13. Geständnis

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Luffy und Ace erreichten wieder die Schule und der Jüngere der beiden rannte sofort los, um nach Robin zu suchen. An sich gab es ja nicht viele Orte an denen sie sein konnte. Entweder in der Bibliothek oder zusammen mit Zoro im Gruppenraum. Falls Letzteres der Fall war, bestand die Gefahr, dass auch die anderen dort waren, aber das durfte ihn jetzt nicht interessieren. Nur was, wenn Nami dort war? Wütend schüttelte Luffy den Kopf und lief zuerst zur Bibliothek. Zu seinem Pech war Robin nicht dort. Also spurtete er die Treppen hoch zum fünften Stock und kam vor der Gruppentür stehen. Seine Hand verharrte kurz über der Türklinke, während er von drinnen mehrere Stimmen hören konnte. Unter anderem Usopp und Franky. Luffy ballte kurz die Hand zur Faust. Worüber machte er sich eigentlich Gedanken? Es war doch nichts Ungewöhnliches, wenn er in den Gruppenraum seiner eigenen Bande ging!
Schwungvoll öffnete er schließlich die Tür. Sämtliche Gespräche verstummten, während Luffy unter den Blicken aller Anwesenden den Raum absuchte. Franky und Usopp saßen auf dem Boden und hatten sich über ihren Werkzeugkasten und mehrere Pläne gebeugt, Kaya stand mit Vivi am Fenster, Sanji las (vermutlich ein Kochbuch) und Zoro trainierte im hinteren Teil mit seiner Hantel. Eigentlich ungewöhnlich, wenn man bedachte, dass er zum Trainieren eigentlich seine Ruhe haben wollte.
Luffys Blick blieb kurz an Nami hängen, die sich gerade mit Robin zu unterhalten schien. Hastig sah er weg und wandte sich schließlich an Robin: „Robin? Kannst du mal kurz kommen?"
Die vorherige Verwirrung über Luffys plötzliches Erscheinen war nun gänzlich komplett. Was wollte Luffy auch von Robin?
Diese lächelte jedoch nur, entschuldigte sich bei Nami, ehe sie auf einen ungeduldig wartenden Luffy zuging, der recht schnell die Tür hinter ihr zumachte.
„Du weißt schon, dass du dich gerade merkwürdig benimmst, Luffy?", fragte sie ihn.
„Tue ich das? Naja, vermutlich.", gab er zurück und lief los, sodass Robin sich beeilen musste, um mit ihm Schritt zu halten. „Wozu hast du mich eigentlich geholt?", wollte sie schließlich wissen und Luffy blieb mit einem Schlag stehen. Sie wartete, bis er dann antwortete: „Ich wollte mit dir reden."
Da musste Robin doch ihre Augenbrauen hochziehen, ehe sie plötzlich zu lachen anfing.
„Was gibt es da bitte zu lachen? Ist es jetzt schon ein Verbrechen mit jemandem reden zu wollen?", wiederholte er die Worte seines Bruders.
„Nein, Luffy. Es ist nur so verwunderlich, dass du mit mir reden willst. Lass mich raten, es geht um Nami, hab ich recht?", vermutete die Schwarzhaarige. Und wie recht sie da hatte. Wobei, man musste kein Genie sein, um das zu bemerkten.
„Äh, ja.", gab Luffy zu und drehte sich weg, ehe er den Weg zum Dach einschlug. Auf Robins Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, während sie ihm folgte. Luffy konnte so unschuldig süß sein, wenn er wollte.
Auf dem Dach angekommen lehnte er sich mit dem Rücken gegen den Zaun und wandte den Blick gegen den Boden. Robin blieb ein paar Schritte vor ihm stehen und ließ die Arme hängen. Sie sagte nichts, sondern wartete darauf, dass Luffy anfing zu reden. Was er nach einigen Momenten auch tat. „Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll, Robin. Ich hab gerade mit Ace geredet und na ja, ich glaube, dass Nami mir mehr bedeutet als du oder Vivi und Kaya."
Robin sagte immer noch nichts. Luffy sah nun auf und sein Gesichtsausdruck war - na ja, leidend? Nein, verzweifelt? Nicht ganz so stark aber in der Richtung. Robin hatte Luffy noch nie so gesehen und sie wusste nicht, ob sie das nun beängstigend oder einfach normal finden sollte. Luffy war auch nur ein ganz normaler Teenager, der zum ersten Mal verliebt war.
„Kannst du mir nicht irgendetwas sagen, was ich machen kann?", fügte er schließlich noch bittend hinzu. Nein, streichen wir das von vorher. Luffy wie er jetzt war, sollte nicht sein. Robin seufzte. Was sollte sie ihm antworten, dass er schnellst möglich aus diesem Zustand rauskam und wieder der Alte wurde?
„Naja, wir reden hier von dir, also solltest du es ihr einfach sagen.", antwortete sie schließlich.
Luffy starrte sie nur an, sagte aber nichts. Scheinbar schien er mit sich zu ringen, was er davon halten sollte.
Doch Robin fuhr fort, ohne eine Antwort abzuwarten: „Es mag vielleicht sein, dass Nami sich etwas Romantischeres wünschen würde, aber da wir hier von dir reden, würde das sowieso nur im Desaster enden, also - "
„Was soll das denn bitte heißen?", unterbrach sie Luffy nun leicht verärgert.
Robin lachte kurz. „Ich wollte dich damit nicht ärgern, Luffy. Aber du hast mich nach meiner Meinung gefragt und die gebe ich dir gerade."
Der Strohhut sah immer noch ein wenig verstimmt aus, sagte jedoch nichts mehr.
„Also, wenn wir uns darauf geeinigt haben, dass du es ihr einfach sagst, dann hätte ich noch einen Vorschlag für dich."
„Und der wäre?"
„Um" Robin warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, „exakt 19:03 Uhr soll heute Abend die Sonne untergehen."
„Und?", hakte Luffy nach.
Wieder dieses Lächeln auf Robins Gesicht. „Bring Nami davor hierher. Dann kannst du es ihr sagen und ich denke, ein Sonnenuntergang ist definitiv romantisch genug."
Luffy blinzelte verwirrt, ehe sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. „Okay. Danke Robin."
Robin lächelte nur zurück. Luffys Grinsen war ein Zeichen für sie, dass das Gespräch für ihn zu Ende war, trotzdem fragte sie sicherheitshalber: „Sonst noch etwas?"
„Nein."
„Gut." Robin drehte sich um und ging wieder zurück ins Gebäude, vermutlich, um in den Gruppenraum zu gehen. Luffy hingegen blieb noch eine Weile auf dem Dach und hing seinen eigenen Gedanken nach, ehe er schläfrig wurde und an Ort und Stelle ein Nickerchen einlegte.

Die Gol. D  Highschool (One Piece)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt