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Gedehmütigt von dem Mobbing an meiner Schule kommt mir der Unbekannte aus der Boutique wieder in den Sinn. Ich grüble ,liegend auf meinem Bett herum und höre währendessen Beyoncé. "Kurt!" ruft mein Dad mich. "Das Abendessen ist fertig kommst du bitte hoch" fordert er mich auf.  Ich schalte die Musik ab und trödle in meinen mit strassbesetzten Hausschuhen hoch, wo ein leckerriechendes Essen auf mich wartet. Es ist zwar nur Spagetti Bolognese ,aber das ist fast das einzige was mein Dad kochen kann und das dafür besonders gut. Ich setze mich an den gedeckten Tisch und stochere im  Essen herum. Ich hab zwar hunger ,aber ich bekomm nichts runter. Mir schwirrt so viel im Kopf herum. Das Mobbing, der unbekannte Junge, die Tatsache dass mein Dad nicht weiß ,dass ich schwul bin...

Ich würde am liebsten sagen: Dad! Ich bin schwul ,bitte hass mich nicht, aber ich bin liebe eben Männer.  Aber ich bekomme es nicht über die Lippen.

"Hey Was ist los?" fragt mich mein Dad. Ich werde rot. Und schaue ihn gedankenverloren an. Ich zucke mit den Schultern. "Mir ist nicht gut. Kann ich morgen zum Arzt gehen?"

Er schaut mich besorgt an. "Klar doch. Geh runter ich mach dir eine Suppe und bring sie dir dann. "

Ich gehe runter in mein Zimmer und lege mich ins Bett. Morgen werde ich zu den Warblers gehen.
10 minuten später kommt mein Vater mit einer Hühnersuppe und Zwieback herunter, stellt dies auf mein Schreibtisch und geht wieder hoch.
Ich habe derzeit werder die Kraft, noch die Lust mir das Essen zu holen ,also bleibe ich im Bett liegen, schließe die Augen und schlafe ein.

Am nächsten Morgen geht es mich schon ein wenig besser. Ich ziehe mir zu meinem grauen Rollkragenpulli an eine gelbe Hose an.
Schnell esse ich die bereits kalte Suppe und den Zwieback und gehe dann los zum Bahnhof. Ich fahre mit der Bahn nach Zepernick ,wie üblich auch, und gehe aber zum Freiengymnasium Zepernick.

Dort angekommen öffne ich langsam die Eingangstür. Alles ist so groß. Ich sehe mich ein wenig um. Stockwerk für Stockwerk. Dann gehe ich die Wendeltreppe ,die ich hochgekommen bin wieder runter. Viele Schüler in Schulkleidung sprinten die Treppe herunter. Nur Jungs. Und da ist er. Der Unbekannte auf der Boutique. "Tschuldigung", halte ich ihn auf. Er bleibt stehen, zum Glück, und lächelt mich an. Mir rutscht das Herz in die Hose. Sein Lächeln ist atemberaubend. "Ich bin Blaine" er reicht mir die Hand, die ich ergreife und schüttle. Mann hat er weiche Hände. "Kurt! Ich kenne mich hier nicht so aus .Ich bin neu hier. Wo sind denn die Warblers?" frage ich, um mit ihm ins Gespräch zu kommen. Er reicht mir erneut seine Hand ,ich ergreife sie. Dann rennt er los. "Hier!" Es kommen einige Schüler zusammen. Dann fangen sie an zu singen. Teenage Dream. Sie scheinen eine Acapellagruppe zu sein. Boar wie ich das Lied liebe.

