- Im Versteck der dunklen Gilde -
,, Meister! Die Magier wurden gefangen genommen und hierher gebracht, was sollen wir mit ihnen machen?".
Der Bürgermeister hatte noch nie in seinem Leben ein so furchteinflößendes Gesicht wie das des Gildenmeisters gesehen, das sich bei den Worten des Botens zu einer grinsenden, verzerrten Fratze verzog. In seinen Augen stand die pure Boshaftigkeit, als er sich zu den alten Mann umdrehte. ,, Da siehst du was du erreicht hast, Dreckskerl!", zischte er und tritt mit voller Wucht in seine Magengrube. Der Bürgermeister schlitterte noch weiter weg und verzog das Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse. Er hatte das Gefühl, er müsse alle seine Organe aufeinmal auskotzen und er wusste, dass er den Schlag noch ziemlich lange fühlen würde. Allerdings tat nichts so weh wie seine Worte, die sich wie Pfeile in seinem Kopf bohrten. Er hatte jegliche Hoffnung verloren, nun da sich seinen letzte Chance in Luft aufgelöst hatte. Er konnte nun nichts mehr für seine geliebte Stadt tun.
Die Männer gingen lachend aus der Zelle durch die Gitterstäbe, die sich zu einer Tür und wieder zurück formte, während ihre Schritte und ihr Lachen durch den ganzen Gang und in den Ohren des Bürgermeisters hallten, der zusammengekrümmt in der Ecke auf den Boden lag und mit leeren Blick auf die steinerne Wand vor ihm starrte.
-GRAY POV
,, Na los, schneller! Ihr Magier von Fairy Tail seid echt zum Scheißen zu blöde."
Die Männer lachten herzhaft. Das war nur ein Teil davon, was wir uns anhören mussten und die Sprüche gingen mir gehörig auf den Zeiger. ,, Tz.".
Wie gern würde ich ihnen eine reinhauen.
Doch das war leider unmöglich, da sie uns Metallhandschellen angelegt hatten. Dieses Metall war kein gewöhnliches, sonst hätten wir andere Wege gefunden, uns zu wehren, doch sie waren wie Kyubushis stachelbesetzter Keule immun gegen jegliche Magie. Kyubushis hatte sie selbst mit seiner Fähigkeit, Metalle zu bestimmten Legierungen zu verschmelzen, hergestellt und sie mit seiner Magie so präpariert, dass sie jede andere Magie förmlich aufsaugte, weshalb meine Angriffe und die von Juvia nichts ausrichten konnten.
Nun saßen wir in Falle und ich hatte keinen Schimmer, wie wir hier wieder rauskommen könnten.
Ihr Versteck war nicht sehr groß, denn die Gilde selbst bestand aus nicht mehr als zwei Dutzend Magier. Sie hatten ihre Zelte auf einen der hervorspringenden Felsen aufgeschlagen, von denen es hier eine Menge gab. Als wir daran vorbeiliefen sah ich, was Juvias Regen auf die Natur bewirkt hatte: der Boden war so ausgetrocknet, dass es nicht mehr in der Lage war, Wasser aufzusaugen und so sammelte sich das entstandene Wasser in den vielen Gruben und in den tiefen Windungen im Boden, sodass kleine Wasserströmungen und sowas wie Flüsse entstanden waren. Hätte Juvias Regen noch länger angedauert, wäre das ganze Tal überflutet worden und sie hätten im Wasser waten müssen.
Die Männer brachten uns bis zu einer großen Höhle in der es innen so viele Tunnel gab, dass ich den Überblick verlor und es zu schwer wurde, mir den ungefähren Weg vom Eingang der Höhle bis zu unserem Ziel zu merken. Falls wir es also irgendwie schaffen würden zu fliehen, wüsste ich nicht, wie wir aus diesem Drecksloch hier wieder rauskommen könnten. Wir erreichten einen Gang mit zwei Höhlen, die zu Kerkern mit Gittern umgebaut worden waren und wurden unsanft in einer der beiden hineingestoßen. Dabei verformte sich das Metall so, dass sich eine Öffnung ergab und danach wieder zu einer gewöhnlichen Gittertür wurde.
