[[ Kapitel 14 ]]

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Ludmila tippte ungeduldig mit ihren pink lackierten Fingernägeln gegen ihr Handy Display.
WO-WAR-ZUM-TEUFEL-NATALIA????!!!!!
Wenn man sie einmal brauchte, war sie nicht da und nicht mal zu erreichen!!
Da ging Andres an ihr vorbei. „Na, allein, hübsche Frau?" , fragte er augenzwinkernd. Okay, jetzt war sie kurz davor zu explodieren. „Ja, und soll auch so bleiben", entgegnete Ludmila scharf. „Ich bin eine Supernova und geb mich bestimmt nicht so einem wie dir hin..." „Aber du bist auf dem Weg zur Party, du hast noch keinen Tanzpartner fürs abrocken und stehst hier passend - ab zur Party, my girl ", rief Andres und zog Ludmila an der Hand.

Bei den Castilos
„Violetta, was soll das heißen? Du fragst Sie wer sie ist? Sie ist deine Hauslehrerin und wird dich hoffentlich zur Vernunft bringen!" , donnerte Germán los. Fernandas (Angie?) Gesicht war leichenblass. Sie brachte ein Krächzen heraus und sagte leise: „Violetta..." Dann klappte sie in sich zusammen. „Fernanda! Papa tu was!", schrie Violetta auf. „Oh Gott! Frau Casperolloià! Geht es Ihnen gut?" Germán staarte seine Tochter erschrocken an. Schnell beugte er sich zu der am Boden liegenden Frau. Ihre blonden Locken umrahmten ihr schmales Gesicht und ihre Wangen waren leicht gerötet. Angies Augen waren geschlossen. Violetta stand geschockt da. Sie merkte, wie ihr die Tränen kamen. Was hatte sie nur getan?! Bestimmt war das alles nur ein fürchterlicher Irrtum gewesen, und sie hatte alles falsch verstanden! Diese Frau hieß nicht Angie. Ihr Vertrauensinstinkt hatte ihr nur einen Streich gespielt und sie hatte darauf gehört. In diesem Moment gingen ihr die Gedanken aus. Sie schloss die Augen und vor ihr war nichts mehr zu sehen. Gar nichts. Kein schwarz, kein weiß... einfach völlige Leere. Als hätte man ihr die Sichtschärfe geraubt. Warum nur....
Als Vilu aufwachte, lag sie in ihrem Bett. Sie stand langsam auf und rieb sich den Schädel. Ihr Herz klopfte im 3 Sekunden Takt und ihr Bauch tat weh, als hätte sie 10 Portionen ihrer Lieblingseissorte verdrückt. Da schreckte sie auf. Vor ihrem Bett stand eine bunt und schrill gekleidete Frau mit schwarzen Locken. Olgita.
„Vilu Schätzchen, alles gut? Du sahst so schlecht aus, das ich dich erstmal nach oben gebracht habe. Hier hast du ein paar Sandwiches und Orangensaft. Ruh dich aus, meine Kleine." Violetta setzte sich wieder langsam und fasste sich mit der Hand an die Stirn. „Danke vielmals Olga. A...aber...was ist mit Fernanda passiert? Geht es ihr wieder gut? Darf ich zu ihr?" Olga lächelte und streichelte ihr über den Kopf. „Sie ist aufgewacht und liegt nun auf der Couch. Dein Vater kümmert sich bestens um sie, keine Sorge. Sie war wohl nur etwas gestresst." Die Gedanken in Violettas Kopf rasten. Sie musste hier raus. „Ich brauche mal frische Luft, tut mir leid ", krächzte sie heiser und stand auf, doch die Hausfrau drückte sie bestimmt aufs Bett zurück. „Nein Schätzchen, das geht wirklich nicht. Du brauchst Ruhe. Schlaf schön", sagte Olga und verließ ihr Zimmer. Vilu warf langsam einen Blick auf das Sandwich. In ihrem Magen blubberte ein ganzes Erdbeben vor sich hin. Was sie jetzt bräuchte, wär Ablenkung. Und plötzlich zuckte es durch ihren Kopf: die Party! Leon! Einen Moment lang überlegte sie. Dann stopfte sie ein paar Kissen unter die Bettdecke und zog sich ein Pinkes Satinkleid an. Ihre Haare ließ sie so, wie sie waren. Und Schminke? Vilu setzte nur auf Pinken Lipgloss. Immerhin war weniger mehr. Dann warf sie einen kurzen Blick aus dem Fenster. „Nicht gerade niedrig...", murmelte sie. Aber das würde sie schon schaffen. Vilu ratschte sich zwar beide Knie auf, aber kam gesund unten an. Sie klopfte sich den Dreck vom Kleid und raunte: „Auf zur Party!"

Die Party war nur ein paar Meter entfernt. Sie fand in einer großen Bar mit Getränken, Bühne und Tanzfläche statt. Violetta betrat zögernd den Raum. Überall standen Leute, die ausgelassen feierten. Auf der Bühne standen zwei Mädchen, die einen Song sangen. Als Vilu genauer hinsah, sah sie, das es Francesca und Camila waren! Die zwei Mädchen die sie gestützt hatten, als sie auf die Nase geflogen war! Sie sangen ein schönes Lied und Violetta wollte gern zu ihnen gehen. Aber erstmal musste sie dieses Gedrängel überleben! „Entschuldigung, kann ich mal durch?", drängte Vilu und quetschte sich durch die Menge. Als sie genau vor der Bühne stand, hatten die zwei ihren Song beendet. Francesca und Camila gingen runter und waren nicht mehr zu sehen. Violetta wollte wieder verschwinden, als sie plötzlich eine wundervolle Stimme singen hörte. Wie vom Blitz drehte sie sich um. „ Leon", flüsterte sie. Als seine Lippen das Mikro streiften, warf er einen Blick zu ihr und vergaß einen Moment diese Textzeile. Ihre Blicke trafen aufeinander und Violetta hatte das Gefühl, ein Gewitter würde draußen toben.

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Was kommt alles auf mich zu?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt