Prolog

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In gänzliche Ruhe gehüllt sank sie. Immer tiefer und langsam, zu schwach, um sich dagegen wehren zu können. Die Dunkelheit schien sie mit offenen Armen empfangen zu wollen, je weiter sie sanft auf den Grund zutrieb. Nicht mehr lange und alles wäre vorbei.

Vorbei.

Sie schlug die Augen auf, versuchte zu atmen. Hustend begann sie mit den Armen zu rudern, ihre Beine erzitterten panisch. Ein dumpfer Schrei, undurchdringbar für die scheinbar unendliche Oberfläche. Luftblasen suchten ihren Weg nach oben. Mit mäßigem Erfolg kam sie voran, bis sie schließlich doch emportauchte. Prustend schnappte sie nach Luft und spuckte dabei einen Schwall Wasser aus, der ihre Lungenflügel wie Gewichte gefüllt hatte. Tosende Wellen rissen sie mit sich. Ihre müden Arme suchten nach Halt, ihr Körper begann sich zu drehen. Hysterisch versuchte das hilflose Opfer einen klaren Gedanken zu fassen.

Hilfe...

Schwach...

Allein...

Angst...

Das wird mein sicherer Tod.

Panik kroch ihren Porzellanrücken hinab. Krachend schlug das Wasser über ihren Kopf ein, ihr Atmen erstarb.

Erschöpfung.

Sie betrachtete die einzelnen Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch die glitzernde Wasserdecke bahnten.

Verloren.


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VISIONS (Slow Updates)Where stories live. Discover now