Ich fühle mich geschmeichelt. Nur eins wundelt mich. Die Warblers werden an dieser Schule gefeiert. Jeder klatscht mit.
 Nach dem entzückenden Auftritt werden alle wieder ruhig und gehen in ihre Unterrichträume. Blaine nimmt mich wieder an die Hand und wir setzen uns an einen Tisch.
 "Der GleeClub wird hier nicht runtergemacht?" frage entgeistert. Er schüttelt den Kopf. "Nein! Um Himmelswillen. Jeder der hier irgendeinen mobbt wird gleich von der Schule geschmissen". Ich schaue ihn verblüfft an. "Wenn das an meiner Schule nur auch so wäre" gebe ich zu bedenken. "Und wie sieht das mit Homophobie aus?" frage ich kleinlaut. Er zischt. "Die fliegen erstrecht" gibt er missbilligend wieder. "Ich darf annehmen ,dass du schwul bist?" fragt er mich geradeaus. Ich nicke leicht. "Da ich an meiner Schule gemobbt werde wollte ich mich mal nach ner anderen Schule umsehen" Was zwar nicht stimmt ,aber trotzdem eine gute Idee ist.

 "Ich wurde an meiner alten Schule auch gemobbt. Und das hat mich mega angepisst!" gibt er mit nachdruck wieder. "Ich hab hierher gewechselt. Im Grunde die beste Entscheidung meines Lebens, aber wenn ich alles so Revue passieren lasse, hätte ich mich wären sollen" denkt er nach. " Am Ende musst du wissen, was du tust. Ich würde ja sagen, wechsel hierher, aber das Schulgeld ist extrem hoch."

Ich lasse mir alles durch den Kopf gehen. "Danke für die netten Worte und den Auftritt. Ich rede mal mit meinem Dad". Ich grinse ihn an.

Er steht auf und reicht mir einen Zettel. Ich öffne ihn. "Wenn du mal Probleme hast über die du gern mit einem aus deinem Team reden möchtest" Ich nicke "Danke" und verlasse den Raum. Beim schlendern durch die Gänge denke ich über einiges, naja eher über ihn nach. Er heißt also Blaine, hat eine atemberaubende Stimme, ein hammer Lächeln, supersüße grüne augen und spielt in meinem Team. Der Hauptgewinn. Geradezu unerreichbar. Dennoch habe ich seine Nummer.

Ich komme an einer Wand voller Fotos von Jungen an der Schule vorbei. Ich suche nach Blaine. Da ist er. Ich schaue mich um. Niemand da. Ich greife mir ein Bild von ihm und zwei anderen, dass es nicht so auffällt. Dann schiebe ich das von Blaine in meine Tasche. Die anderen lege ich, mit einem guten Abstand ,voneinander, auf den Boden. Damit es so aussieht als wären sie heruntergefallen und ihrendwo hingetreten worden. Nur Blaines ist zufällig verschwunden.

Mit dem geklauten Bild in der Tasche mache ich mich auf dem Weg zum Arzt, damit ich eine Entschuldigung für heute habe.

Ich speichere Blaines Nummer ein. "Hey Ich bins Kurt"  schreibe ich ihm.
 "Hey. ;)Couragé!"  kommt von ihm zurück. Couragé= nur Mut. Ich nehme mir seinen Rat zu Herzen.

-nächster Tag-  

Vollen Mutes betrete ich die Schule. Noch ist alles ruhig. Ich gehe unauffällig zu meinem Schließfach, daraufhin hänge ich mir das Bild von ihm in meine Tür. Mein Hhandy vibriert. Ich schaue drauf.     "Couragé--------Blaine"
 
Ich halte kurz inne.

Zuhause bastle ich mir aus Zeitungschnipseln das Wort Couragé zusammen und klebe es am nächsten Tag in meine Schließfachtür. Direkt unter Blaines Bild.

Aufeinmal werde ich geschubst und somit aus meinen Gedanken und Schwärmereien gerissen. Couragé, Mut.
 "Was ist eigentlich euer scheiß Problem" rufe ich laut. "Das du schwul bist" kommt einer auf mich zu. "Denkst du ,ihr könnt das aus mir herausprügeln?" frage ich provokant.
 Darauf antwortet der Typ aufeinmal nichts mehr und geht.

Dann spüre ich eine Hand auf meiner linken Schulter. Ich drehe mich langsam um. Bitte lass es keiner aus dem Footballteam sein.
 Puh! Es ist Mr. Schue. Stelle ich erleichtert fest "Toll gemacht!" lobt er mich. Der Rest des Tages verläuft verhältnismäßig ruhig.




Willst du mit mir gehen?|Klaine-FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt