Syro und Talo

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Die Wiesen durch denen sie ritten wurden immer größer. Ab und zu stand auch ein großer Baum allein da, unter welchem sie rasteten.
Sie wollten gerade aufbrechen, als ein Bote daher geritten kam.

Es war Syro. Er kam oft nach Ymrah, um Nachrichten aus aller Herrenländer zu überbringen, daher kannte er auch Yaru und seine Freunde.

,,Was habt ihr soweit außerhalb von Ymrah zu suchen? Kehrt sofort um! Ihr reitet sonst eurem Tod entgegen!'' , rief Syro. Vor den Augen der vier Freunde brach er zusammen und begann zu weinen.

,,Syro? Was ist passiert?'' , fragte Rima völlig entsetzt. Nun setzten sich auch die anderen zu Syro und Rima.
Es war ruhig in der Landschaft, nur einige Vögel zwitscherten in der Baumkrone über ihnen.

Syro sammelte sich und begann zu erzählen: ,,Gerüchte verbreiteten sich in den Ländern. Eine Räuberbande, die Tersis ziehe durch das Land und würde jeden umbringen, der sich ihnen in den Weg stellt. Ich wollte es nicht glauben. Niemand wollte es. Doch zur Sicherheit wurde ich losgeschickt, um nach den Rechten zu sehen.
Die ersten Gegenden, durch die ich ritt, waren ruhig. Nichts ungewöhnliches.
Doch dann ritt ich auf die Stadt Schengal zu...es war schrecklich, was ich dort vorgefunden hab...''

Syro blickte kurz auf in den Himmel und wieder liefen Tränen über sein Gesicht.

Yaru wollte wissen, was denn passiert sei, also fragte er direkt: ,,Was hast du vorgefunden Syro?''

,, Sie waren Tod, alle waren sie Tod. Die Männer wurden alle enthauptet.
Schwangeren wurde der Bauch aufgeschlitzt und ihre Kinder wurden einfach auf die Straße geschmissen.
Sie haben selbst die Kinder enthauptet, sogar meinen Freund Aram.'' , und mit diesen Worten brach Syro endgültig zusammen. Den vier Freunden tat er sehr Leid, doch sie wussten nicht, wie sie ihm helfen könnten.

Syro fing stotternd an: ,, Ich muss weiter und die anderen Boten warnen! Es liegt an euch, ob ihr eure Unternehmung fortsetzt oder kehrt macht.''. Daraufhin stieg Syro mit Tränen auf sein Pferd und ritt los.

,,Wir reiten weiter!'' , sagte Rima und blickte zuversichtlich in die Runde.

Yaru entgegnete ihr: ,,Nun. Gut. Dann los.''
Man sah Yaru an wie sehr ihm das Schicksal der Bewohner Schengals mitnahm.
Als sie weiter gingen, bemerkte Niyak, dass Yaru leicht weinte.
Als dieser fragte, was Yaru denn habe, erfuhr Niyak, dass Yarus Großeltern in Schengal lebten und da die Tersis die ganze Stadt umbrachten, mussten auch sie unter den Toten sein.

Die Stunden vergingen, und der erste Tag der Reise neigte sich dem Ende zu. Die vier Freunde fanden eine kleine leere Höhle in der sich übernachteten. Sie kamen an einer kleinen Bergkette an, welche wie eine Grenze an den westlichen Wiesen verlief.
Niyak machte ein Feuer, während die anderen das Essen vorbereiteten.
Sie saßen nach ihrer Mahlzeit noch eine ganze Weile am Feuer.
Rima holte ihre Flöte raus und begann darauf zu spielen, Yaru stimmte darauf ein Lied an:

Die Heimat liegt weit zurück,
Und unser Ziel in weiter Ferne.
Doch braucht es nur an Mut und Glück,
Und dir offenbart sich die Erde.

Sie offenbart sich mit all dem Schönen,
Sie offenbart sich, um uns zu belohnen.
Und kommen wir wieder zu Hause an,
Erzählen wir was die Erde kann.

Als sie das Lied hörten, fühlten sie sich sehr beruhigt und wollten sich nun entspannt schlafen legen, als plötzlich jemand in einer dunklen Ecke zu sprechen begann: ,, Ein wirklich sehr schönes Lied. Lange ist es her, dass etwas dergleichen gehört habe.''

Sie sahen, wie ein Fuchs zu ihnen lief und er stellte sich vor: ,,Gestatten, Talo. Besitzer dieser wunderschönen Höhle und der klügste Fuchs westlich des Beth-Nahringebirge.''

,, Sehr erfreut. Ich bin Yaru, und meine Freunde sind Niyak, Rima und Elna. Es tut uns Leid einfach in deine Höhle gekommen zu sein. Wir hatten nicht die Absicht dich zu stören.''

,,Aber das habt ihr doch nicht.'' , sagte Talo und ging von Yaru rüber zu Rima, die er sehr lange ansah: ,,Solch eine Schönheit. Ich kann mich nicht entsinnen solch eine makellose Frau, wie sie schonmal gesehen zu haben.''

,,Danke sehr Talo!'' , entgegnete ihm Rima mit einem Grinsen.

,,Nun. Wollt ihr mir erzählen, was euer Anliegen ist oder soll ich euch erzählen, was ich bereits weiß. Ihr solltet besser aufpassen, wer euch alles zuhört!
Nun denn. Ich schließe mich eurer Unternehmung an. Ich könnte euch Wege und Pfade zeigen, die nur wenige kennen. ''

Niyak sah Talo an und sagte: ,,Es könnte gefährlich werden. Wir hörten von einer Räuberbande, die durch das Land zieht. Außerdem begegnen uns auf dem Weg mehrere Gefahren. Eine schlimmer als die andere. Wir können nichtmal garantieren, dass wir lebend zurückkehren werden.''

Mit diesen Worten sollte Niyak Recht behalten.

Der TodesengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt