SuChen: Am Ende des Tages [EXO Fan-Fiction]

23) Geburtstagstorte... und mehr.

[Tao]

Tao sitzt alleine in einer der Kabinen im Jungsklo. Seine Stirn hat er auf beide Hände gestützt, sein Handy balanciert er auf seinen Knien. Seit er gesehen hat, wie Kris Joonmyun und Jongdae verteidigt hat, weiß er nicht mehr, was er denken soll. Er weiß, dass er zumindest in Erwägung ziehen sollte, Kris zu verzeihen, aber im Moment kann er einfach keinen klaren Gedanken fassen. Es ist als hätte ihn jemand mit Aufputschmittel vollgepumpt, aber gleichzeitig seine Arme und Beine betäubt, denn auch wenn er das Gefühl hat, dringend etwas unternehmen zu müssen, fühlen sich seine Glieder an wie Blei.

Er ist weggelaufen, als Kris mit ihm Blickkontakt aufgenommen hat. Vielleicht drei Sekunden haben sie sich in die Augen gestarrt, dann hat er einfach auf dem Absatz kehrt gemacht und sich das nächstbeste Versteck gesucht, was sich als das Jungsklo herausgestellt hat. Er hat schon mindestens fünf Mal Sehuns Nummer gewählt, doch jedes Mal gleich wieder den roten Knopf gedrückt, bevor er überhaupt angerufen hat.

Er ist dem hellblonden Jungen am Samstagmorgen in dem Supermarkt um die Ecke über den Weg gelaufen. Er hatte noch ein wenig Kleingeld in seiner Jackentasche gefunden und wollte sich eigentlich eine Kleinigkeit zu essen kaufen, da hat er Sehun vor dem Kühlregal stehen sehen. Als der andere Junge sein verheultes Gesicht gesehen hat, hat er ihm gleich angeboten, zu ihm nach Hause zu kommen.

Und somit hat Tao die vergangenen Tage auf Sehuns Couch geschlafen. Er hat Sehun von allem erzählt; von Kris, der ihn so lange angelogen hat, von Joonmyun, der ein wenig eigenartig ist, aber auf eine gute Art und Weise und schließlich auch von Jongdae, mit dem er schon seit Urzeiten kein vernünftiges Gespräch mehr hatte. Sehun hat die ganze Zeit stumm neben ihm gesessen und um ehrlich zu sein, war er ihm nicht die größte Hilfe, was moralische Unterstützung angeht. Aber alleine seine Präsenz, dass jemand bereit war, sich von vorne bis hinten alles anzuhören, hat Tao ungemein getröstet. Er hat sich von Sehun irgendwie beschützt gefühlt. Und dann ist es einfach passiert, irgendwann hat Tao aus lauter Verzweiflung seine Lippen auf die des hellblonden Jungen gedrückt. Er weiß bis heute nicht, was er sich von dem Kuss erhofft hat. Ablenkung? Einen Neuanfang?

Es hat sich seltsam angefühlt. Sehun saß steif da, hat ihn aber auch nicht weggedrückt. Als Tao sich dann allerdings von ihm gelöst hat, hat er ihn mit gleichgültigem Blick angeschaut und Tao war das ganze auf einmal furchtbar peinlich. „Ich stehe nicht auf Jungs", hat Sehun mit monotoner Stimme gesagt, als würde er gerade das Wetter draußen beschreiben. Sie haben seitdem nicht mehr darüber gesprochen.

Und jetzt weiß er nicht, ob er ihn anrufen soll. Kris hat ihn verwirrt. Wo er zuvor noch tiefe Abneigung verspürt hat, sind jetzt Zweifel. Sogar schlecht fühlt er sich, schuldig, dass er Sehun geküsst hat. Warum hat sich Kris nur gegen Eve gestellt?

Er hat eine so starke Verachtung gegen ihn gespürt, als er endlich die Wahrheit erfahren hat. Ja, einmal dachte Tao sogar, er müsse sich übergeben, so sehr hat ihn Kris' Verhalten angeekelt. Er ist immer noch sauer und enttäuscht, aber da ist jetzt auch noch etwas anderes. Unsicherheit. 

Jetzt ist Tao komplett verwirrt und noch dazu hat er niemanden, den er anrufen kann. Sehun kann er einfach nicht anrufen und Joonmyun will er nicht anrufen, denn er möchte ihn nicht stören bei was auch immer er jetzt mit Jongdae macht. 

Frustriert rauft sich Tao die heute Morgen noch so sorgfältig gestylten Haare und schüttelt mit dem Kopf. 

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[Joonmyun]

(Anmerkung: Okay, es wird alles andere als jugendfrei in dieser Passage. Je suis désolée.)

„Wieso hast du mir nicht gesagt, dass noch so viel von deiner Geburtstagstorte übrig ist?", fragt Jongdae, während er mit seiner Gabel eifrig in dem Tortenstück vor seiner Nase herumstochert. Joonmyun fragt sich, ob er ihm anbieten soll, nicht gleich mit den Händen zu essen, doch er verkneift sich den Kommentar.