*Jade's Sicht*
Und nun sitze ich hier und warte dass wir nun beim nächsten Haus ankommen. Es ist jetzt schon das 4. in diesem Jahr. Immer die Fragen: Wie lange bleibe ich noch hier? Lohnt es sich hier irgendwelche Beziehungen aufzubauen? werde ich mich je an einem Ort wohl fühlen können?
„Endlich sind wir da!" sage ich gequält, da mein Hintern von der Fahrt schmerzt. Ich gehe zu dem großen Transporter, nehme mir dort einen Karton der mit meinem Namen beschriftet ist und frage: " Wo ist mein Zimmer?" Meine Mutter beschreibt mir detailliert wo sich mein Zimmer befindet.
Ich kenne das ganze Prozedere schon. Als Erstes gehe ich zu meinem Zimmer und richte es nach meinen Vorstellungen ein ,dann bekommen wir am Abend entweder ein Anruf oder die Personen gehen selber zu uns und geben uns alle Unterlagen und Informationen die wir brauchen. Am nächsten Morgen gehen meine Eltern zur Arbeit. Ich und mein Bruder zur Schule, dort darf ich diese komischen Blicke ertragen, danach zu dem Haus gehen, welches ich bald mein Zuhause nennen soll, und mich einleben muss.
Diese mal ist es aber anders .Ich fühle mich schon jetzt Heimisch. Das Haus ist schön und vor allem groß. Ich gehe über eine Wendeltreppe hoch und muss feststellen das alles schon eingerichtet ist. Ich gehe, wie von meiner Mutter beschrieben zu dem Raum ganz hinten. Langsam öffne ich die Tür, es ist ein großer Raum. Ein großes weißen Bett; weiße Schränke, ein großer Spiegel; alles ist weiß außer die Wand sie ist in einem hellen rosa gehalten. Meine Mutter weiß ganz genau was ich will. Ich hole meine restlichen Sachen und tue sie an die Orte, wo sie hingehören. Um 18 Uhr ruft mich meine Mutter zum Essen. Es gibt Pizza, da wir ja noch nichts im Kühlschrank haben. Da ich vorhin mit dem Einräumen noch nicht fertig geworden bin, mache ich dort weiter, wo ich vor dem Essen aufgehört habe.
Am nächsten Morgen wäre ich fast wieder eingeschlafen, weil ich bis um 1 noch eingeräumt habe .Das Frühstück ist wie immer abgelaufen: Ich aß meine Cornflakes, mein Bruder Lucas seinen komisches Eiweiß-pulver-Getränk, meine Mum Daniela und meinen Dad Oliver Spiegelei. Dann werden wir von unserem Vater zur Schule gebracht. Ich bin nervös so wie eigentlich jedes Mal, obwohl ich eigentlich das alles hier schon in und auswendig kennen müsste. Jade versuch einfach ganz locker bleiben rede ich mir zu, als ich eine paar Mädchen, sie müssten circa in meinem Alter sein, frage wo das Sekretariat ist. Sie antworten mir brav:" Eine Etage hoch, dann zur rechten Glastür und dann müsstest du die Aufschrift schon sehen." Ich bedanke mich und mache mich sofort auf den Weg. Ich begegne Lucas wieder der anscheinend auch jemand gefragt hat. Da frage ich meinen Bruder:" Na schon so schnell Kontakte geknüpft?" darauf hin antwortete er:" Na klar da sind sogar echt heiße Feger dabei." Ich verdrehe die Augen und murmle:" Macho hoch 10." Anscheinend hat er das gehört da er, "Na immer doch!" erwidert.
Nach dem Gespräch in welche Klasse ich komme, begleitet mich die Direktorin zu dem Raum, wo anscheinend meine jetzige Klasse Unterricht hat. Sie sagt mir mit angenehmer Stimme:" Warte hier bis ich dir ein Zeichen gebe." Als Antwort bekommt sie von mir nur ein leichtes nicken da ich vor Nervosität nichts sagen kann. Sie redet mit der Lehrerin und winkt mich dann zu sich. Ich gehe zu ihr und versuche cool und selbstbewusst zu wirken. Zum Glück stellt sie mich vor:" Das ist eure neue Klassenkameradin Jade Dukes sie ist vor kurzem hier her gezogen." ‚Um genau zu sein gestern' aber das behalte ich doch lieber für mich. Oh nein, da hebt eine Person eifrig ihre Hand. ich denke sie gehört in den Karton da wo drauf steht „Streber." um so mehr möchte ich das Frau Müller, die Direktorin, etwas dagegen tut:" Wenn ihr Fragen an Jade habt, dann fragt sie bitte in der Pause!" Ich atme erleichtert aus. Die Lehrerin - Frau Riedel stupst mich von hinten an und gibt mir somit das Zeichen, dass ich mich zu setzen habe. Natürlich setze ich mich soweit es geht ganz nach hinten.
