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"Steh auf! Mach dich ausgehfein, meine Liebe. Verdeck deine Narben und deine blauen Flecken. Wir wollen deine Eltern besuchen. Aber beeil dich, wir wollen doch nicht zu spät kommen, oder meine Schöne?"
Ich antwortet einfach nicht. Doch dies ist falsch. Andie war mit zwei Schritten bei mir und zerrte mich an den Haaren. "Das müssen wir aber noch üben bis wir bei deinen Eltern sind." "Jawohl, Mister Perfekt! Oder lieber meine große Liebe Andie oder mein größter Traum?", sagte ich sarkastisch. Aber dies war natürlich auch falsch. Andie gab mir eine Ohrfeige. Also musste ich mich noch mal schminken, ich trug schon so viel Schminke! Was sollen meine Eltern bloß denken?
Und das schlimmste ist, das Andie so toll zu ihnen ist, genau so wie er zu mir, am Anfang unserer Beziehung war.
Obwohl, das schlimmste ist wohl eher, dass ich keinem etwas von Andies Aggressivität sagen konnte. Er drohte mir damit, alle umzubringen, die ich liebe. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, sagte er, wird er es vor meinen Augen tun. Und zum Schluss wird er mich umbringen. Gegen den Punkt habe ich nichts auszusetzen, wäre da nicht noch die Kleinigkeit, dass alle anderen vor mir sterben würden. Also musste ich stark bleiben.
Ich hatte eine lange Jeans und eine Rollkragenpullover an und mindestens eine Tonne Makeup im Gesicht. Meine armen Eltern, was sollten sie bloß denken? Aber immer noch besser, enttäuschte Eltern als tote.
Andie war der totale Charmeur und ich ein laufendes Wrack.
Schließlich war dieser auch endlich vorbei und der Schmerz ging von vorne los.

A girl without a faceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt