Schicksalsschlag
Ge. 01 / Kapitel 01
Wo waren meine Schlüssel nur? Da fiel es mir wieder in den Sinn: in meiner Schultasche. Ich holte sie raus und schloss meine Wohnungstür auf.
„Na Schatz, wie war die Schule?"
„Wie immer Mama.", antwortete ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Ich zog meine Schuhe im Flur aus und ging in „mein" Zimmer, was ich mir mit meinem 13-jährigen Bruder teilen musste. Ich legte meine Schultasche und Jacke ab und zog mir sofort etwas Gemütliches an. Das heißt also eine Strickjacke und eine Jogginghose.
„Im Ofen ist eine Pizza Schatz.", rief mir meine Mutter vom Wohnzimmer aus zu.
Ich nahm mir die Pizza, die noch warm war, dazu auch eine Cola-Flasche und setzte mich an den Esstisch. Ja, ich aß nicht besonders gesund. Aber natürlich stopfte ich mich nicht tagtäglich mit Pizza und Cola voll. Nun ja, solange meine Figur so erhalten blieb, brauchte ich mir keine Sorgen zu machen.
Nachdem ich aß, setzte ich mich ins Wohnzimmer zu meiner Mutter und suchte etwas im Fernseher, während meine Mutter am Laptop war.
„Hab eine 1 in meiner Praktikumsmappe bekommen Mama."
„Wirklich? Schatz, das freut mich echt. Mach bitte weiter so. So machst du mich glücklich.", sagte sie begeistert und mit Strahlen in den Augen. Mit guten Noten machte ich sie immer wieder glücklich. Das freute auch mich.
„Wo ist Erdem?"
„Dein Bruder ist Fußball spielen."
Daraufhin nickte ich.
Wir saßen ein bis zwei Stunden rum, unterhielten uns und schauten Fern beziehungsweise war meine Mutter am Laptop.
Da hörte ich wie die Tür aufgeschlossen wurde. Das war mein Stichwort: ab in mein Zimmer verkriechen.
Mein Vater kam von der Arbeit, ich verzog mich in mein Zimmer. Jedoch wollte mich meine Mutter aufhalten, wie immer.
„Bleib doch hier."
„Ne, muss mit den Hausaufgaben anfangen.", erwiderte ich, wie immer. Das war mein Standardspruch. Somit ging ich in mein Zimmer, an meinen Vater vorbei, jedoch ohne mit ihm ein Wort zu wechseln. Ich legte mich erstmal auf mein Bett, steckte meine Kopfhörer an und schloss meine Augen. Ich liebte es Musik zu hören. Es beruhigte mich so unheimlich.
Doch eine Whatsapp-Nachricht unterbrach für zwei Sekunden meine Musik, was mich total aufregte. Ich schaute wer es war, Beyza: „Hast du die Hausaufgaben in Philosphie?"
Ich ging wieder offline und schaltete mein WLAN aus, damit keine weitere Störung mehr in Frage kam. In solchen Momenten war ich stolz auf mich selber, dass ich die Lesebestätigung deaktiviert hatte.
Ich lag sicherlich noch zwei Stunden da, bin auch zwischendurch eingeschlafen, bis ich mich dazu entschied die Hausaufgaben zu machen. Ich erledigte sie schnell und sah auf die Uhr: 21:15 Uhr. Schon wieder. Mal wieder verging ein Tag, ohne etwas Gescheites zu tun. Dies war mein Alltag. Mir war klar, dass es wirklich langweilig war, jedoch war es nun so. Ausnahmen waren manchmal die Wochenenden, aber nur manchmal.
Ich ging duschen, wobei ich mir natürlich wie immer reichlich Zeit ließ und legte mich in mein Bett.
Wie viele andere hatte ich die Gewohnheit natürlich noch am Handy zu sein.
Da sah ich, dass mein WLAN immer noch aus war. Ich schaltete es aus und es kamen mehrere Nachrichte auf einmal.
Ich las mir alle durch. Da fiel mir ein, dass ich Beyza noch nicht geantwortet hatte.
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Schicksalsschlag
Romans"Ich werde dich mit meinem Leben beschützen. Ich möchte dich immer lachen sehen. Hab keine Angst vor dem Leben, mein Engel. Das Schicksal kann man nicht beeinflussen. Man kann sich nur damit zufrieden geben. Alles passiert aus einem bestimmten Grund...