Kapitel 20 - Bring her back

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„Berichten zur Folge sind orkanähnliche Böen an der gesamten Westküste des Pazifiks zu erkennen. Weiter haben im asiatischen Raum mehrere Monsune und Erdbeben die verschiedenen Gebiete Chinas bis hin zur russischen Grenze heimgesucht. Walbrände sind im Osten von Australien und an verschiedenen Gebieten von Neuseeland gesichtet. Zudem haben wir eine Vorwarnung zu einem grossen Hurrikan, der sich im Norden der USA bildet. Weitere Meldungen folgen nach einer kurzen Pause..."

Der Teufel ist tot...

Wer hätte je gedacht, dass diese vier Worte die Welt aus ihren Angeln reissen würde? Zehn Tagen seit Joy für Jason gestorben war und die Welt war ein Chaos. Dave hatte ihn schon vorgewarnt. Ohne den Sensenmann funktionierte die Welt nicht. Ohne Teufel funktionierte nichts. Die Welt war vor seiner Apokalypse und niemand schien zu wissen, wie sie aufzuhalten war. Es schien, als weinte die Welt um Joys Verlust.

Aber was auf Erden geschah, war nichts im Vergleich zu dem, was sich in der Hölle abspielte. Das Reich hatte ihre Königin verloren und nun schien das Chaos ausgebrochen zu sein. Dave hatte alle Hände damit voll, Ordnung auf Himmel, Erde und Hölle zu bringen, ein Job, denn er unmöglich alleine bewältigen konnte. Er brauchte dafür seinen Partner, aber dieser war nirgends aufzufinden. Nach Joys Tod hatte sie niemand mehr gesehen. Keine Seele, kein Körper, nichts. Es war, als hätte sie sich in Luft aufgelöst und die Natur wollte sie nun alle dafür bestrafen. Sie hatte eines ihrer wichtigsten Geschöpfe verloren und liess nun alle dafür büssen.

Dave hatte ihn fürs Erste verschont. Wieso, das hatte er ihm natürlich nicht sagen wollen und wahrscheinlich hatte er gerade auch keine Zeit, sich mit Jasons Sorgen und Fragen zu beschäftigen. Wie auch? Er hatte die Apokalypse in seiner Agenda und musste eine chaotische Hölle an strammen Zügeln halten. Dämonen und Untertanen der Hölle konnten ziemlich zügellos sein, wenn sie keine Furcht mehr von Joy zu haben brauchten. Und Seelen, die starben, aber nicht zur Ewigkeit begleitet wurden, waren auch nicht sonderlich angenehm. Jason fragte sich, was Amenus wohl gerade tat? Sich auf Joys Thron setzen und das Chaos lächelnd bestaunen?

Er schaltete den Fernseher ganz aus und nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche. Er wusste nicht mal mehr, was er hier gerade trank. Wahrscheinlich billiger Fussel, aber solange er ihn zu gedröhnt liess, war es ihm egal. Er war in den letzten Tagen zu einem Wrack mutiert. Ihm war klar, dass es nur so weit gekommen war, weil er Joy nicht widerstehen hatte können. Hätte er sich einfach von Beginn an Dave ausgeliefert, dann würde der Teufeln nun ihre Arbeit machen und nicht irgendwo verrotten. Aber das schlimmste an der Sache war, egal wie egoistisch es klang: Er hatte Joy verloren.

Er hatte Joy verloren und er wusste nicht, wie er es rückgängig machen konnte. Dave war ihm keine grosse Hilfe, da dieser sich nun um tausend andere Sachen kümmern musste und keine Zeit hatte auf einen mickrigen Menschen und seine Gefühle Rücksicht zu nehmen. Und wahrscheinlich auch keinen Bock auf Jason hatte, da er versucht hatte Gott zu töten.

Nachdem was er Joy angetan hatte, hatte Jason rot gesehen und sich auf Gott gestürzt. Er hatte gewusst, dass es keinen Sinn machte und er wahrscheinlich draufgehen würde, aber es war ihm egal. Er hatte das Joy angetan. Dave, der schon genug aufgewühlt war, hatte Jason einfach gegen eine Wand geklatscht und war verschwunden. Es hatte Tage gedauert, bis er sich wieder blicken gelassen hatte und ihm erklärt hatte, dass er gerade zu viel um die Ohren hatte um sich auf ihn zu konzentrieren, also sollte er endlich aufhören nach ihm zu brüllen.

Aber er brauchte Hilfe! Er brauchte jemanden, der ihm Joy zurückbrachte. Sie konnte nicht einfach so weg sein... Nicht Joy. Er kniff die Augen zusammen und fasste sich gegen die Brust. Jeder Gedanke an ihr liess ihn unerträgliche Schmerzen erleiden, aber anderes hatte er doch nicht verdient. Er hatte ihr das angetan. Er und sein egoistisches Verlangen nach ihr. Tränen rannten seine Wangen hinunter und er nahm einen weiteren Schluck, aber es löschte den Schmerz nicht mehr aus. Egal wie betrunken er war, die Leere in ihm konnte nicht gefüllt werden, der Schmerz konnte nicht besänftigt werden, die Gedanken und Vorwürfe nicht vernebelt.

She DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt