PIEP. PIEP. PIEP.
Das war mein Wecker. Viel zu laut und viel zu früh. Ich stellte ihn mir an Wochentagen wie auch am Wochenende. Heute war Mittwoch, der letzte Schultag und noch zwei tage von Heiligabend entfernt. Ich stand auf und setzte direkt meinen weg ins Badezimmer an. Die wunderschöne Heizung, welche den fußboden zierte hielt mich warm und ließ es zu ohne Socken rumzulaufen. Ich setzte also zu meiner ,,Morgenroutine" an. Ich sprang unter die Dusche, föhnte meine eher kurz gehaltenen Haare, Putzte meine Zähne und zog eine graue Jeans mit einem purpur roten Pulli an. Dazu noch Socken da die Fußbodenheizung leider nur im Bad ihren dienst tat.
Ich ging also langsam und zögerlich die Treppe hinunter um mich dann an den bereits gedeckten Frühstückstisch zu setzen. Heute war ein guter Tag, das spürte ich. Ein Jahr und vier Monate hatte ich nun schon mit meiner essstörung zu kämpfen aber heute, heute hatte ich ein klitzekleines bisschen Hunger. Ich war verwundert aber irgendwie froh. Als 16 Jähriger Junge hat man keine lust immer dumm angestarrt zu werden, weil man so dünn ist. Ich wollte gesund werden, jedoch hatte ich die Motivation dazu nie gepackt aber heute, heute war es so weit.
Ich griff in den Brotkorb und nahm mir eine Scheibe Körnerbrot heraus. Ich legte sie auf meinen teller und starrte sie mehr oder weniger erstmal dumm an. Ich wollte sie aber unbedingt essen. Ich griff zur Marmelade und schmierte mir eine kleine schicht davon auf mein Brot. Feritg. Ich nahm die scheibe in die hand und biss genüsslich rein. Dann stellte ich erwas noch merkwürdigeres fest. Es schmeckte mir. Ich aß also das ganze körnerbrot mit Sauerkirschmarmelade auf und genoss es. Später folgte noch mein Kaffee welchen ich vorzugsweise Schwarz, ohne Milch und Zucker trank.
Weiter ging es an diesem erfolgreichen Morgen damit, meine Tasche zu packen. Zwei Stunden Mathe, Zwei stunden Deutsch und eine Stunde Französisch. Ich war nicht wirklich begeistert aber ich hatte schon deutlich schlimmere Stundenpläne als diesen hier. Ich packte also meinen Ordner mitsamt Büchern und Heften in meine schwarze Umhängetasche. Ich hob sie hoch und taumelte leicht, auf grund des Gewichts der schweren Bücher. Ich ging also ein weiteres mal an diesem Morgen die treppen runter, zog meine Schuhe an und musste dann schon schnell gehen danit ich den Bus noch bekommen konnte, da Frühstück eigentlich nicht in meinen Morgentlichen Zeitplan passt. Frühstück. Ich dachte drüber nach und schon überkam mich das schlechte Gewissen. Ich wusste, das es gut geschmeckt hat aber ich hatte gleichzeitig angst, wieder zum moppelchen von früher zu werden.
Ich versuchte meine Gedanken zu bündeln und zu sortieren. Das klappe auch ganz gut und ich beschloss die schlechten Gedanken einfach zu verdrängen. Morgens fuhr ich im winter immer mit dem bus, um nicht allein im dunkeln umher zu irren. Das nutze ich aus um nocheinmal für die anstehende klausur im Französisch zu lernen.
Da in der Winterzeit oft zu wenig Lehrkräfte auf grund von Krankheit zur stelle sind, gibt es viele Ausfälle, welche ich mir heute zum nutzen machen wollte. Ich würde Weihnachtsgeschenke besorgen da die letzten drei Stunden ausfallen sollten. Statt acht stunden also bloß fünf.
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-Hungernde Liebe-
Teen FictionEine Geschichte über Kälte, Hass und Schmerz, gleichermaßen wie Liebe, Freundschaft und Genesung. In dieser Geschichte geht es zwar um einen kranken Jungen, jedoch nicht um die Krankheit an sich, sondern eher um alles andere um ihn herum und wie sch...