,, Hey wartet mal, was soll das?! Wollt ihr uns hier verroten lassen oder was habt ihr mit uns vor?" Kyubushi und seine Männer, die die ganze Zeit nichts anderes getan hatten, als uns unablässig zu verspotten und uns mit ihren Gerede auf die Nerven zu gehen, sagten nichts und ließen uns alleine in unserem Gefängnis zurück.Ich schaute mich um, um mir einen Überblick uber unsere Lage verschaffen zu können: Unser Kerker war winzig, man könnte es mit 30 Schritten ganz umrunden. Um uns herum wae nichts als feuchtes, muffiges Gestein. Das Metallgitter, dass uns daran hindern sollte auszubrechen, war eine von Kyubushis Legierungen und somit resistent gegen unsere Magie. Wir trugen keine Handschellen mehr, doch wir hätten ohnehin nichts gegen das Metall anrichten können. Ich machte ein paar schwache, nicht ernstgemeinte Versuche, das Metall mit meiner Magie einzufrieren, doch es tat sich einfach garnichts. So konnten wir nichts anderes tun als dasitzen und den unaufhörlichen Tropfen des Wassers von der Decke zuzuhören. Trotz der Hitze da draußen war es unter anderem wegen der hohen Luftfeuchtigkeit hier sehr kalt, was mich aber nicht sonderlich störte. Plötzlich musste ich an Juvia denken und sah auf sie herab, konnte aber nur ihren blauen Haarschopf sehen, weil sie den Kopf gesenkt hatte. ,, Hey, Juvia, bist du in Ordnung?". Sie war seit unserer Ankunft still geblieben und auch jetzt sagte sie nichts, sondern hockte nur mit angeschlungenen Knien da und zitterte fürchterlich. Ich versuchte ihre Kopf sanft mit meiner Hand zu heben, doch war dabei grober als beabsichtigt. Ich konnte sowas wirklich nicht gut.
Sie schaute mir direkt in die Augen und irgendetwas ließ mich erschaudern. Es war die Art wie sie mich anschaute und wie sie versuchte, mich mit ihren traurigen Augen anzulächeln. Sie hatte ein paar Schürfwunden im Gesicht und ein Schnitt unter ihrem Auge, der aber nicht mehr blutete. Als ich mit meinem Finger drüberfuhr zuckte sie unmerklich zusammen. Ich strich noch einmal darüber, diesmal sanfter und verschloss die Wunde mit winzig kleinen Eiskristallen, die daraufhin gleich wieder schmolzen und die winzige Menge an Wasser ihr wie eine Träne über die eiskalte Haut rann. Während der ganzen Prozedur sah sie mich unablässig an. Ihre dunkelblauen Augen hatten den Glanz verloren, den ich immer bei ihr sehen konnte und ihre Niedergeschlagenheit machte mich irgendwie traurig. Ich zog sie still an mich heran und kaum spürte ich ihr Gesicht an meiner Brust, wurde sie von Schluchzern durchgeschüttelt. Verdammt, ich hasse es, wenn Mädchen weinen, denn wenn das passierte schien ich immer die Kontrolle über mich und die Lage zu verlieren und vorallem das war mir unangenehm, denn das waren einer der wenigen Momente, wo ich nicht wusste, was ich tun sollte. Doch diesmal wusste ich es ganz genau und mir war das Gefühl, sie in den Armen zu halten, während ihre heißen Tränen mein Oberteil durchnässten und unsere Körper ganz eng umschlungen waren, alles andere als unangenehm. Während ich ihr still über den Rücken strich und ich meinen Kopf sachte auf ihren legte durchfuhr mich ein warmer Schauer. Es war nicht das erste mal, dass ich sowas in Juvias Nähe spürte und ich wusste auch, warum ich solche Gefühle bei ihr empfand. Auch ich hatte einmal eine Kindheitsliebe. Ich redete nicht gerne über dieses Thema und ertappe mich oft dabei, wie ich versuche, es zu umgehen, doch jedes Mal, wenn ich Zeit mit ihr verbrachte, wusste ich, dass ich es nicht für immer ignorieren konnte. ,, Du weißt was Juvia für dich empfindet."
Natürlich wusste ich es, doch es war auch keine Frage von Erza gewesen. Tatsächlich wusste ich nicht, ob sie eine Vorahnung hatte, was meinen wachsenden Gefühlen für Juvia angingen und ich bin mir bis heute nicht sicher, doch Erza kannte mich sehr gut und es hätte mich nicht gewundert. Sie war immer sehr direkt gewesen, auch als Kind schon, was auch einer der Gründe war, weshalb ich mich als kleiner Junge in sie verliebt hatte. Doch aus uns wurde nie mehr als Freundschaft, zum Teil weil ich mich früher nicht getraut hatte, ihr meine Liebe zu gestehen, die später auch gänzlich verschwand.
Ich wollte nicht, dass das gleiche wieder passierte. Langsam drückte ich Juvia weg, und hielt sie an den Armen ein Stück von mir weg, sodass ich ihr ins Gesicht schauen konnte. Es war nass von Tränen, ihr Gesicht war vorallem an den Backen rötlich verfärbt und ihre Haaren waren zerzaust, doch ich fand sie anziehender wie nie zuvor. Bevor ich wusste was ich tat rückte ich mit meinem Gesicht ganz nah an ihrem, sodass sich unsere Nasenspitzen berührten. Ihr Gesicht lief noch röter an als vorher und sie schloss die Augen. Ich lächelte und verschloss ihre Lippen mit meinen.
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The second chance.
FanficJuvia hatte bisher nicht viel Hoffnung, was ihre Liebe zu Gray angeht, bis er sie um Hilfe bei einer Mission bittet. Für Gray schien es keine große Bedeutung zu haben, doch für Juvia war es eine Chance zu zeigen, dass mehr in ihr steckte als krankha...