Kapitel2

20 3 1
                                    

Erschrocken setzte ich mich auf.
Keine gute Idee.
Durch den plötzlichen Ruck fuhr ein stechender Schmerz durch meinen Kopf und vor meinen Augen tanzten schwarze Punkte. Ich musste die Augen zusammenkneifen.

Als der Schmerz einem dumpfen Pochen gewichen war, schlug ich vorsichtig meine Augen wieder auf.

Ich befand mich in einem mir unbekanntem Raum. Die Wände, Decke sowie der Boden waren aus Holz gefertigt. Die einzigen Möbel waren ein kleiner Tisch, ein roter Teppich und das Bett in dem ich lag.
Wie war ich hierher gekommen und noch wichtiger,
Was war geschehen, nachdem ich bewusstlos geworden war?

Mit einem Ruck wurde die Tür aufgerissen. Erschrocken zuckte ich zusammen, was erneute Kopfschmerzattacken bei mir auslöste.
Zu meinem Leidwesen konnte ich mich nicht noch kurz erholen. Denn genau in diesem Moment folgte der ersten eine 2. Gestalt.
Bei näherer Betrachtung, erkannte ich, dass die erste Gestalt ein ungefähr wie 17 aussehender Junge war. Er hatte kurzes, schwarzes Haar, weiße Haut und fast schwarze Augen, die jetzt vor Wut glühten. Er war größer als die andere Person, die im übrigen ein zierliches ungefähr 16jähriges Mädchen mit braunen gelockten Haaren war. Mein Blick blieb an ihrem Gesicht hängen. Irgendwie hatte ich das Gefühl diese grünen Augen und die Stubsnase schon einmal gesehen zu haben. Besonders zusammen mit der bleichen Haut...
Da fiel es mir wie Schuppen vor die Augen. Das war das Mädchen, was mich gefangen hatte!
Ihr Gesicht war jetzt zwar genervt verzogen, aber es gab keinen Zweifel. Auch der Schatten der unten am Baum geherrscht hatte, konnte daran nichts ändern.

Scharf sog ich die Luft ein.
Die beiden schienen es jedoch gar nicht zu bemerken. Sie waren viel zu sehr in ihre Diskussion vertieft:
"...du bringst nicht ernsthaft einen MENSCHEN zu UNS? Bist du noch ganz klar im Kopf, oder warum zeigst du ihr unser Versteck! Sie werden uns umbringen, wenn sie es ihnen erzählt hat!", sagte gerade der Junge. Das Mädchen schaute weiterhin genervt und sagte:"Sie ist genauso eine Ausgestoßene wie wir, abgesehen davon ist es kein schöner Tod von Roiylãs gefressen zu werden."
"Und?", fing der Junge wieder an," Menschen sind hinterlistige Bestien, das müsstest du doch am besten wissen!"
"Eben, deswegen weiß ich auch, dass sie nicht so ist!", schrie das Mädchen, jetzt anscheinend auch wütend.

Ab jetzt hörte ich nur noch mit halbem Ohr zu. Was sollte das heißen" Menschen sind Bestien"! Ihres gleichen waren hier doch die Bestien!

"Nur, wenn du es Ly erklärst.", gab der Junge schließlich nach, als ich nach gefühlten 5 Minuten des Schreien wieder einschaltete.
"Okay", antwortete das Mädchen.
"Bist du dir sicher? Er kann ziemlich.."
"Jaaa!", unterbrach das Mädchen ihn.

