Manuel×Max

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Verzweiflung ist gar kein Ausdruck. Komplette Hilflosigkeit, traf es eher. Was sollte ich tun? Mein Herz, zeriss mich. Sollte ich weiter bei meinem Bruder Manuel bleiben, oder sollte ich zu meinem Freund, Max gehen? Beide brauchten mich, unzwar dringend. Dieses Gefühl der absoluten Hilflosigkeit, durchborte mich nun seid 2 Wochen und es machte mich kaputt. Wirklich Kaputt. Essen und Schlaf, wurden langsam zu Fremdwörtern. Eingeschlossen im Bad und auf dem kalten Fliesenboden sitzend, so überbrückte ich oft meine Zeit, bis ich Manu wieder besuchen konnte. Ab und zu Skypte ich mit Max. Ich sah doch, wie es ihm immer schlechter ging und trotzdem versuchte er, mir immer ein Lächeln zu schenken, so als ob alles in Ordnung wär. Manu lag seid zwei Wochen im Koma und rührte sich nicht, nur sein Herz schlug, hatte ich manchmal das Gefühl. Jedesmal, wenn ich an seinem Bett saß, hielt ich seine Hand und lauschte seinem Herzschlag. Es beruhigte mich, sein Herz zu hören, so wusste ich, dass er wenigstens noch ein bisschen lebte. Manchmal sprach ich mit Manu, auch wenn ich wusste, dass ich keine Antwort von ihm bekommen würde. Ich hätte ja geweint, aber dafür hatte ich anscheinend keine Kraft mehr. Plötzlich klopfte es an der Tür und ich zuckte zusammen, allerdings reagierte ich nicht. "Kira, komm da endlich raus!", schimpfte Sebastian. Keine Reaktion meinerseits. "Es macht doch kein Sinn da drin zu hocken!", redete er weiter auf mich ein. "Lass mich in Ruhe.", zischte ich, umschloss meine Beine und vergrub meinen Kopf. Ich schlief ein, aber davon hatte ich nicht wirklich fiel, denn ca. 10 min Später, klingelte mein Wecker. Es war Zeit, Manu zu besuchen. Ich rappelte mich auf und schloss die Tür auf. Vorsichtig spähte ich hinaus. Kein Sebastian zu sehen. Also schlich ich mich raus, schnappte mir meine Jacke und verschwand. Es nieselte und jeder Tropfen fühlte sich, wie eine Nadel an. Ich ging zum Krankenhaus und kam leicht durchnässt an. Manu lag, so wie jeden Tag in seinem Bett und rührte sich nicht. "Hey Manu.", lächelte ich und setzte mich zu ihm. Ich legte mein Kopf auf sein Bett und atmete sein Geruch, vermischt mit dem Geruch von Desinfektionsmittel, ein. "Manuel, was soll ich nur tun?", fragte ich leise. Natürlich bekam ich keine Antwort. "Ich hoffe es geht dir bald wieder besser. Ich vermisse dich nämlich.", flüsterte ich und legte meine Hand auf seine. "Du darfst nicht aufgeben, hörst du? Du musst weiter kämpfen! Für mich.", sprach ich weiter. Plötzlich kam ein Arzt herein und ich schrack hoch. "Oh, entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken.", entschuldigte sich der Arzt. "Schon ok.", nickte ich. "Es ist gut das Sie hier sind!", meinte der Arzt plötzlich und sah mich ernst an. Er zog sich ein Stuhl heran und setzte sich. "Die Lage mit ihrem Bruder ist kompliziert..", schluckte der Arzt. Ängstlich sah ich ihn an. "Der Zustand von Manuel, hat sich in den letzten Tagen, deutlich verschlechtert und es besteht keine Hoffnung mehr..", weiter kam der Arzt nicht. Ich sah ihn fassungslos an und mir flossen die ersten Tränen über die Wange. "K-kann man denn gar nichts mehr machen?", meine Stimme erstickte. Der Arzt schüttelte traurig den Kopf. "Verstehe.", schniefte ich und senkte den Blick. "Wir werden ihn maximal noch zwei Wochen hier behandelten und weiter beobachten, aber es gibt kaum noch Hoffnung.", seufzte der Arzt und sah mich mitleidig an. "Danke, dass sie mir bescheid gesagt haben, aber würden sie mich kurz alleine lassen?", fragte ich mit zitternder Stimme. "Natürlich.", meinte der Arzt und verließ den Raum. Nun konnte ich nicht mehr und ließ die Tränen ungebremst laufen. "Manu, ich will dich aber nicht verlieren!", schluchzte ich in seine Decke. "Du bist doch erst 23! Du hast dein Leben doch noch vor dir!", heulte ich weiter. "Ich will das du bei mir bleibst Manu! Ich liebe dich doch!", ich krallte mich an seinen Arm. Schluchzend blieb ich so sitzen und nach einer Stunde weinen, hörte ich endlich auf, nicht weil ich nicht mehr traurig war, sondern weil ich nicht mehr konnte. Meine Augen brannten und ich musste furchtbar aussehen, aber das interessierte mich nicht. Schweren Herzens verabschiedete ich mich von ihm, vorerst und trottete nach Hause. Ich betrat unsere Wohnung und Sebastian sah mich geschockt an. Erst schien er verwirrt, doch dann verstand er und schloss mich in seine Arme. "Wie viel Zeit hat Manu noch?", fragte er mich. "Maximal zwei Wochen.", schniefte ich.

×Three Shot×Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt