Schwach öffnete er seine Augen und sah mich trüb an. Er blinzelte und realisiert erst jetzt, dass ich das war. Erstaunt sah er mich an. "Was machst du hier?", flüsterte er leise. "Dir geht es doch nicht gut.", lächelte ich tapfer. Die Tränen drückte ich weg. "Du musst bei deinem Bruder bleiben!", er fing an zu husten. "Nein, muss ich nicht. Mein Bruder anderer Bruder, passt schon gut auf ihn auf.", ich presste die Lippen zusammen und sah ihm in seine schönen, aber dennoch traurigen, Augen. Er setzte sich auf und betrachtete mich nachdenklich. "Soll das heißen, du bleibst jetzt bei mir?", fragte er verwundert. "Ja, bis du wieder Gesund bist.", antwortete ich. "Villeicht werde ich nicht mehr gesund..", seufzte Max. "Doch, wirst du!", protestierte ich schon. "Ich hoffe, es ist nicht schlimm, dass ich erstmal in deiner Wohnung wohne.", fügte ich kleinlaut hinterher. Er lachte leise auf "Nein, ist nicht schlimm." Ich redete nich ein bisschen mit Max, bis die Besucherzeit vorbei war und ich zu Max nach Hause ging. Ich fand ein Zettel von Sebastian, schob aber erstmal mein Koffer rein. In dem Zettel stand nur, dass er schon wieder gefahren war und Max, eine gute Besserung wünschte. Jeden Tag ging ich Max besuchen und man sah ihm an, wie er sich jedesmal darüber freute. Von Tag zu Tag sah er besser aus und wartete schon auf mich. So verstrich eine ganze Woche und jeden Tag erkundigte ich mich bei Sebastian, wie es Manu ging. Dessen Zustand verbesserte sich leider nicht, aber ich wusste, dass ich mich vernünftig von ihm verabschiedet hatte und er glücklich mit seinem Leben war. "Sag mal Kira, wie geht's eigentlich deinem Bruder?", fragte mich Max plötzlich. "Ach, dem geht's gut.", flunkerte ich und lächelte. "Du lügst..", sagte er. Mein lächeln gefrohr und ich nickte nur. "Ihm geht es gar nicht gut. Er wird sterben...", seufzte ich, aber fing nicht wieder an zu weinen. Max lehnte sich zurück und es herrschte Stille. "Dann geh zu ihm zurück. Du hast mir genug geholfen.", sagte er traurig. "Ich werde bei dir bleiben!", meinte ich dazu. "Wieso? Dein Bruder wird sterben..", fassungslos sah er mich an. "Ich kann ihm nicht helfen, aber dir schon! Ich will dich retten, wenn ich meinen Bruder schon nicht retten kann!", flüsterte ich und sah ihn traurig an. "Wieso willst du mich retten? Ich versteh es einfach nicht! Verbring doch die letzte Zeit mit deinem Bruder! Ich werde dir das bestimmt nicht übel nehmen.", seufzte er. "Wenn ich jetzt von dir gehe, dann verliere ich dich auch und das will ich nicht! Kann sein, dass du mir es nicht übel nehmen würdest, wenn ich nicht bei dir bleibe, aber ich würde es mir übel nehmen!", ich ließ mich nicht beirren. Max fing an zu lachen und ich wollte schon etwas sagen, als er sich plötzlich zu mir beugte und sich seine Lippen auf meine legten. Ganz zärtlich zog er mich weiter zu sich und ich schloss langsam meine Augen. Nach ein paar Sekunden löste er sich sanft von mir und sah mich mit seinen grün grauen Augen an. "Gut, dann rette mich mal.", er lächelte mich glücklich an. Er war langsam echt wieder ganz der Alte. Frech wie immer. Ich lag im Bett von Max und starrte die Decke an. Vorsichtig berührte ich meine Lippen, dachte an den Kuss und musste unwillkürlich lächeln. Am nächsten Tag, redete ein Arzt mit mir und teilte mir mit, dass Max sich echt gut gebessert hätte, seid dem ich gekommen wär. Beruhigt betrat ich sein Zimmer und sah ihn glücklich an. "Ich wusste doch, dass du es schaffst.", lächelte ich ihn an. Verwundert sah er mich an. "Dir geht es inzwischen wieder so gut, das die Ärzte damit rechnen, dass du spätestens in 4 Tagen wieder raus kannst.", nun musste Max auch lächeln und freute sich, über die gute Nachricht. Die 4 Tage vergingen echt wie im Flug und Max wurde tatsächlich entlassen. Er half mir nich beim Koffer packen, war aber echt traurig darüber, dass ich ihn jetzt erstmal wieder verlassen würde, aber ich wollte ihn, so schnell es ging, wieder besuchen kommen. Sebastian hohlte mich ab und ich verabschiedete mich, mit einem Kuss von Max. Er winkte uns noch hinterher, bis er im Rückspiegel verschwand. Zu Hause angekommen ließ ich mich auf mein Bett fallen und schlief ein bisschen. Sebastian weckte mich irgendwann und wir besuchten zusammen Manu. Es hatte sich nichts verändert, nur dass Manu morgen der Welt Lebewohl sagen musste. Wir saßen nur schweigend neben ihm und betrachteten ihn traurig. Ein Arzt sagte uns dann auch schon bald, dass die Besucherzeit vorbei sei und wir verabschiedeten uns nochmal von ihm. Es flossen Tränen, aber wir hatten uns langsam damit abgefunden, dass Manu in der Zukunft nicht mehr da sein würde. Klar, es würde von nun an immer ein Teil von uns fehlen, aber Manuel hätte auch nicht gewollt, dass wir immer nur um ihn weinen würden. Uns blieben Erinnerungen und Fotos an ihn, es war zwar nicht das selbe, aber es war trotzdem ein Stückchen Manuel. Am Tag der Beerdigung von Manu, war ich natürlich traurig, aber ich schenkte ihm ein letztes Lächeln und warf eine weiße Rose in sein Grab. "Bis bald Manu.", glücklich betrachtete ich sein Grab und ging mit meinem großen Bruder Sebastian nach Hause. Ich würde Manu vermissen, aber dafür hatte ich Max gerettet und darüber war ich glücklich.
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×Three Shot×
RandomEine kurze Story, die einfach so entstanden ist, als ich Langeweile hatte. Ließ sie einfach ;D Über Kritik und Feedback, würde ich mich sehr freuen.