-verloren. Sie wurden geschlagen. Wie war das möglich? Wie konnte es erst soweit kommen? All diese Fragen stellte er sich nun, während in ihm und um ihn herum seine Welt einstürzte. Er lag auf dem Boden, von Trümmern begraben, schaute in den Himmel und konnte zusehen wie der Himmel brannte. Er wusste nicht einmal, ob er überhaupt noch aufstehen konnte. Sein Rücken schmerzte, seine Ohren waren immer noch betäubt von dem Knall der Rakete die das Gebäude, seine vorige Deckung, in Schutt und Asche gelegt hatte. Beim Anblick eines brennenden Thunderhawk, ein Truppentransporter, der vom Himmel fiel, seufzte er und stand auf. Seine Brüder taten es ihm gleich. Der Primarch hatte gesprochen. Es war unausweichlich. Er konnte die goldenen Tränen in den Augen seines Vaters sehen. Der Anblick zerriss ihm das Herz. War dies nun das Ende? Sollte es so Enden? Doch tief in seinem Inneren wusste er, es war unausweichlich. Es musste so kommen. Das Exekutionskommando war bereits auf dem Weg. Er und all seine Brüder bewegten sich nun, drehten sich um und gingen auf sie zu. „Warum?", war das einzige Wort dass er heraus bringen konnte. Seine Stimme verriet seelische Schmerzen, Verachten und zugleich großes Bedauern, selbst durch die stimmenverzerrenden Lautsprecher seines Helmes. Er wusste, eigentlich müsste er sein Kettenschwert bereits aktiviert und die Boltpistole schussbereit haben, aber er brachte es nicht über sich. Sein Gegenüber ließ sich körperlich keine Zweifel anmerken, auch wenn er die Waffen ebenfalls locker hielt. Aber konnte er bei dem anderen mit der blau grauen Rüstung Unbehagen in dessen Aura ablesen. Und das wusste sein Gegenüber auch. „Du wirst doch sicherlich sehen dass es auch mir schwer fällt. Aber es ist nun mal der Befehl..." Sein Gegenüber stockte. „Der Befehl des Imperators", sagte er leise. Er selbst war sich dessen bewusst. Er ließ die Waffen fallen. „Wir waren Schlachtenbrüder verdammt", knurrte er. Der andere tat es ihm gleich und ließ die Hände zu seinem Helm wandern um diesen abzunehmen. Es zischte als die Verschlüsse des Helms sich lösten. Irgendwo östlich von ihnen explodierte etwas und Schüsse waren zu hören. Er lies den Helm in den Staub fallen und schaute ihn weiterhin an. Sein Gesicht war sehr kantig, ein rötlicher Bart zog sich über die Wangen. Seine ebenso roten Haare warn zu einem Zopf gebunden. „Bruder", flehte er, „wir beide können das ganze anders regeln. Wir schauen uns hier ein letztes Mal in die Augen, verabschieden uns voneinander und sagen auf nimmer wiedersehen." Er zögerte kurz. Doch dann nickte er. Mit einem weiteren Zischen nahm er seinen Helm ebenfalls ab. Darunter kamen seine schwarzen kurzgeschorenen Haare zum vorschein. Er schaute den blau grauen Krieger durch die dunkelblauen Augen an und lächelte. Der Andere schluckte sichtbar. „Was... Was ist mit dir passiert?" Er lachte. „Was meinst du?" Der andere wollte grade ansetzten, als er sagte: „Oh du meinst das hier?" Er strich sich über seine entstellten Wangen. „Nun ja, meine Brüder und ich konnten unseren Vater nicht mehr so trauern sehen, deswegen taten wir uns. Jeder meiner Brüder trägt es nun." Der Andere schluckte und trat wieder einen Schritt vor. Als wieder etwas in der ferne explodierte, sagte er: „Nun denn, der Abschied." Er ging auf seinen Schlachtenbruder zu, der sich ihm nun ebenfalls näherte. Als sie nur noch ein halber Meter trennte bleiben beide stehen. Der blau graue Krieger streckte ihm seine im Panzerhandschuh steckende Hand hin. Er nickte und sagte mit Schmerz in der Stimme: "Möge der Im-" Er stockte. "Auf nimmer wiedersehen." Er nahm die Hand des anderen und nickte ihm ebenfalls zu. Dann rammte er ihm mit der linken Hand eine Klinge in den Hals. Er drückte sie bis zum Griff hinein und hörte nicht auf damit. Die Aura des blau grauen Krieger flackerte erschrocken und vor Schmerzen. Er schaute in seine weit aufgerissenen Augen und zog ihn zu sich heran. „Auf nimmer wiedersehen", zischte er ihm ins Ohr und stoß ihn von sich weg. Mit einem dumpfen Knall