2.Abschied

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„Duck dich!", rief eine Stimme als Will, mein Gegner auch schon anfing mich zu bekämpfen.

Ich schaffte es gerade noch mich weg zu ducken, mir seinen Arm zu packen und seinen Schwung zu verwenden um ihn über meine Schulter zu werfen. Mit einem Stöhnen landete der 1,85 große Typ auf dem Rücken rollte sich jedoch schnell wieder auf die Füße.

„Verdammt Lucy! Ich hab dir doch gesagt dass du nicht angreifen sondern ausweichen sollst!", schimpfte mein Lehrer. Mr.Kygo-ja war mein Kampfsportlehrer seit über vierzehn Jahren, er unterrichtete mich seit unserer ersten Begegnung, als ich gerade Mal drei war, in fünf Verschiedenen Kampfarten.

Das einzige Problem war das ich sie immer durcheinander brachte und meistens Angriff wenn er meinte ich solle mich verteidigen.

Mr.Kygo-ja war zusammen mit Will das einzige was sich in meinem Leben nie verändert hatte, im Gegensatz zu meiner „Familie", meiner Schule, meinem Zuhause und meinen Freuden.

Das was ich mich schon immer gefragt hatte war das WARUM. Warum wurde ich alle zwei Jahre zu einer anderen Familie, in ein anderes Land mit fremden Gesichtern gebracht.

Die ersten Jahre habe ich mich noch mit anderen Kindern angefreundet soweit es eben ging und habe versucht so zu tun als würde ich mich in der Familie einbringen. Mittlerweile interessierte es mich nicht mehr ich, wenn Will sagte ich solle mich zu mindestens freundlich gegenüber anderen Menschen verhalten, jetzt ich hielt ich mich soweit es ging von den anderen fern.

Wieso ich das tat? Ich war mir nicht sicher , vielleicht störten mich ja ihre komischen Blicke wenn ihnen erst einmal aufgefallen ist wie merkwürdig ich war. Aber es war sowieso egal, ich zog ja doch wieder weg!

In ein paar Tagen würde wieder dieser Anwalt kommen und mich zu einer anderen Familie bringen. Es könnte sein das ich dieses Mal nach Rio de Janeiro komme aber eines würde ich ganz sicher nicht bekommen.

ANTWORTEN!

Die ziemlich das einzige waren das mich irgendwie interessierte. Das Kampftraining war eine gute Ablenkung, es brachte mir eine innerliche Ruhe neben dem Sprachunterricht in Französisch, Spanisch, Griechisch, Latein und Mora.

Mora war die Himmelssprache die jeder der eine Fähigkeit besaß lernen sollte um im Himmelsreich überhaupt überleben zu können. Natürlich hatte ich keine Ahnung wieso ich diese Sprache überhaupt können sollte da ich keine Fähigkeit habe so wie viele andere auf der Erde, ich war genauso wie Will.

Wir beide waren Waisen doch während er bei Mr.Kygo-ja leben durfte wurde ich von einer Familie zur nächsten gegeben. Ohne Platz in der Gesellschaft.

„Konzentriere dich Lucy, oder ich lasse dich wieder zwanzig Mal den Parcours  durchlaufen!", rief Mr.Kygo-ja gerade und mir viel auf das ich mich wieder im Kampf befand, ohne groß darüber nachzudenken hatte ich jeden Schlag der von Will kam pariert.

Will holte aus und ich reagierte sofort, indem ich mich auf den Boden warf und Will mit einer Scherenbewegung meiner Beine zu Boden brachte. Schnell rollte ich mich über ihn, heftete seine Hände mit meinen Füßen auf den Boden und legte meine Hände nur zur Andeutung leicht um seinen Hals:

„Sag es!", forderte ich ihn auf . Will versuchte sich aus meinem Griff zu winden, aber ich hielt ihn fest am Boden. „Sag es!", verlangte ich noch einmal und Will gab es auf, seine Augen blitzten amüsiert auf und ein gedemütigtes Lächeln umspielte seine Lippen.

„Ich bin ein kleiner Wurm der es nicht verdient hat von der großartigen Lucy besiegt zu werden!", sofort lies ich mich von ihm rollen und stand auf.

Es erklang ein lautes Klatschen: „Sehr gut Lucy! Das war großartig!", rief Lucas McMekinly der gerade auf uns zukam ,als Anwalt trug er wie immer eine seiner schwarzen Anzüge. Er hatte breite Schultern, braune Harre, kalte blaue Augen (außer er sah seine Frau oder Tochter an) und überragte mit seinen 1,98 ziemlich jeden in London.

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