Dann drehte sie sich zu mir. Föllig überrumpelt von dem eben geschehenem, konnte ich kaum einen klaren Gedanken fassen. Erst recht an nicht an eine Flucht.
Trotzdem musste ich zugeben, dass der nächste gesprochene Satz mich überraschte:
"Ich bin mir sicher, dass du einige Fragen hast."
Einige Sekunden schwebte dieser Satz unangetastet in der Luft, bis ich realisierte, was er bedeutete. Ein Wesen hatte tatsächlich MIR ein vernünftiges Angebot gemacht. So etwas war bisher noch nie geschehen, zumindestens wusste ich von keinem.
Völlig geschockt saß ich noch einige Sekunden reglos da, bis mein Bauch beschloss sich selbstständig zu machen unf die erste ihm in den Sinn kommende Frage zu stellen.
"Habt ihr was zum Essen für mich?"
Das Mädchen grinste mich schief an. Ich hätte mich selbst auspeitschen können. Trotzdem gab sie ihrem Freund mit einem knappem Nicken zu verstehen, dass er es holen sollte. Besagter schüttelte entgeistert den Kopf machte sich schließlich aber doch auf den Weg.
"Wie lange habe ich geschlafen?", rutschte es wenige Augenblicke später auch schon aus mir heraus.
Am liebsten hätte ich mir einen Maulkorb angelegt. Ich meine Ws machte ich hier? Ich saß mit meinen Entführern, die zufälligerweise Wesen waren in einem Zimmer und unterhielt mich mit ihnen als ob wir Freunde wären. Dabei wusste ich gar nichts über sie! Da sollte ich doch wenigstens Angst verspüren! Aber nein, mein grašnakner Dickkopf musste mal wieder sein eigenes Ding machen. Zu meiner Erleichterung antwortete mir das Mädchen ohne große Umschweife:"Zwei oder drei Stunden."
Nur so kurz?
"Warum seit ihr so nett zu mir?", musste meine Zunge wieder heraus platzten.
Das Mädchen musste lachen. Beschämt schaute ich zu Boden. Meine doofe Zunge.
Anscheinend schien sie meinen Blick bemerkt zu haben, denn als sie sich wieder wenigstens einigermaßen unter Kontrolle hatte, antwortete sie außer Atem:"Tut mir Leid. Aber Du wurdest gerade entführt, hast keine Ahnung wo du bist, und das sind deine ersten Fragen. Das ist schon irgendwie lustig. Abgesehen davon, sind nicht alle Wesen Bestien."
Sofort wollte mein Mund wieder zu einer , eher grâsnakner, Frage öffnen, als mein Verstand gerade rechtzeitig wieder einschaltete.
"Was habt ihr mit mir vor?", fragte ich also. Mein Gegenüber schien kurz zu überlegen, sagte Dann aber:"Komm drauf an, wie du reagierst."
"Auf was reagierst?"
"Hast du nicht noch ein paar andere Fragen?", wich sie meiner Frage aus. Urksnak! Ich wusste doch, dass man aus jemandem wie ihr nichts ordentliches rauskriegen konnte.
Tja, musste ich es eben nochmal versuchen. Aber diesmal mit anderen Fragen.
"Also gut. Was ist passiert, seitdem ich dir das letzte Mal im Wald begegnet bin und wer seid ihr überhaupt?"
Das Mädchen holte einmal tief Luft. Dann begann sie :"Also. Ich heiße Nia, und meinen Begleiter kannst du Nel nennen.
Wir, beziehungsweise ich, haben dich hierher gebracht, damit du nicht zerfleischt wirst. Abgesehen davon, bist du auch eine Ausgestoßene, genau wie wir. Und du musst Nel nicht so ernst nehmen, eigentlich ist er ganz nett. Er hat nur eine komplizierte Vergangenheit."
Gut. Immerhin ein Anfang. Sie war zwar meiner ersten Frage ausgewichen, aber immerhin etwas. Vorsichtig überlegte ich, wie ich weiterfahren sollte.
Sollte ich fragen, wer dieser Ly war,
Was für Wesen sie waren,
Warum sie Ausgestoßene waren,
Wo ich hier war, oder es doch noch mal mit was mache ich hier versuchen. So viele Fragen spucken in meinem Kopf herum.
Kurzerhand überließ ich es meinem Mund. Schlechte Idee:" Wer ist Ly?", platzte es aus mir raus," Wo bin ich? Was habt ihr mit mir vor!", schrie ich nun so laut es ging.
Das Mädchen, Nia, antwortete mit gesenktem Blick:"Ly ist unser drittes Gruppenmitglied. Ich habe dich in unser Versteck gebracht."
Ihre Stimme brach abrubten ab.
Eine quälend lange Pause entstand zwischen uns. Als ich schon gedacht hatte, sie würde nie mehr antworten, trafen sich plötzlich unsere Blicke.
Langsam, und kaum verständlich flüsterte sie:" und ich will dich bei uns aufnehmen."

Sry, Leute, dass es so lange gedauert hat, hatte gerade Stress mit dem neuen Stundenplan und so, aber wer hätte schon gedacht, dass man in der 8. Klasse schon 11STUNDEN hat?
Wie auch immer.
Freu mich auf eure Votes und Kommis.

Lyg
Wolfmoon

PS: schaut doch mal bei @ju_1511 vorbei. Sie schreibt eine tolle Geschichte
LG
Wolfmoon

SchattenwandererWo Geschichten leben. Entdecke jetzt