3.Nachtblaue Augen

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Als wir zuhause ankamen, hatte Emily schon das Abendessen gekocht und den Tisch gedeckt ich ließ mich auf einen der Stühle sinken und wartete. Genauso wie das ganze Villa war auch die Küche groß mit einer Kochinsel in der Mitte, es war Emily' s Reich, dort hatte sie das sagen und schlug jedem auf die Finger der ihr beim Kochen helfen wollte.

„Und wie war das Training heute?", erkundigte sich Emily ohne jedoch von dem Topf Spagetti aufzusehen, die sie gerade in ein Sieb schüttete:

„Wieso fragst du sie das überhaupt? Das „Training" ist sicher voll langweilig und sie könnte sowieso nicht sagen wie es ist, weil sie so viel empfindet wie der Kochtopf voll Spagetti in deinen Händen!", verkündete Katy die gerade mit dem Blick auf ihr Handy, herein stolziert kam.

„Katy!", rief ihre Mutter empört auf: „Das ist nicht besonders nett von dir!",

„Wenn interessiert das schon? Unsere Lucy scheint damit ja kein Problem zu haben.", meinte sie mit einem fiesen Grinsen im Gesicht und setzte sich mir gegenüber an den Tisch. Ich nickte ihr zur Begrüßung zu, mir war nicht ganz klar was ich in so einer Situation sonst tun sollte oder was angebracht wäre: „Siehst du sie hat damit kein Problem!",

„Also dann, lasst uns doch endlich essen, um ehrlich zu sein bin ich am Verhungern!", rief Lucas der gerade aus seinem Büro kam, in das er sich gleich nach unserer Ankunft zurückgezogen hatte. Emily strahlte ihn an, ehrlich wenn man die zwei so sah konnte jeder erkennen das die zwei sich gefunden hatten, auch wenn ich keine Gefühle hatte war ich doch schon ziemlich geübt darin andere einzuschätzen.

Während dem Essen waren Emily und Lucas eigentlich die einzigen die versuchten ein Gespräch aufrecht zu halten, so wie üblich, das hatte sich auch nach zwei Jahren nicht geändert. Schließlich hatte ich meinen Teller aufgegessen und sagte Allen gute Nacht, räumte meinen Teller noch in die Geschirrspülmaschine und ging hinauf zu meinem Zimmer.

Ich knipste das Licht an und sah mich in meinem Raum um, nicht mehr lange und ich würde es nie wieder sehen, aber sonderlich besonders war es nun auch nicht. So wie jedes meiner bisherigen Zimmer war es groß ,hatte ein Himmelbett und einen Wandschrank, was recht auffällig war, war das große Panoramafenster und die gemütliche Fensterbank darunter, ich hatte viele Nächte damit verbracht über die leuchtende Stadt London zu sehen oder mich vom beruhigenden Vollmond bescheinen zu lassen. An einer Wand stand noch ein großer dunkler Schreibtisch darüber hing ein Fernseher falls man am Abend noch was sehen wollte.

Ich ging in mein Badezimmer das gleich an mein Zimmer anschloss, auch dieser Raum war groß mit einer riesigen Dusche in der mindestens drei Menschen Platz hatten, außerdem war hier noch ein großer gut beleuchteter Spiegel über dem riesigen Waschbecken. Ich duschte schnell putzte mir die Zähne und tappte zurück in mein Zimmer, wo ich mir meine Schlafsachen anzog und unter die Bettdecke kroch. Mein Körper wurde schon schwächer und ich hatte gelernt das, das meistens bedeutete das ich schlafen sollte, also schloss ich meine Augen und ließ mich in die Arme des Schlafes sinken.

Ich lief und lief, in die Dunkelheit hinein, ich blieb nicht stehen denn ich wusste wenn ich nicht weiter rennen würde, würde ich mein Ziel nie erreichen. Um mich herum war tiefste Finsternis und ich wusste dass diese Finsternis mein Inneres darstellte. Ich lief immer weiter, ich suchte nach etwas, nach etwas was mein Inneres ausfüllen könnte. Würde ich es je finde? Ich hörte flüsternde Stimmen um mich herum konnte aber nicht verstehen was sie sagten, wollten sie mir etwas mitteilen? „Ich will dorthin!", schrie alles in mir doch ich wusste nicht wo „dorthin" war. Also lief ich um „dorthin" zu finden. Das flüstern wurde von einem anderen schrillen Geräusch verdrängt. Mein Wecker!

Ich richtete mich in meinem Bett auf und stellte meinen Wecker ab, meine Decke hatte sich um meine Füße gewickelt, die sich ein wenig schwach anfühlten, war ich wirklich die ganze Nacht gerannt? Ich stand auf und schlürfte Richtung Badezimmer, durch das große Panoramafenster sah ich schon die Sonne mit ihren ersten Sonnenstrahlen, die über die zahlreichen Blumen im Garten vor dem Haus strich.

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