Prolog

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"Warum seid ihr der Meinung, ich würde euch gehen lassen?"

"Dir bleibt nichts übrig! Wir sind mehr! Wir sind mächtiger!"

"Interessante Theorie." Die Stimme des Sprechers war kalt. "Leider kann ich dem nur teilweise zustimmen. Ihr seid mehr als ich. Aber seit wann kommt es bei Macht auf die Anzahl der Kämpfer an? Sicher, einige von euch könnten mich ablenken, aber letztendlich wäre es nur lästig für mich, nicht gefährlich."

Gelächter. "Du hältst dich für so groß und mächtig", grölt einer. "Dabei war es doch Ril, der dich versiegelt hat! Vorher hättest du vielleicht eine Chance gehabt, als mächtigster Dämon nach unserem Chef! Aber er hat sich zurückgezogen, dich zurückgelassen, und du hockst vor uns, hilflos wie ein Baby! Und nun kehren wir zu Omega zurück und bringen ihm dein Schwert mit, als Beweis dafür, dass sein Widersacher seinen stärksten Hund verloren hat!"

Chet seufzt. "Ihr begreift den Unterschied zwischen Hilflosigkeit und Aufmerksamkeit nicht. Im Moment habt ihr meine volle Aufmerksamkeit, und glaubt mir, das ist garantiert nicht das, was ihr wollt! Ich habe es so satt, mich mit euch allen herumzuschlagen, habe es so satt, andauernd euer Gejammer zu hören, dass die Menschen keine Chance haben, dass Omega uns alle vernichten wird, dass es in Oyerta so viel besser war!" Seine Augen glühen golden auf, als er sie öffnet, mit einem schwachen Hauch von orange darin. "Und ihr gebt mir einen Grund, euch allen endgültig das Maul zu stopfen? Wirklich, zu freundlich."

Der Dämon vor ihm spuckt aus. "Du redest zu viel", meint er nur missmutig.

"Und du vergeudest wertvolle Essenz damit, dich über einen deutlich stärkeren Gegner lustig zu machen." Chets Hand liegt auf dem Griff seiner Seelenklinge. "Wollen wir?"


ChetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt