Prolog

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Der Warp ist vieles. Er hilft dem Imperium und sonst irgendwem Raumschiffe schneller von einem Ort zum anderen zu bringen. Er kann als Energie genutzt werden. Das ist dann aber auch alles halbwegs Gute, was man über ihn sagen könnte. In ihm leben nicht nur allerhand grausame körperlose Wesen, die ihn fleischlicher Form nur allgemein als Dämonen bekannt sind. Im Warp herrschen vier Wesen, die weit über das geistige Fassungsvermögen eines Sterblichen gehen. Jeder von ihnen ist mächtiger und grausamer als der andere, was in einem niemals endenden Kreislauf mündet. Deshalb herrscht im Warp Wahnsinn. Das so genannte Chaos. Es gibt im gesamten Universum Anhänger, aus den verschiedensten Arten von Lebewesen, von tausenden Planeten. Sie zelebrieren dessen Grausamkeit mit blutigen Ritualen und Anbetungen und hoffen, aus ihrem sterblichen Leben erlöst zu werden- oder das Chaos hat sie einfach nur befallen. Aber das Chaos ist der Grund, warum alle raumtüchtigen Schiffe mit einem psionischen Schild ausgerüstet sind, der es davon abhält hinein und in die Besatzung einzudringen. Aber nicht selten ist es vorgekommen, dass ein Sterblicher kurz mit dem Warp in Berührung gekommen ist. Die Folgen sind allerhand Mutationen, die über Generationen hinaus weitergegeben werden. Doch bei einer länger anhaltenden Verbindung zwischen einem Sterblichen und dem Warp, kann weit mehr passieren. Fast alle Sterblichen werden von innen hinaus vom Warp verzehrt und leiden dabei Schmerzen, die sie in den Wahnsinn treiben. Warp, Wahnsinn und Chaos hängen immer zusammen, meist sind sie das Selbe. Doch sollte sich ein Sterblicher wehren, stark genug sein um zu überleben- so verdammt er sich selber. Man kann nicht vor den Einflüssen des Warps davonkommen. Diese Sterblichen werden Wirte von etwas, was sie sich vorher nur in ihren Träumen hätten vorstellen können. Ihr Körper verformt sich auf Weisen, die Knochen und Haut vorher nie zugelassen hätten. Sie ermorden ihre gesamte Familie und laben sich an ihren Innereien. Aufhören werden sie erst, wenn sie zur Strecke gebracht werden. Dafür sind schwerste Geschütze nötig- oder ein Psioniker. Ein Psioniker ist der Kunst mächtig, kleine Mengen des Warps zu kontrollieren und somit zum Beispiel Sachen zu bewegen, ohne sie berühren zu müssen, oder sie formen Wellen von tödlicher gebündelter Warp Energie, die Körper in zwei Teile spalten können. Dies kann natürlich auch fürs Schlechte genutzt werden. Aber eben diese Psioniker sind um so anfälliger für den Warp. Und ein Psioniker der vom Warp befallen ist, ist-

Er fühlte sich so leicht. Wo war er? Das wusste er nicht. Wer war er? Das war noch schwerer zu beantworten. Alles um ihn herum war pechschwarz. Ob er sich bewegte, wusste er nicht. Einen festen Boden unter den Füßen hatte er nicht. Er schwebte. Wie lange er das schon tat, oder warum, wie er hierher kam, war ihm ebenfalls ein Rätsel. Was das war oder woher er das wusste, blieb ihm alles schleierhaft. Obwohl er nackt war, war ihm nicht kalt. Eher verspürte er eine angenehme Wärme. Er hatte auch keine anderen Bedürfnisse. Er schwebte nur und genoss dieses Gefühl. Er wusste nicht wie viel Zeit er schon in dieser Einöde verbracht hatte, das Zeitgefühl hatte er schon lange verloren, als er plötzlich ein Licht bemerkte. Es war ein Gemisch aus allen möglichen Farben, die immer wieder wechselten. Es war wunderschön. Plötzlich konnte er mehrere Gesichter in diesem Licht ausmachen. Es waren allesamt tanzende Frauen. Sie waren noch viel bezaubernder - trotz ihren schrecklich verzerrten Gesichtern und ihren grotesk aussehenden Scherenhänden. Er versuchte sich zu dem Licht hinzubewegen und tatsächlich: Es wurde größer. Ob er sich nun auf das Licht zubewegte, oder das Licht zu ihm kam, konnte er nicht sagen. Je größer das Licht wurde desto mehr konnte er sehen: In dem Licht befand sich ein prachtvoller wie gleichermaßen abstrakter Palast, der in allen Farben glänzte. Um den Palst herum war noch viel mehr: Ein riesiger Haufen aus Gold, Diamanten und anderen Edelsteinen und Münzen, mit vielen goldenen Statuen, ein ebenso großer Berg aus Essen und am Fuße ein See aus Wein und ein Stück weiter- waren erneut, diese wunderschön grotesken, halbnackten Jungfern, die ihm lieblich zuwinkten. Dann sah er auf dem Boden um sie herum überall Blutlachen. In ihnen lagen abgetrennte, nein, ausgerissene Gliedmaßen, die überall Bissspuren hatten. Hier und da lag ein Torso, doch die Innereien waren um ihn herum verteilt, aber dort lag auch ein frischer Torso; ohne Arme und Beine, ohne Kopf und mit einem Schnitt der von der Brust bis zum Bauchnabel ging, aus dem Lunge und Darm herausquollen. Über dem Torso stand gebückt eine dieser Gestalten, die genüsslich in die Leber ihres Opfers biss. Am Rande ihres Territoriums waren überall Holzpfähle aufgestellt, auf denen die Köpfe der toten Männer aufgespießt waren, einige ohne Unterkiefer.

Sein Blick wanderte weiter und er erblickte einen riesigen Platz mit hünenhaften Gestalten in prachtvollen Rüstungen, allerdings waren sie gesichtslos. Trotz dieser Tatsache jubelten sie ihm allesamt ohrenbetäubend zu, als sie ihn entdeckten. Er wandte sich ab.

Neben diesem Feld war eine Art Wald, doch zwischen den Bäumen verlief ein Pfad, der an verschiedenen Spiegeln vorbeiführten. Vor manchen Spiegeln standen wortwörtlich angewurzelte Menschen: Aus dem Boden um sie herum kamen kleine Wurzeln, die sich mit scharfen Dornen in ihre Beine fraßen und sie festhielten. Was das zu bedeuten hatte, wusste er nicht.

Die letzte Hürde vor dem Palast war ein Strand mit Knochenweißem Sand, der höchstwahrscheinlich tatsächlich Knochenmehl war, und einer Sonne, die angenehme Wärme versprach, doch aus irgendeinem Grund nur über dem Strand schien.

Trotz dieser Abscheulichkeiten fühlte er sich zu dem Palast hingezogen. So viele Sinneseindrücke überkamen ihn. Er näherte sich immer weiter dem Palast. Dann wurde von dem grellen Licht des Palastes verschlungen.

W40k: Haunted Warriors - WiedergeburtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt