Johns POV
Normalerweise war ein Krankenhaus zu betreten für mich keine große Sache. Als Arzt betritt man ein Krankenhaus und denkt an einen harten Arbeitstag oder auch an spannende Aufgaben. Aber heute ging ich nicht als Arzt durch diese weißen, sterilen Gänge. Nein, heute gehörte ich zu den verängstigten, traurigen Angehörigen, die nur beten konnten, dass ihnen nicht jeden Moment ein Teil ihres Lebens genommen wird. Heute war ich der, der hoffen und beten musste.
Ich blieb vor der Tür stehen und sah Mycroft an. In solchen Momenten merkte man, dass er und Sherlock Brüder sind. Mycroft gehörte nicht zu den Menschen, die andere ermutigten oder sie in den Arm nahmen. Ich drückte die Türklinke runter und wagte mich langsam ins Zimmer.
Leichenblass lag er in einem weißen Bett. Schläuche und Kabel verdeckten seinen Körper nahezu komplett und hätte mir keiner gesagt, dass dieser Mensch mein Freund ist, hätte ich gedacht, dass ich mich im Raum geirrt habe.
Ich ging auf ihn zu und nahm seine kalte Hand. Ich konnte meine Gelassenheit nicht weiter aufrecht halten und fing an zu weinen. Mycroft kam ein paar Schritte näher und setzte sich neben mich.
"Der Arzt wollte gleich noch vorbei kommen." Er sah mich mitfühlend an. "Sie mussten erst einige Untersuchungen mit ihm durchführen, um...."
Es klopfte an der Tür und der Arzt betrat den Raum. Es war irgendwie seltsam diese Situation aus der Sicht eines Angehörigen zu sehen.
"Sind Sie Dr. Watson und Mr. Holmes?"
"Ja, ich bin Mr.Homes, das ist Dr.Watson." Mycroft warf mir einen kurzen Blick zu. "Wie geht es meinem Bruder?"
"Ich wünschte, ich hätte bessere Nachrichten für sie." sagte er und nahm auf einem Stuhl platz." Mr.Holmes hat sehr schwere innere Verletzungen abbekommen. Es sieht nach wie vor nicht gut aus, vor allem weil eine Niere versagt. Aber es gibt noch Hoffnung. Wir setzten ihn auf eine Warteliste für eine neue Niere. Natürlich können auch sie beide sich testen lassen. Es muss allerdings schnell gehen, sonst...naja, sie wissen schon."
Mir stiegen die Tränen erneut in die Augen, doch ich konnte sie zurückhalten. Ich streichelte vorsichtig über Sherlocks Hand und senkte meinen Blick.
Der Arzt verabschiedete sich wieder und Mycroft sah zu Sherlock. Ich musste mich in ihm vollkommen geirrt haben, denn er streckte seine Hand aus und legte sie auf Sherlocks Schulter. Auch er konnte seine Tränen nicht mehr halten. Noch nie zuvor hatte ich ihn weinen sehen.
"Wirst du dich testen lassen.?" fragte Mycroft mit gebrochener Stimme. "Glaub' mir, ich kann es verstehen, wenn du Angst davor hast."
"Natürlich werde ich mich testen lassen." auch ich begann wieder zu weinen. " Ich kann ihn doch nicht einfach sterben lassen. Damit würde ich niemals klar kommen."
Mycroft nickte und wir wendeten uns wieder Sherlock zu. Ich küsste seine Hand und sah ihn einfach an.
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Johnlock fluff (german)
FanfictionEine kleine (vielleicht auch große) Ansammlung von süßen, knuffigen, flauschigen Johnlock One-shots.