Kapitel 3

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Wieder Zuhause

Endlich. Ich schließe hinter mir die Tür und werfe meine Handtasche irgendwo in den Flur.

Ich stütze mich an der Wand ab, und reiße mir mit einer Hand beide Schuhe von den Füßen, und werfe auch Sie beachtlos irgendwo hinter.

»Oh man, tut das gut«

Ich gehe barfuß, und glücklich aus diesen Monstern raus zu sein, ins Wohnzimmer und werfe mich dort auf das Sofa.

Entspannt schließe ich die Augen...

... Und dann klingelt es.

Im Ernst?! Wer kann das denn sein? Vielleicht ja Maria.

Ich stehe auf und schlurfe zur Tür. Langsam öffne ich sie und vor mir steht Maria.

»Guten Tag, Maria« begrüße ich sie freundlich. »Ach, doch nicht so förmlich, Liebes. Ich hab dir einen Apfelkuchen gebacken.« sagt sie nett lächelnd und reicht mir einen Teller, auf dem ein paar Stücke Kuchen liegen.

»Vielen lieben Dank. Wenn Sie möchten, können Sie rein kommen und ihn zusammen essen«

»Duzen wir uns lieber. Und gerne, ich habe noch ein bisschen Zeit«

Ich gehe ein Schritt zur Seite und sie kommt rein. Sie schaut sich meinen Flur ganz genau an, und lächelt.

Als ich sie ins Wohnzimmer führe, setzt sie sich auf das Sofa und guckt sich im Raum um.

»Kaffee?", frag ich. Sie nickt. »Ja, gerne« sagt sie dann.

Ich husche in die Küche und setze Kaffee auf.

Im Wohnzimmer setze ich mich neben Maria. »Also, erzähl doch mal ein bisschen von dir«

»Okay. Also ich bin 19 Jahre alt und studiere hier an der Universität Jura im 1 und Studienjahr. Natürlich weil es hier den besten Studiengang gibt. Ja, und ursprünglich komme ich aus New York. Mehr gibt es da nicht zu erzählen« Lächel ich.

»Jura?! Also damals war das noch ein typischer Männer Beruf. Es war unmöglich eine weibliche Anwältin oder Richterin zu haben. Aber heutzutage ist ja so einiges möglich.« sie seufzt und grinst dann.

»Und, gibt es einen Mann in deinem Leben?«

Ich schüttel lachend meinen Kopf. »Nein. Ich bin im Moment nicht fähig eine Beziehung zu führen. Ich will mich auf mich und meine Karriere konzentrieren.«

Sie guckt mich skeptisch an und schüttelt dann den Kopf.

»Also ich habe damals mit 18 meine erste Tochter bekommen, und war sofort Hausfrau während mein Mann das Geld ins Haus gebracht hat. Dann habe ich mein nächstes Kind bekommen, und war zweifache Mutter. Wir Frauen waren Für den Haushalt und für die Kinder da. Der Mann war das Oberhaupt und eine Frau ohne Mann war keine gute Frau.« erklärt sie mir schmunzelnd.

»Auf jeden Fall brauchst auch du einen starken Mann an deiner Seite. Denn irgendwann müssen ja auch die Kinder kommen!«

»Nun ja... Wie gesagt, ich will erstmal fertig studieren, und vielleicht irgendwann mal Kinder haben. Aber ich bin ja selbst noch ein Kind." erzähl ich zaghaft, denn das Thema wird mir langsam unangenehm.

»Du sagtest, du hättest Kinder? Wie heißen sie denn? Und wie alt sind die jetzt?« Frage ich neugierig nach, und überschreite wohl einige Grenzen, denn sie schüttelt abrupt den Kopf.

»Ich glaube, ich muss dann mal los. Schönen Tag noch!« redet sie sich schnell raus und sprintet förmlich aus der Wohnung.

Kaum fällt die Tür hinter ihr zu, piept die Kaffeemaschine.

Plötzlich SchwangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt