Kapitel 42

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(Überarbeitet)

Wir tanzen jetzt schon seit einer Ewigkeit und ich setze mich auf einen freien Barhocker, während ich darauf warte, dass Adam wieder kommt, der uns beiden etwas zutrinken bringt. Natürlich alles ohne Alkohol; darauf achtet Maggie mit Adleraugen.
"Hey, hast du Spaß?", fragt mich Finn, der sich hinter mich gesetzt hat. Die ganze Zeit versucht er so unauffällig wie möglich um sich zu blicken, doch es ist auffälliger als er zu denken scheint.
"Finn, vor wem genau versteckst du dich?", frage ich also geradeheraus. Mich kann der nicht so einfach verarschen.
"Was? Pff, niemand", lügt er, doch er war die ganze Zeit schon ein mieser Lügner.
"Verarsch mich nicht, das zieht bei mir nicht", erwidere ich trocken.
"Oh man", stöhnt er. "Ich verstecke mich vor Cindy."
"Cindy? Aber ich dachte du hast ihr gesagt, dass das in der Umkleide nichts ernstes war," sage ich und sehe in misstrauisch an.
"Naja... Vielleicht habe ich mich etwas ablenken lassen," erzählt er vorsichtig.
"Was genau meinst du damit?", frage ich, obwohl ich glaube, die Antwort schon zu kennen.
"Naja, sie küsst ziemlich gut und ich bin auch nur ein Kerl", verteidigt er sich.
"Wie oft genau, hast du dich ablenken lassen?", frage ich weiter, diesmal in einem schärferen Ton.
"Ein... paar mal."
"Wie viel paar?" Mein Ton duldet keinen Widerspruch.
"Fünf mal", gesteht er kleinlaut.
"Scheiße Finn! Ich kann sie nicht leiden. Ja, man kann sogar schon von hassen reden, doch sowas kann man keinem Mädchen antun! Sie ist dermaßen in dich verknallt, dass man es als krankhaft bezeichnen könnte! Du musst es ihr sagen!", schreie ich ihm ins Gesicht. In meinem Ansehen ist er grade um sehr viele Plätze gefallen. Sowas kann man wirklich mit niemandem machen. Mit jedem Kuss, wird ihr Liebeskummer am Ende nur noch schlimmer.
"Schrei hier doch nicht so rum verdammt! Ich weiß, dass das scheiße von mir ist. Aber das ist mein Leben," entgegnet er wütend. 

"Gut. Dann hoffe ich, dass du es mit deinem Gewissen vereinbaren kannst. Erwarte aber bloß keine Hilfe von mir," zische ich genauso wütend und drehe mich um. Dabei entdecke ich Cindy und in meiner Wut und vielleicht auch Bosheit, rufe ich nach ihr. 

"Hey Cindy! Suchst du Finn?", rufe ich und lenke so ihre Aufmerksamkeit auf mich. Angewidert, doch auch interessiert, schaut sie fragend zu mir herüber. Die einzige Antwort die ich ihr auf ihre unausgesprochene Frage gebe, ist ein kleines bisschen zur Seite zu rutschen und den Blick auf Finn freizugeben.
"Verdammt was sollte das?", zischt er mich an und setzt sofort ein falsches lächeln auf.
"Na Süßer?", ertönt es neben uns und sofort klebt Cindy an seiner Seite und sieht ihn schmachtend an, natürlich nicht, ohne mir nochmal einen ihrer berüchtigten Blicke zu zuwerfen.
"Hey, was ist den da los?", fragt mich Adam, der seine Arme von hinten um meine Hüfte geschlungen hat und unsere beiden Becher neben uns abgestellt hat.
"Kaum geht man Getränke holen, verpasst man den besten Teil des Abends", schmunzelt er und gibt mir einen Kuss auf die Schläfe.
"Erklär ich dir später," sage ich mit einem Blick auf die beiden. Finn sieht gequält aus, was Cindy jedoch nicht zu merken scheint. Hilfesuchend sieht er mich an, doch ich gebe ihm nur zu verstehen, dass er ihr endlich reinen Wein einschenken soll. Provokant grinsend sieht er mich an und küsst sie. Wobei, küssen kann man das wirklich nicht mehr nennen. Es ist sogar untertrieben das noch rummachen zu nennen. Angewidert drehe mich in Adams Armen herum.
"Ich denken mit denen können wir doch locker konkurieren," flüstert Adam mir ins Ohr und ich bekomme sofort eine Gänsehaut.
"Ich... Wir... nicht hier," stammle ich und glaubt mir, ich will wirklich nachgeben, doch ich bin keiner der in der Öffentlichkeit mit jemandem herummacht.
"Och komm schon, ich merke doch, dass du willst," versucht er es weiter, indem er mir ins Ohr flüstert, weil er ganz genau weiß wie wenig ich mich dann noch beherrschen kann. Ich schiebe ihn ein wenig weiter weg, damit ich wieder fähig bin klar zu denken. 

"Adam, bitte hör auf. Ich will wirklich, aber nicht vor all den Menschen. Ernsthaft ich muss beim herummachen nicht beobachtet werden," sage ich nun wieder Herr über meine Sinne. 

"Oh man. Manchmal merkt man echt, dass du eine Spießerin bist," seufzt er. 

