1. Es ist besser du weißt so wenig wie möglich über mich.

72 12 4
                                    

Meine Hände lagen locker am Lenkrad meines schwarzen Geländewagens. Ich trat das Gaspedal durch und raste die dunkle Straße entlang, nirgendwo brannte eine Lampe.
Auf dem Beifahreresitz lag meine Pistole.

Ich hielt vor einem dunkler Halle und stieg auf, steckte meine Waffe in meinen Gürtel und öffnete meine schwarze Lederjacke. Lautlos bewegte ich mich auf den Eingang zu. Selbstsicher trat ich ein und ging eine Treppe nach oben. Ich lehnte mich an die Wand und fuhr mir durch die pechschwarzen Haare. Gelangweilt zündete ich mir einen Joint an, sofort spürte ich die Gelassenheit die mich umgab, wie dichter Nebel. Ich schloss meine Augen und genoss das Gefühl der Leichtigkeit.

"Hey Foxy, schon wieder voll drin?", fragte mich eine tiefe Stimme vom anderen Ende des Raumes.

Ich musste nicht mal meine Augen öffnen um zu wissen das er grinste. Genervt drückte ich den Joint aus und schaute herüber.

"Was willst du?", ich stieß mich von der Wand ab und ging zu ihm.

"Die Jungs warten schon.", grinste er.

Ich verdrehte die Augen, "Ich bin der Boss und entscheide wann ich komme.", knurrte ich und lief an ihm vorbei.

Eine weitere Treppe nach oben und durch eine offene Tür. Drinnen standen einige Bierkästen auf denen meine Jungs saßen. Ich selbst setzte mich auf einen alten Ledersessel. Abwartend schaute ich in die Runde.

"Ehm...also wie du weißt hatten wir seit langem keine Aufträge mehr.", begann Dave, seine grauen Augen schimmerten leicht und während er sich durch die braunen Locken fuhr, runzelte er die Stirn.

Ich nickte nur und bedeutete ihm weiter zu sprechen.

"Und du weißt das ich, also wir alle, etwas mehr erwarten wenn wir unserem Ruf weiterhin alle Ehre machen wollen."

"Ja und?", fragte ich weiter.

Er kratzte sich unsicher am Nacken. "Wir bezweifeln deine Führungsqualitäten...", er zog den Kopf ein.

Ich blieb regunglos sitzen und starrte ihn an. Er vermied es mich direkt anzuschauen.

"Du meinst also ich bin nicht gut genug. Du willst einen Führungswechsel?", fragte ich ruhig. Er nickte unsicher.

"Klar wollen wir das! Du bringst es einfach nicht mehr! Ich wäre viel besser geeignet!", knurrte Tim. Er lehnte an der Wand, seine schwarzen Haare standen in alle Richtungen ab.

Ich sog scharf die Luft ein, das leise Murmeln der anderen war verstummt, alle starrten zwischen uns hin und her. Langsam stand ich auf.

"Ein Machtkampf also...", knurrte ich und musterte ihn abschätzig. Seine Muskeln spannten sich an und und ein gewinndendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

"Wie du willst.", ich wirbelte herum und machte mich auf den Weg in die Halle.

Mittendrinn gab es eine große Matte auf der die Kämpfe ausgetragen werden, verteilt standen Trainingsgeräte. Auch einige Zielscheiben waren aufgereiht für verschiedenste Schusswaffen. Ich holte aus einem Regal einige Verbände und wickelte sie um meine Handgelenke. Danach stellte ich mich auf die Matte und wartete.

Nach einiger Zeit betrat Tim die Halle und stellte sich mir gegenüber. Auch Dave stellte sich dazu. Nachdem er die Regel angesagt hatte, trat er zurück. Ihr fragt euch warum es nur eine Regel gibt? Ich nenn sie euch. Die Regel lautet, es gibt keine Regeln. Also ist alles erlaubt.
Ich knackte mit den Fingern, lockerte meine Schultern und trippelte kurz vor und zurück.

"Kämpft!", schrie Dave und gab uns das Handzeichen.

Wir umkreisten uns und täuschten immer mal ein paar Schläge an. Ich setzte einen Fuß vor und kickte mit den anderen in Tims Bauch. Er keuchte kurz auf und schlug nach mir, doch ich wich geschickte aus und verpasste ihm einen Schlag in die Seite. Er dachte vielleicht durch seine Körpergröße hätte er einen Vorteil, aber falsch gedacht, ich war klein und wendig und durch mein leichtes Gewicht konnte ich gut springen.

Schwarze FüchseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt