand umfasste ich die kalte Türklinke und zögerte kurz,als ich wieder dieses fispeln hörte. "Tue das nicht!",kam es ganz leise von der anderen Türseite, was mich erschrecken ließ. Woher wusste der- oder diejenige,dass ich auf die andere Seite wollte? Sollte ich jetzt rüber gehen,oder nicht?

Verliebt in den eigenen KidnapperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt