Der Todesengel

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Am nächsten Tag machten sich die vier Freunde mit Talo auf dem Weg.
Sie liefen entlang der Shemsha Bergkette und ließen Talos Höhle hinter sich.

Elna und Rima ritten voran und Niyak ließ sich etwas nach hinten fallen, da er bemerkte, dass Yaru, welcher tief in seinem Gedanken versunken war, nur schleppend voran kam.

,,Du denkst an Rima, nicht wahr?'' , fragte Niyak Yaru.
,,Ja...Ich liebe sie über alles!'' , antwortete ihm Yaru.
,,Das tust du zweifellos! Du trätest diesen Weg nicht an, wenn du nicht etwas für sie empfinden würdest. Ich weiß, wie stark deine Liebe für sie ist. Du würdest sogar für sie sterben.'' 

Niyak blickte auf in den Himmel: ,,Die Sonne scheint, und auch deine Sonne wird bald scheinen!''

Es war sehr warm, allen machte die Hitze schwer zu schaffen. Deshalb wollten sie sich eine Höhle suchen in der sie rasten konnten und die Shemsha Bergkette war bekannt für ihre Vielzahl an Höhlen.
Einige Meilen bevor die Bergkette endete, fanden sie letztendlich eine kleine Höhle.
Sie blieben nicht lange, denn Yaru und Rima wollten unbedingt, die Bergkette umgehen, um am nächsten Tag durch den Großen Wald zu reiten.
So kam es, dass auch der zweite Tag ihrer Unternehmung sich dem Ende neigte.
Sie übernachteten am letzten Berg Shemshas auf einem Felsvorsprung.

Yaru konnte nicht schlafen, zu sehr schmerzte ihn noch der Tod seiner Großeltern und auch Rima wandelte stets durch seine Gedanken.
Er blickte zu ihrem Schlafplatz, um zu wissen, ob sie schlief, doch da bemerkte er, wie sie ihren Platz verließ und sich hinter einem nahe liegenden Felsen versteckte.

Yaru wurde neugierig und wollte der Sache auf den Grund gehen, deshalb lief er rüber zum Felsen und sprach zu Rima: ,,Rima, was ist denn los? Geht es dir nicht gut?''

,,Yaru es ist besser, wenn du dich wieder schlafen legst. Ich werde mich gleich umwandeln und meiner Berufung als Malacha nachgehen.''

Und als sie diese Worte zu Ende sprach, erschien sie plötzlich in einem grellen Licht und doch färbte sich all ihre Kleidung schwarz.
Ihr blondes Haar bekam einen leichten schwarzen Ton und aus ihrem Rücken entsprangen zwei große schwarze Flügel, welche denen eines Vogels ähnelten.

,,Ich muss nun los Yaru. Ich kehre bald zurück.''

Mit gewaltigen Flügelschlägen hob Rima ab. Sie spannte ihren Bogen und flog zu all denen, welche an diesem Abend sterben mussten.

Yaru war erstaunt. Er hatte diese Seite Rimas noch nie zuvor gesehen.
Er lief vom Felsen zurück zum Schlafplatz und legte sich hin.

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