fiel er in den Staub. Er selber ließ sich neben dem Sterbenden fallen und fing an zu lachen. Er spürte wie die Aura des anderen immer schwächer wurde und schaute ihn an. Der Sterbende schaute ihn flehend an. Also zog er die Klinge aus seinem Hals und stoß sie immer wieder in seinen Schädel bis die Aura des anderen völlig erloschen und der Kopf nur noch Matsch war. Das veranlasste ihn nur noch mehr laut zu lachen. Es hallte in den Gängen wieder. Er lachte immer weiter und schaute dabei auf seine zitternde Hand mit dem Messer darin. Er ließ sich mit dem Rücken gegen die Wand sinken und warf das Messer weg. Er schlug sich mit den Händen gegen den Schädel während er immer weiter lachte. Er nahm das Messer und warf es weg, an die andere Seite des Raumes. Er ließ sich auf den Rücken fallen und schaute an die Decke. Nach einer Weile verstummte sein Lachen, als er plötzlich um Luft Ringen musste. Etwas umgriff sein primäres Herz mit eisiger Hand und bohrte seine Finger hinein. Er wollte schreien, doch dieses Etwas füllte auch seine drei Lungenflügel aus. Er rollte sich auf den Bauch und fasste sich an den Hals. Er würgte, da er keine Luft mehr bekam. Er krümmte sich und keuchte. Er kroch langsam durch den Raum. Das Messer. Wo- er zuckte zusammen, als er merkte wie eine seiner Lungen verkümmerte. Dann sah er das Messer. Es lag wieder neben ihm. Der Mangel an Sauerstoff ließ es ihn dreifach sehen. Er griff danach und schaffte es sogar es zu fassen. Er rollte sich wieder auf den Rücken und rammte sich das Messer in den Bauch und zog es hoch bis seiner Brust. Er warf das Messer wieder weg, fasste sich mit beiden Händen an die Wunde und zog sie auseinander, sodass er daraufhin mit einer Hand hineinpassen konnte. Seine Innereien waren eiskalt. Er suchte mit einer Hand nach diesem Etwas. Als es immer kälter wurde, wusste er dass er gefunden hatte. Er wollte es packen, doch als er es berührte schrie er vor Schmerz und zog seine Hand wieder aus seinem Bauch. Es gab ein feuchtes Klatschen als die Innereien auf dem Deck verteilt wurden. "Seht es als Warnung. Ihr macht Fehler, wir lassen es euch merken dass ihr Fehler macht. Merkt euch das und atmet tief ein und wieder aus. Er öffnete die Augen wieder. Wann hatte er sie geschlossen? Und warum? Wo war er eigentlich? Wer war er? Er lag auf dem Rücken und schaute an die Decke. Seine Hand war blutig. Seine Bauch schloss sich langsam wieder. Was war passiert? Egal. Die Schmerzen ließen nach. Er versuchte aufzustehen, doch zuckte zusammen und ließ sich wieder auf den Rücken fallen. Mit einem Blick nach Rechts sah er die drei Messer. Das eine. Nein. Die drei. Waren es schon immer drei? Oder ist es nur eins und er sieht mehr weil es seinem Verstand einen Streich spielen will? Oder ist es allein nur sein Verstand? Besaß er noch Verstand? Mit Sicherheit. Nein. Doch, er besaß noch einen Funken Verstand. Nein tun wir nicht. Wir waren er. Er war wir. Es gab kein wir. Doch, wir sind eins. Er fing an zu lachen. Steh auf. Er lachte noch mehr. Jetzt. Es war das etwas in seinem Inneren, das seine Innereien ausfüllt und zerquetschte, ihn verstärkte und ihn zerstörte. Wir werden jetzt aufstehen. Er rollte sich zur Seite, griff nach den Messern und rammte sich alle drei nacheinander in seinen wieder verheilten Bauch, eines nach dem anderen, wieder und wieder, bis schwarze Flecken vor seinen Augen tanzten. Er lag in seinem eigenen Blut und lachte. Sind wir jetzt fertig, stehen wir jetzt auf. Er rollte sich in seiner Blutlache zusammen und sein Lachen war in allen Gängen zu hören.
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Bild: Ein Scriptor (Psioniker) der Legion der Ultramarines
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W40k: Haunted Warriors - Wiedergeburt
Science FictionSie eroberten in seinem Namen. Sie töteten in seinem Namen. Sie starben in seinem Namen. Sie waren anders. Er löschte sie aus der Geschichte aus. Doch der Warp hat andere Pläne. ________________________________________Für mehr Informationen zum Warh...