"Und manchmal merkt man echt, dass du ein Arsch bist," schmolle ich. Ich hasse es Spießerin genannt zu werden. Ich weiß, dass ich wahrscheinlich einen Stock im Arsch habe, oder wie auch immer ihr das nennen wollte, doch ich kann ja nichts dafür! Ich würde mir auch lieber keine Sorgen machen müssen, dass andere schlecht über mich denken könnten. 

"Okay, Baby tut mir leid," entschuldigt er sich sofort und schaut mich zerknirscht an. Eigentlich hatte ich vor, ihm böse zu sein, doch wenn er mich mit diesem Hundeblick ansieht, dann geht das einfach nicht.
"Seit wann nennst du mich Baby?", frage ich also neugierig.
"Ähm... naja, ich... keine Ahnung. Ich habs einfach gesagt," stammelt er schüchtern. Oh wie süß! "Wieso? Störts dich?", fragt er und versucht seine Schüchternheit mit seinem altbekannten Grinsen zu vertuschen. Überraschenderweise stört es mich wirklich nicht. Sonst fand ich es immer komisch wenn ich gehört habe, wie jemand irgendeinen Spitznamen bekommen hat, doch ich mag es irgendwie von Adam so genannt zu werden.
"Ich mag es irgendwie, wenn du mich so nennst." Seine Augen leuchten auf und er schafft es mal wieder, dass es in meinem Bauch kribbelt.
"Okay, Baby," flüstert er und küsst mich.
"Aber sag es nicht in jedem Satz, sonst habe ich mich viel zu schnell dran satt gehört?", lache ich. 

"Was immer du sagst, Baby," sagt er grinsend und erntet dafür prompt einen Schlag auf den Arm. Wahrscheinlich hat er es garnicht wirklich gespürt, doch er reibt sich spielerisch und mit schmerzverzerrtem Gesicht den Arm. 

Nachdem wir noch weiter rumgealbert haben gehen wir irgendwann auf die Tanzfläche und auch wenn wir es beide nicht können, tanzen wir als ein langsamer Song gespielt wird. Und in diesem Moment, hier zwischen den ganzen Menschen und Adams Armen, möchte ich nirgendwo anders lieber sein als hier. Nirgendwo anders als bei Adam. 


"Wir sollten glaube ich auch mal langsam Heim gehen, auch wenn ich echt gerne hier bleiben würde. Aber ich befürchte, dass du sonst gleich einfach in meinem Arm einschläfst," grinst Adam. Er hat recht, wenn wir noch länger bleiben, dann schlafe ich hier wirklich ein.
"Mhm," ist alles was ich von mir geben kann und Adam lacht nur. Er bugsiert mich durch die Menschen, die noch da sind, als mir einfällt, dass ich den Jungs noch garnicht Tschüs gesagt habe. Ich entdecke sie in einer Ecke. Auf Jakes Schoss sitzt irgendeine Blondine, die von Emma, seiner Ex-Freundin wie ich nun herausgefunden habe, wütend angestarrt wird. Auch Jake sieht immer wieder unauffällig zu Emma herüber. Oh man, es sieht wirklich jeder Blinde, dass die beiden irgendwann wieder zusammenkommen werden!
Ian sitzt den beiden gegenüber und unterhält sich angeregt mit Maura. Maura! Ich hoffe so sehr, dass die beiden zusammenkommen. Ian ist sowieso schon total verknallt in sie und ich wette, dass er es auch schafft, dass sie sich ihn ihn verknallt. Wenn nicht muss ich eben ein wenig nachhelfen...
Dean sitzt daneben und beobachtet alles ganz gelassen, so wie eigentlich immer.
"Hey, wir wollten uns nur verabschieden. Unser Dornröschen hier schläft sonst ein," sagt Adam und wenn ich nicht so müde wäre, würde ich ihn dafür mal wieder auf den Arm schlagen. Aber ich schaffe es nur, ihn finster anzuschauen.
"Na dann bring dein Dornröschen mal ins Bett," lacht Jake und auch die anderen lachen mit. Ich bringe noch ein lächeln zustande und dann gehen wir. Ich glaube so müde war ich noch nie in meinem ganzen Leben. 

Schweigend gehen wir zum Heim zurück, als Adam mich plötzlich hochhebt und wie eine Braut vor sich her trägt. Ich protestiere nicht, dazu ist es viel zu bequem und er prahlt ja eh immer mit seinen Muskeln, dann kann er sie auch gleich mal unter Beweis stellen. 

Eigentlich wollte ich noch danke sagen, doch ich kuschel mich einfach nur noch an seine Brust und schlafe durch seinen gleichmäßigen Gang sofort ein. 




Da bin ich wieder zurück aus meinem tollen Urlaub!

Ich würde mich echt freuen, wenn ihr mal bei meiner anderen Story vorbeischauen könntet und mir sagen könntet wie ihr sie findet. Ihr könnt sie auch gerne weiterempfehlen, wenn ihr sie dessen denn als würdig befindet :) Okay, dass klang geschwollen, aber ich lese momentan Stolz und Vorurteil ;)

Rechtschreibfehler dürft ihr wie immer gerne verbessern. Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch und bis zum nächsten mal! 

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