Kapitel 1

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Ich schaue mich um und kenne nichts. Klar, ich ziehe aus meiner Heimatstadt New York, nach Hamburg in Deutschland. Warum ich das mache? Weil die Universität hier, den besten Studiengang in Jura hat, dieses Jahr. Also hab ich mich entschieden hier her zu ziehen.

Meine Familie fand es erstmal natürlich nicht so prickelnd, aber sie hat sich damit abgefunden. Schließlich will sie, meine ganze Familie, nur das beste für mich. Und das Beste ist nun mal Jura.

Da mein Vater Deutscher ist, kann ich Deutsch, zwar mit einem amerikanischen üblichen Akzent, aber man versteht mich. Denke ich.

»Ehm entschuldigen Sie, wo finde ich den.. Ehm... Stübenplatz?« Frage ich eine Frau im Alter von 30 oder so.

»Ah, neu hier. Ja klar, natürlich. Der ist hier gleich um die Ecke. Die Veringstraße entlang, also diese hier, und am Juwelier links abbiegen. Das ist dann der Stübenplatz. Viel Glück hier« sagt sie und steigt dann rennend in den Bus.

Langsam gehe ich mit meinem Koffer in der Hand die Straße entlang und schaue mich um. Wilhelmsburg. Komischer Name.

Wie ich sehe hat die Gegend Einen starken Migrationshintergrund. Über all Menschen aus fernen Ländern und Kulturen.

Ein Kiosk nach dem anderen. Einen Dönerladen nach dem anderem. Über all Menschen. Sehr voll hier. Okay, in New York ist es auch voll. Aber hier ist es enger als dort.

Ich Biege links, an einem Gemüsehändler oder Supermarkt oder keine Ahnung, ab und sehe den relativ kleinen Platz. Ich bin größere Orte gewohnt. Aber scheint ganz gemütlich hier.

»Ah Munano« ruft ein Mann und rennt auf einen anderen zu, die sich kurz umarmen und dann auf einer mir unbekannten Sprache sprechen.

Ich sehe auch dass sich die meisten die hier entlang gehen, zu nicken oder begrüßen. Also kennt man sich hier wohl. In New York nicht.

Wo muss ich hin? Ich gehe etwas herum und schaue nach Straßenschildern. Keine Chance. Ich erkenne keine. Doch, da!

Fährstraße. Okay, ich schaue noch mal auf meinen Zettel. Ich krame in den Taschen meines schwarzen Armani Mantels, und hole ihn raus.

Mokrystraße 4. Na gut. Ich gehe eine kleine Straße entlang und ein kleiner Windstoß wühlt meine Haare hin und her. Blöder Wind.

Ich zupfe eine blonde Haarsträhne aus meinem Mund und gehe weiter. Dann sehe ich ein Schild. Mokrystraße. Okay, also in der Straße bin ich schon.

Ich schaue einige Hausnummern an, und finde dann die 4. Endlich. Zwar ist es ziemlich eng und klein hier, aber zurecht finden, tu ich mich noch nicht.

Warum ich dann hier her gezogen bin? Weil ich viel gelesen habe Und es hier viele Kulturen geben soll, die miteinander leben. Und ich liebe Kulturen.

Mein Vater ist zwar Deutsch, ist aber in der Ukraine aufgewachsen, und hat dann für eine relativ lange Zeit in Asien-Japan gelebt. Meine Mutter ist Amerikanerin ist aber in Russland aufgewachsen und hat dann für eine Zeit in Istanbul gelebt. Also kann man sich vorstellen wie es bei uns Zuhause ist. Oder eher war.

Ich bin leider-zum Glück, ein Einzelkind. Zwar finde ich es gut, weil ich so nichts teilen muss oder so, aber einen kleinen Bruder zu haben, wäre echt schön. Ein Mädchen lieber nicht. Mädchen sind anstrengend.

Ich habe-hatte auch nur männliche Freunde, weil die ganzen Mädchen in meiner Schule immer an Familie, Babys, Liebe, Sex, Make-Up, Klamotten und so was halt, Gedacht haben.

Während die in der Pause über Jungs, heiraten, und Kinder geredet haben, oder sich die Nägel lackiert haben, habe ich mich mit meinen zwei besten Freunde Colin und Zack hingesetzt und habe für die Schule gebüffelt. Oder eher gesagt für mein Studium.

Plötzlich SchwangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt