Ich saß in einer Ecke, meine Knie waren angewinkelt und meine Finger umschlossen meine Fußgelenke. Um mich herum Menschen. Menschen denen ich vorgab das sie meine Freunde seien. Jedoch waren sie nichts mehr als alle anderen Menschen auf meiner Schule auch.
Tag für tag lebte ich in der Schule an mir vorbei. Sie waren immer an meiner Seite und trozdem fühlte ich mich allein. Sie verstanden mich nicht.
Ich. Ich bin Anton Miller, 17 Jahre alt, Groß, habe braune Haare, grüne Augen und leide an Anorexie.
Ich will nicht der magersüchtige, traurige Junge sein den alle in mir sehen. Das bin nicht ich.
Früher war ich ein Sonnenschein. Ich hatte im Kindergarten viele Freunde und war eigentlich immer gut gelaunt. In der Grundschule hielt das noch an, doch je älter ich wurde desto mehr erkannte ich in vielen Menschen deren wahres Gesicht.
Es gab nur eine Person der ich mich anvertrauen konnte und das war mein bester Freund Greg. Eine Familie hatte ich nicht wirklich. Meine Verwandtschaft war über die ganze Welt verteilt und meine Eltern waren geschieden. Ich wohnte bis vor 10 Jahren bei meinem Dad, bis ich mit ihm nichtmehr klar kam und er mich irgendwie auch nichtmehr wollte und ich so schlussendlich zu meiner Mutter und meiner kleinen Schwester zog.
Meine Ma und ich hatten nie das engste Verhältnis. Sie war halt da, wir sprachen miteinander und verstanden uns ganz gut.
PAUSEN ENDE.
Ich stand auf und ging hinter den anderen her, zu meinem Klassenraum. Um zu ihm zu gelangen musste man zwangsläufig das Gebäude verlassen. Im Winter rauszugehen ist die reinste Qual. Ich versteckte mich immer unter zu großen Pullis und locker sitzenden Jeans.
Jedoch hielt mich dies auch nicht wirklich warm.
Mit schnellen und großen Schritten eilte ich in Richtung Klassenraum weiter. Er war schon aufgeschlossen. Ich ginng durch den halben Raum, bis ich an meinem Platz angelangt war. Ich saß hinten, an der Heizung, welche ich im Winter immer auf die höchste Stufe stellte um nicht zu erfrieren, da mein Klassenraum zu meinem Bedauern im alten heruntergekommenen, kalten und ungemütlichen teil ist.
Zum Glück war dies die letzte Stunde für heute. Jedoch war es gleichzeitig auch die schlimmste. Soziologie.
Meine Soziologie Lehrerin war nett, freundlich und verständnissvoll, meistens. Denn mir versuchte sie immer vorzuwerfen das ich an meiner Krankheit und meinem Essverhalten schuld sei.
Zum Glück schenkte sie mir heute nicht so viel beachtung, denn sie war schlecht drauf. Nachdem sie mit schnellen Schritten den Raum betraht und die Tür hinter sich zu schmetterte, erzählte sie uns das wir uns selbst mit dem Kursbuch beschäftigen können.
Also öfnette ich mein Buch und schrieb los.
Zum Glück verstrich die Zeit schneller als gedacht und ehe ich mich versah, klingelte es schon zum Schulschluss. Ich schnappte mir meine Bücher, warf sie in meine Tasche und ging eilig aus dem Raum.
Mein Schulweg war verhältnismäßig weit. Ich musste durch ein Wäldchen laufen, durch einen kleinen Park, an einer Häusersiedlung vorbei und durch den Eisenbahntunnel.
Mir war so kalt das meine Kraft kaum mehr reichte meinen Schlüssel aus der Tasche zu krahmen. Jedoch schaffte ich auch dies und schloss die Tür auf. Drinnen war ein seltsames Geräusch zu hören, welches ich erst nicht wirklich definieren konnte.
Nachdem ich die zwischentür geöffnet hatte erkannte ich was für mich eben noch undefinierbar war. Aus der Musikanlage im Wohnzimmer ertönte laute Weihnachtsmusik. War es denn schon so weit?
Das letzte Jahr ging für mich um wie im Flug.
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-Hungernde Liebe-
Teen FictionEine Geschichte über Kälte, Hass und Schmerz, gleichermaßen wie Liebe, Freundschaft und Genesung. In dieser Geschichte geht es zwar um einen kranken Jungen, jedoch nicht um die Krankheit an sich, sondern eher um alles andere um ihn herum und wie sch...