About assholes, rescuers and difficult decisions

2. "Erste Begegnungen"

Die ersten drei Tage gab es keinen Unterricht, die neuen sollten sich im Internat erst einleben und zurechtfinden. Severus war das nur recht. Er hatte von einem älteren Schüler den Turm in dem sie lebten und sein Schlafzimmer, das er sich mit zwei weiteren Jungs teilen musste, gezeigt bekommen und schlenderte seitdem ziellos umher. Irgendjemand hatte ihm erzählt es gäbe hier in der Nähe ein kleines Dorf mit einem Pub und, dass das eine Art Treff für die Schüler war. Doch er wollte sich erst im Internat auskennen bevor er sich draußen umschaute. An fast allen Wänden hingen Bilder, überall waren Treppen nach oben und unten. Es glich wirklich einem Labyrinth. Als er am zweiten Tag endlich das Gefühl hatte sich halbwegs auszukennen beschloss er nach draußen umzusteigen. Es dauerte allerdings eine Weile bis er eine Tür nach draußen gefunden hatte und als er endlich auf dem Schulhof stand fing es schon an zu dämmern. Severus seufzte resigniert und entschied sich dann aber trotzdem dafür noch weiter draußen zu bleiben. Er schlenderte planlos über die riesige Grünfläche, als er etwas weiter weg einen großen Baum sah. Interessiert ging er näher und sah, dass in dem Baum ein großes Loch war. Vorsichtig stieg er hinein, es war eine kleine Höhle und das Holz war etwas feucht aber irgendwie gefiel es ihm trotzdem. Dieser Ort erinnerte ihn an etwas, er fühlte sich hier wohl und hatte keine Ahnung weshalb. Er blieb so lange dort bis er die Sonne verschwinden sah und es anfing kälter zu werden, dann machte er sich auf den Weg zurück zu seinem Schlafzimmer. Die beiden anderen Jungs schliefen schon und waren nicht begeistert, als Severus sich keine Mühe machte sich leise zu verhalten, doch damit konnte er gut leben.

Am nächsten Morgen jedoch rächten sich die beiden und er wurde von lauter Musik geweckt. Durch das Fenster konnte Severus sehen, dass die Sonne noch nicht einmal komplett aufgegangen war, aber das war den beiden anscheinend egal. Doch er hatte keine Lust sich mit den beiden anzulegen, also machte er sich leise und ruhig fertig, nahm sein Handy, steckte sich Kopfhörer in die Ohren und verließ das Zimmer. Irgendetwas zog ihn zurück zu dem Baum und er hatte nichts dagegen, dort war er wenigstens alleine. Er streifte durch das Internat und kam schließlich nach draußen, dieses Mal durch eine andere Tür. Vielleicht würde es doch etwas dauern bis er sich hier auskannte. Er setzte sich in die kleine Höhle, schloss die Augen und lauschte seiner Musik. Als er nach einiger Zeit nach draußen schaute sah er plötzlich, dass sich zwei Mädchen dem Baum näherte. Das eine war das von der Zeremonie am ersten Tag. Die Sonne ließ ihre Haare rötlich scheinen und sie lachte während sie mit einem Handy in der Hand vor dem anderen Mädchen wegrannte, Severus vermutete, dass es nicht ihres war. Er trat aus dem Baum und das Mädchen war so überrascht, dass sie stehen blieb. Ihre Freundin nutze das direkt, schnappte sich ihr Handy, musterte ihn dann kurz kritisch bevor sie dem Mädchen etwas zuflüsterte und wegging. Doch das Mädchen schaute ihn immer noch an und plötzlich überkam ihn wieder eine Vision, was ihn aber noch mehr überraschte war, dass sie ebenfalls so aussah als würde sie eine Art Vision haben.

Er spürte den Wind in seinem Gesicht, sanft strich er über seine Wangen und wehte durch seine Haare. Die Luft roch nach Sommer. Es war ein schöner Geruch warm und süß, wie die Äpfel, die im Garten gewachsen waren. Hier in Hogwarts hatte er noch keinen Apfelbaum gesehen, nur diese riesige Weide mit ihren langen Zweigen, die über den Boden streiften und vom Wind bewegt wurden. Ein großes Loch war in dem Stamm und den Wurzeln der Eiche. Er lugte aus dem Baum, zwei Mädchen liefen über die Wiese und spielten fangen. Sie kamen der Eiche immer näher, plötzlich entdeckte eines der Mädchen ihn. Sie blieb stehen und sah ihn neugierig an. Das zweite Mädchen erreichte sie, doch es entdeckte ihn nicht. Es stieß das andere Mädchen an. „Hab dich!", rief sie und rannte direkt wieder weg, aber das erste Mädchen folgte ihr nicht. Es schaute ihn immer noch an und langsam wurde ihm unbehaglich unter ihrem Blick. Er kletterte aus dem Loch, nun standen sie sich gegenüber. Doch sie machte keine Anstalten etwas zu sagen. Er hob ein Blatt der Weide vom Boden auf und ließ es zu ihr fliegen. Sie fing es auf und lächelte. „Ich bin Lily.", sagte sie leise und strich eine Strähne ihres orangenen Haares aus ihrem Gesicht.

Als er wieder klar sehen konnte bemerkte er, dass das Mädchen noch immer an derselben Stelle stand und ihre Hände musterte. Dann schaute sie zu ihm auf.

„Ich bin.."

„Lily.", flüsterte Severus leise, aber sie hatte ihn gehört.

„Woher weißt du meinen Namen?"

Irgendetwas hier war definitiv nicht normal. Wieso kam sie in seinen Visionen vor, woher kamen die Visionen und wie konnte es sein, dass sie dazu noch wahr waren?

„Ich.. habe ihn bei der Zeremonie gehört.", redete er sich heraus. Sie nickte, als Zeichen, dass diese Antwort sie zufrieden stellte, dann kam sie noch einen Schritt auf ihn zu.

„Wie heißt du?"

„Severus."

„Hallo, Severus.", sagte sie und streckte ihm ihre Hand hin. Er schüttelte sie und sie schaute ihn wieder lächelnd an.