Kapitel 6

10 0 0
                                    

Als ich das nächste mal aufwachte zuckte ich als erstes zusammen. Die Kräuter haben eine zweite Nebenwirkung die ich vorhin vergessen hatte. Man hat stark zitternde Hände und fühlte sich als wäre ein Laster über einen gefahren. Ich richtete mich langsam auf und wollte ganz aufstehen als ich Jack am Fenster stehen. Ich sah mich um und merkte dass er aufgeräumt haben muss. "Jack?", Fragte ich sehr leise. Ich hatte schon die Befürchtung er hätte es nicht gehört ,aber er drehte sich um und schaute mich an. Erst war diese Sorgenfalte zwischen seinen Augen  doch als er sah das ich wach war und es mir offensichtlich besser ging, kam er lächelnd auf mich zu. "Wie lange hab ich geschlafen?", sagte ich. "Knappe 5 Stunden."
"Was? So lange? Warum wartest du so lange?"Ich war sichtlich verwirrt an seiner Stelle hätte ich meinen Bogen gesucht und dann wäre ich so schnell es geht abgehauen." Sollte ich dich etwa hier in deinem Zustand alleine lassen?"Ich musste lächeln und schaute mit ihn jetzt erst komplett an. Er sah entspannter aus als vorher. In der linkem Hand hatte er einen Stock und in der Rechten..."Jack!! Bitte pack diese verdammte Messer weg!", sagte ich mit Nachdruck. Er schaute auf seine Hand, mir ins Gesicht und packte es blitzschnell weg. Ich wollte aufstehen und auf ihn zu gehen, aber er war sofort bei mir und drückte mich bestimmt zurück auf den Boden." Du bleibst sitzen. Solange ich dafür sorgen kann, dass du keine Schmerzen hast, mach ich das auch. Erzähl mir lieber was von dir. Wie heißt du überhaupt? Hast du Geschwister? Wo wohnst du? Und was zur Hölle hast du gegen mein Messer?"Er setzte sich im Schneidersitz vor mich und schaute mich gespannt an. Ich merkte, dass es keinen Sinn macht ihm etwas zu verschweigen, also fing ich an zu erzählen." Ich heiße Jana. Ich habe einen großen Bruder und bis zu meinem 10. Lebensjahr führte ich ein wundervolles Leben. Dann starb meine Mutter bei einem Autounfall. Mein Vater saß betrunken am Steuer und ist frontal auf einen Laster aufgefahren. Ihm ist nichts passiert, aber meine Mutter starb noch am Unfallort. Er hasst sich dafür so sehr, dass er angefangen hat zu trinken. Regelmäßig. Ich weiß nicht mehr, wie er sich nüchtern verhält. Er schläft bis ich aufstehe und wenn ich noch nicht fertig mit Frühstück machen und Brötchen holen bin, fang ich mir eine. Also stehe ich so gegen 5 auf und mache dann die Aufgaben, die er mir gibt. Haus putzen, Müll rausbringen... solche Sachen. Wenn er mittags dann etwas nüchterner wird, kommt die Trauer und der Schmerz zurück und er zieht wieder los. Betrinkt sich in irgend einer Bar und kommt erst spät nachts nach Hause und wenn ich nicht Zuhause bin, es kein Essen gibt, das Haus nicht sauber ist oder ich gar schlafe,... lässt er seine Aggressionen an mir aus. Mein großer Bruder Paul(englisch ausgesprochen) arbeitet von morgens bis abends um unsere Wohnung und unser Essen bezahlen zu können."

Das BaumhausWo Geschichten leben. Entdecke jetzt