Kapitel 2.

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Meine mum versuchte jeden Tag für mich zu Kochen, obwohl sie wusste das ich fast nichts von ihrem Essen aß. Sie stellte sich sogar manchmal schon morgens in die Küche um mir mein früheres Lieblingsessen zu kochen. Es tat mir leid, das ich es immer etwas angewiedert ansah.

Es ist selten das Jungs Magersüchtig sind und glaubt mir ich könnte auch drauf verzichten aber ich will nie wieder das Moppelchen von früher werden. Auf dem Gymnasium habe ich gemerkt wie über einen hinter dem eigenen Rücken geredet wird wenn man ein paar Kilos mehr auf den Rippen hat. Ein schreckliches Gefühl wegen so etwas bedeutungslosen gemobbt oder abwertend angeschaut wurde. Ich war nie dick, einfach ein wenig pummelig und nicht perfekt und gertenschlank.

Aber zurück zum heutigen Tag. Meine mum hatte mir eine Suppe gekocht, damit ich etwas aufgewärmt würde. Wir setzten uns gemeinsam an den Küchentisch und aßen still schweigend. Ich schaffte auf zwang einen halben Teller, meiner Mutter zuliebe. Wenn ich aß, tat ich es die letzten Monate über sowieso nur für sie. Ich fühlte mich schlecht dabei ihr Essen zu verstoßen, für welches sie teilweise stundenlang in der Küche stand.

Nach dem essen stellte ich meinen Teller in den Geschirrspüler und ginng eilig die Treppe hoch in richtung meines Zimmers. Dort angekommen warf ich mich auf mein Bett und mich durchzog ein höllischer Schmerz. Ich hatte heute morgen ein Buch unter meine decke gelegt, auf welches ich gerade volle kanne gesprungen war. Typisch Anton. Meine Knochen schmerzten, ich richtete mich auf, schaute eine weile genervt aus dem Fenster und sah mir das Schneetreiben und die grauen schweeren, langsam umher ziehenden Wolken gelangweilt an.

Nach ungefähr 10 Minuten setzte ich mich dann an meinen Schreibtisch und erledigte meine Hausaufgaben. Deutsch, Mathe und Wirtschaft. In Deutsch musste ich einen dreiseitigen Aufsatz über einen beliebigen Autor schreiben, in Mathe hatte ich einige Aufgabenzettel erhalten und für Wirtschaft musste ich einen vortrag über Steuern vorbereiten, welchen ich dann schriftlich abzugeben hatte.

Ich war eigentlich ein relativ guter Schüler. Meine Noten lagen im bereich von zweien und dreien, gelegentlich war auch mal die ein oder andere eins dazwischen aber im grunde genommen konnte ich einen zweier schnitt plus minus 0,2 immer sehr gut halten. Die besten noten erhielt ich immer in englisch, deutsch und Kunst. Diese fächer waren dazu noch meine liebsten, weshalb ich mich auch extrem doll anstrengte im vergleich zu den anderen meiner meinung nach langweiligen fächern.

In England hatte ich mich verliebt und gleichzeitig in diese wundervolle Sprache. Ich war im Sommer vor 3 Jahren dort gewesen und bereue jeden Tag, das ich nicht einfach dort geblieben bin. Die Menschen waren nett, London erstrahle im Sommer in den Schönsten Farben und man hatte das Gefühl verstanden zu werden. Man wurde immer sehr herzlich aufgenommen und hatte massig viel Gesprächsstoff. Vielleicht lag es nur an meinem Umfeld und mit Sicherheit hat England auch negative Seiten, doch trotzdem würde ich am liebsten in den nächsten Flieger steigen und mein Heimatland hinter mir lassen. 

-Hungernde Liebe-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt