Ein ganz normaler Abend

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Die Wände kommen immer näher. Diese Stimmen, es ist so laut. Ich werde angeschrien, beschimpft. Obwohl es so leise ist. Ich bekomme kaum noch Luft. Ich sehe mich mit leeren Augen an. Offene Augen tun weh. Wenn ich sie schließe tut es noch mehr weh. Mein Arm pulsiert. Er ist in dunkles Rot getaucht. Auf dem Boden ist Blut. Es sind nicht mehr als 20 Schnitte. Ich bereue davon keinen. Meine Eltern schlafen schon. Zum Glück. Sie dürfen davon nie etwas mitbekommen! Ich habe gerade so viele Menschen damit verletzt aber das ist mir gerade egal. Ich bin zufrieden mit meinem Kunstwerk und bin voll im Rausch.
Die Abschiedsbriefe liegen bereit. Sie sind in der Schublade neben meinem Bett. Aber heute ist nicht der richtige Tag zum Sterben. Ich werde morgen wieder in die Hölle gehen. Und werde wieder am Ende des Tage mit blutendem Arm und verheultem Gesicht allein in meinem Zimmer sitzen.

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