Die Stunde ging relativ schnell um. In der Pause kam wieder diese Mädchen, was sich am Anfang der Stunde gemeldet hat und sie fragt mich:" Bist du Engländerin oder sind deine Eltern aus England? Warst du schon mal dort? Ich würde so gern mal nach London ..." Ich höre ihr gar nicht mehr wirklich zu, da ich eine Person sehe, die mir sehr bekannt zu sein scheint: "Ist das Matthew Austin?" frage ich. Sie verbessert mich: "Nein das ist Matthew Grey. Kennst du ihn?" Ich nicke kurz und gehe dann etwas näher zu ihm, hole mein Handy raus und schreibe ihm eine Nachricht über Facebook:
Jade: Hey, dreh dich mal um.
Matthew: Wieso?
Jade: Mach doch einfach mal :);)
Mein Blick wendet sich nicht von ihm ab; da dreht er sich um und schaut durch die Gegend. Er dreht sich wieder um und tippt etwas in seinem Handy ein. Ich schaue auf meinem Bildschirm und da steht " schreibt..." Jeder hast dieses „ schreibt..." Man wartet einfach nur noch ungeduldiger.
Matthew: was soll da sein?
Jade : Ich du Idiot.
Er dreht sich schon wieder um, aber dieses Mal in einem schnelleren Tempo, als davor und sucht die ganze Gegend ab. Dann treffen sich unsere Augen. Er grinst, jedoch dreht er sich wieder rum. Etwas zieht gerade in meinem Magen. Meine Augen bleiben weiterhin auf ihn gerichtet. Jetzt geht er zu mir und seine ganzen Freunde gucken mich an .Ich hoffe dass man die röte in meinem Gesicht nicht sehen kann. Mit einem grinsen auf dem Gesicht kommt er an und sagt:"Was machst du denn hier?" Ich bin selber Baff und kann nur:" das kann ich dich auch fragen!" antworten. In meinem Körper fühle ich eine angenehme Wärme. Er erzählte mir alles. Von da an als unsere beiden Elternteile aus Brandenburg gleichzeitig ausgezogen sind. Damals war ich 8 und er 9 Jahre alt und hatten natürlich noch keine Handys, also mussten wir gezwungener Maßen, den Kontakt abbrechen. Seine Eltern sind mit ihm nach Hamburg gefahren und meine mit mir nach München. Danach ist er jedes Jahr in eine andere Großstadt gezogen. Zuerst Hamburg dann Berlin, Kiel, Potsdam, Düsseldorf, Dresden, Schwerin, Erfurt, Mainz und jetzt ist es eben Magdeburg. In der Zeit haben sich auch seine Eltern getrennt, für seine Mutter war das Ganze zu viel, jedes Jahr irgendwo anders hin und dort immer wieder von 0 anzufangen.
Dann war ich an der Reihe meine Lebensgeschichte zu erzählen." Ja was soll man zu meiner Geschichte den schon sagen? Ich bin jedes Jahr mindestens 2-mal umgezogen. Ich war schon hier und dort." Dann unterbrach er mich:" Wo warst du überall? Ich möchte alles ganz genau erfahren. Wir müssen doch neun Jahre unserer getrennten Zeit aufholen." WOW! Warte! Was hat er gerade eben gesagt? Zeit aufholen? Will er sich mit mir treffen und mich besser kennenlernen? Ich konnte gerade nur schwer die Buchstaben zu richtigen Worten zusammen suchen:" Ehm...München, Köln, Hamburg, Halle, Dresden ,....Berlin in so gut wie allen Teilen, Erfurt, Leipzig ,viele Kleinstädte und Dörfer, Kiel ,Wolfsburg, Potsdam, Schwerin, Nürnberg, Stuttgart, Frankfurt, Kassel und an den Rest kann ich mich nicht erinnern .." ich kichert und schaute, um wenigstens etwas sinnvolles zu tun auf die Uhr. Es war schon 9:18. Ich fragte ihn: "Wann geht es nochmal rein?" Er fing an zu stottern:" Eh...Ehm... ich. Eh. Glaube. Denke mir mal ... 9:20 Uhr?" Auf meinem Gesicht bildet sich ein breites Grinsen:" Wie lange bist du hier auf der Schule? Ein halbes Jahr? Also in der Zeit hättest du dir das mal einprägen können!" Matthew versucht wieder cool zu wirken:" Hey, für mich ist es nur wichtig zu wissen wann die Stunde zu Ende ist!" Ich muss lachen. Er wechselte das Thema:" Jade, hättest du heute Zeit?"
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Lost Boy
Teen FictionJades Leben war bis zu ihrem 8. Lebensjahr normal. Nur dann nahmen ihre Eltern eine Job an und dann hieß es für sie: Jedes Jahr mindestens eine andere Stadt. Dann traf sie aber ihren alten kumpel aus der Kindheit. Matthew. Das war ihre Chance mal ni...